Eurex US: Interview mit Eurex Vorstand Peter Reitz
Hallo,
ich hatte gestern abend Gelegenheit auf dem Eurex US Information Event dem Vorstand der Eurex, Peter Reitz, einige Fragen zu stellen, die auch hier im Board schon diskutiert wurden:
1. Handelszeiten europäischer Produkte auf Eurex US
Es ist geplant die europäischen Produkte auf der Eurex US nur außerhalb der europäischen Handelszeiten zu handeln, d.h. es ist für den DAX und EuroStoxx eine Handelszeit von 03.00 bis 09.00 MESZ, für die Zinsprodukte von 03.00 MESZ-08.00 MESZ angedacht und jeweils dann abends die Wiedereröffnung nach Handelschluß von 20-23 MESZ für die Index-Produkte und 19-23 MESZ für die Zinsprodukte. Peter Reitz sagte, der Teilnehmer, der Orders eingibt merkt gar nicht mehr, auf welcher Maschine seine Order nun gematcht wird, was möglicherweise bedeutet, daß sie bei den Screens der Eurex US für während der europäischen Handelszeiten die Orderbücher der Eurex Frankfurt direkt übernehmen und so die US-Teilnehmer ggf. gar nicht merken, während regulärer Zeiten auf Eurex Frankfurt gematcht zu werden.
Wichtig in diesem Zusammenhang bleibt, daß es für die europäischen Produkte zu allen Handelszeiten immer nur jeweils ein Orderbuch geben wird.
2. Exchange-Fees europäischer Produkte auf Eurex US
Die angekündigten Exchange Fees von maximal 20 bzw. 30 US-Cent je Konktakt je Seite auf Eurex US gelten NUR für die amerikanischen Produkte und nicht für die europäischen, d.h. ein DAX kostet auch dort dann letztlich 50 Euro-Cent, eine Euro-Stoxx 30 Euro-Cent etc.
3. Dezimalsystem für Treasury-Produkte
Das Dezimalsystem für Treasury-Produkte wird zunächst nicht eingeführt. Momentan ist es so, daß die Notes in 64steln und die Bonds in 32steln notieren und aus diesem Grund der Bid-/Ask Spread größer ist als bei den europäischen Zinsprodukten, wo der MinimumTick 0,01 ist und der B-/A-Spread in der Regel im liquiden Markt ebenso nur 0,01 beträgt.
Wichtig für Eurex ist erst einmal mit den angekündigten Produkten Erfolg zu haben, und später könnte man dann auch über Innovationen wie z.B. die Einführung des Dezimalsystems auf Treasury-Futures nachdenken.
Darüber ist man ebenso aktiv in Marktstudien für die Erweiterung der Produktpalette, sollte Eurex US von den Marktteilnehmern angenommen werden. Denn viele in U.S. gehandelte Kontrakte sind teilweise ebenso mit recht hohen exchange-fees (im Vergleich zum Eurex-Standard) belastet, so daß sich hier auf jeden Fall ein interessantes Betätigungsfeld für Eurex auch für die Zukunft erschließt.
Gruß K.G.
(Quelle: http://www.Gagel.de)