Hornblower Fischer
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Futures Wochenbericht: Kakao - Kaffee - Zucker

Auszug aus dem Futures Wochenbericht der Hornblower Fischer AG vom 30.10.2000:

KAKAO: Die Kakao-Notierungen mussten im Verlauf der letzten fünf Handelstage massive Verluste hinnehmen. Nach Erreichen neuer Kontrakttiefs lag der Schlusskurs am vergangenen Freitag 26 Punkte unter dem der Vorwoche. Es schien als ob die seit nunmehr einem Jahr gehaltene äußerst große long-Position der kleinen Spekulanten in der letzten Woche zu großen Teilen aufgelöst wurde. Falls die Fondsgesellschaften auf den jetzigen Niveaus keine großen short-Positionen eingehen, könnte bei $750/Tonne jedoch ein stabiler Boden gefunden sein. Wie auch immer, die letzten Mahlzahlen der USA waren mit einem Zugewinn von lediglich 1,6% im Vergleich zu der 15%igen Steigerung der europäischen Quote durchweg überraschend. In anderen Worten heißt dies, dass trotz des unerwarteten Mahlverhältnisses zwischen den USA und Europa keine entscheidende Veränderung der Nachfragesituation entstanden ist. Außerdem scheint es so, als ob die erwartete Produktionsmenge der alten Ernte nicht ganz erreicht werden kann, obwohl der Kakaomarkt im letzten Jahr über 150 Punkte ausschließlich aufgrund diverser Gerüchte bezüglich der Quantität an Kakao verloren hat. Weitere Gerüchte über mögliche Angebotsreduzierungen könnten anhaltende Kursverluste limitieren. Tendenz schwach.

KAFFEE: Die Kaffee-Notierungen verloren in der vergangenen Woche deutlich an Substanz und schlossen am letzen Freitag mit 75,60 cents/lbs. nur knapp über dem neuen Kontrakttief des selben Tages. Ein intakter Abwärtstrend, mit neuen 7-Jahrestiefs in den Frontmonaten, vorteilhaftes Wetter in den brasilianischen Anbaugebieten, steigende Lagerbestände an den Börsen und anhaltende Exporte aufgrund der extrem niedrigen Preise hielten die Verkäufer am Markt in Atem. Zudem schätzt das CGCE (Council of Green Coffee Exporters) die brasilianischen Exporte für den Monat Oktober auf ca. 1,8 Mio. Säcke (ausgegangen wurde von 1,42 Mio. Säcken) und auch die vietnamesischen Exporte scheinen im Vergleich zum Vorjahr um 69% auf ca. 690 000 Tonnen anzusteigen. Zusätzliche Gerüchte bezüglich einer erwarteten vietnamesischen Rekordernte von 660 000 Tonnen (11% größer als im Vorjahr) und die auf mittlerweile 3,63 Mio. Säcke angestiegenen Lagerbestände an den Börsen üben weiteren Druck auf die Preise aus. Die Tendenz bleibt schwach. Weitere Kursverluste wahrscheinlich.

ZUCKER: Die Zucker-Notierungen stürzten in der vergangenen Woche auf die niedrigsten Niveaus seit Mitte September ab. Der Verlust von beinahe 200 Punkten zum Allzeithoch vom 16.10. lässt sich in erster Linie mit der aktiven Liquidation der großen long-Position der Fonds und der kleinen Spekulanten, einer zwischenzeitlichen Abnahme der russischen Einkäufe und dem generell negativen Ton auf den Rohstoffmärkten erklären. Der dramatische Absturz des Futuresmarktes stimulierte gleichzeitig aber die Aktivität auf dem Kassamarkt. Es wird erwartet, dass Taiwan bis Ende des Monats zwischen 10 000 und 20 000 Tonnen Zucker anbietet und auch auf kurzfristige Angebote der Tunesier, der Syrer, der Bangladeschi und der Japaner wird spekuliert. Während sich die Preise am Weltmarkt in der letzten Woche in einer Abwärtsspirale befanden, stiegen die brasilianischen Preise im selben Zeitraum deutlich an. Brasilianische Exporte nahmen ab und es wurde mehr Rohzucker für die inländische Alkoholproduktion verwendet. Das chinesische Auktionsangebot war nicht zuletzt aufgrund stark sinkender inländischer Preise bereits nach zwei Tagen vergriffen – ein positives Zeichen. Und auch die erwarteten Importe aus Russland lassen aufgrund der niedriger als geschätzten inländischen Produktion ein Übertreffen der 3,65 Mio. Tonnen-Quote erwarten und könnten die Zucker-Notierungen somit zusätzlich unterstützen.

(Christopher Engelhardt, Hornblower Fischer AG)

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