Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Gold: In Richtung Allzeithoch ? (Teil 1 von 2)

FAZ (28.11.05) - Gold ist so teuer wie seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr. Am Montag stieg der Preis für eine Feinunze - das sind rund 31,1 Gramm - auf mehr als 499 Dollar und kratzte erstmals seit 1987 an der Marke von 500 Dollar. Damit hat sich das Edelmetall zu einer der lukrativsten Anlageklassen dieses Jahres entwickelt. Seit Jahresbeginn ist der Preis um rund 14 Prozent gestiegen.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: Frankfurter Allgemeine Zeitung, http://www.faz.net/s/Rub42AFB371C83147B795D889BB33AF8404/Doc~EAEA4A0773FDA4869AD74351A53557639~ATpl~Ecommon~Scontent.html

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Timer
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Interessant die bisherige Diskussion von Für und Wieder. Hierzu möchte ich mal meine Gedanken zur Diskussion stellen.

@PFTR

"Und genau das ist der Grund, warum ich meine (wenigen) Aktien auch weiterhin halte. Weil nach wie vor niemand daran glaubt, geschweige denn investiert ist."

Ich denke man kann das Diagramm auch so interpretieren, dass Gold da erheblichen Nachholbedarf hat. Nun gut, ich bin erstmals bei 495$ auf Gold aufgesprungen und habe dann sukzessive nachgekauft. Heute liege ich bei einem durchschnittlich Einstiegspreis von 610$ und durch Hebelzertifikate in der komfortablen Situation von 100% plus Buchungsgewinn (glücklicher Narr, da mache ich mir nichts vor).

Wie geht es jetzt aber weiter? Ursprünglich wollte ich bis 1000$ weiter nachkaufen. Ich gehe davon aus, dass sich bei Gold langsam eine Spekulationsblase aufbaut, die noch lange nicht zu Ende ist und mindestens solange läuft, bis ich aus dem 1-jährigen Zeitraum der Spekulationssteuer herausfalle (ich weiß, es gibt andere Meinungen dazu, aber lassen wir diesen Glaubenskrieg mal beiseite). Nur geht mir der Kurs jetzt zu schnell durch die Decke und ich sehe (wie Hans es trefflich formuliert) die Gefahr einer erheblichen Korrektur. Das würde ich als durchwegs gesund ansehen, solange ich nicht durch Stop-Loss-Auslöser aus den Markt gespült werde. Aussteigen möchte ich jetzt aber auch nicht, da ich einerseits dann richtig dumm Spekulationssteuer zahle, andererseits mir die Chancen nach oben nehme. Meine Entscheidung daher: Ich bleibe weiter investiert, solange ich nicht in die roten Zahlen rutsche. Als Lösung kommen für mich Put-Optionsscheine in Betracht. Mit 15-20% meines bisherigen Gewinns könnte ich mich bei einem Basiswert von 620$ für 1 Jahr absichern. Das wäre weniger als die Spekulationssteuer und ließe mir die Möglichkeit weiterer Kurssteigerungen offen. Was haltet Ihr davon, habe ich hier irgend etwas übersehen?

Gruß Timer

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

(10.05.06) - Der Goldpreis konnte bereits gestern Abend noch die Marke von 700$ am Kassamarkt überwinden und erreichte einen bisherigen Höchstkurs von 704,40$.

Mitverantwortlich für die Stärke dürfte eine Meldung auf Bloomberg gewesen sein, wonach sich der Output der von Barrick Gold betriebenen „South Deep Mine“ (Südafrika) während der nächsten neun bis zwölf Monate halbieren sollte. Obwohl die Mine mit einem Wert von 65 Millionen US Dollar versichert ist, muss Barrick eine Selbstbeteiligung von zehn Millionen Dollar selbst tragen. Die Aktien des Bergbaukonzerns zeigen sich von dieser Meldung unbeeindruckt und können an der New York Stock Exchange um 1,44% zulegen.

Weitere wichtige News war die Meldung aus China, dass chinesische Volkswirte eine Vervierfachung der Goldbestände gemessen an den Devisenreserven vorgeschlagen hatten. Momentan betragen die chinesischen Devisenreserven 875 Milliarden US Dollar, wobei lediglich 1,3% dieses Wertes in Gold angelegt sind. Als Schutz gegen eine weiter fallende US Valuta soll dieser Prozentsatz in den Bereich zwischen drei und fünf Prozent gehievt werden. In absoluten Zahlen würden dies eine Steigerung von Chinas Goldreserven um 1.900 Tonnen auf dann 2.500 Tonnen bedeuten.

(Quelle: Sebastian Hell, http://www.emfis.com)

Gast

@ Timer [#52]

Klingt für mich sehr vernünftig, Deine Idee !
Ich bin seit 2004 in Gold und habe dann weiter ausgebaut, die letzten Tranchen liegen noch in der Speku. Meinen Gewinn will ich natürlich halten und Deine Haltung "So lange ich im Grün bleibe" würde mir nicht reichen. Habe aber seit Dezember nichts mehr gekauft. Ich bleibe einfach drin, gucke, was passiert und werde die Position wohl beim Unterschreiten wichtiger MAs schrittweise auflösen.
Oder es zeichnet sich klar eine Topformation ab, dann würde ich komplett raus.
Wie hast Du gerechnet? Mit Szenarien Rechner? Oder wie oder was?
Eigentlich wollte ich aber was anderes schreiben...
Bei der ganzen Expertise des verehrten boards, wundere ich mich doch immer wieder über Begriffe wie "Blase", "Korrekturpotential", "mighty overdone".
Ist nicht das gerade das irrationale Moment an Börse, dass Kurse erreicht werden, die volkommen absurd erscheinen? Hat man das nicht an Aktien (bis 2000) gesehen? Sollte man da nicht dem Markt das Wort lassen? Unsere rationalen Masstäbe greifen eben nicht und es gibt keine harmonischen oder vernünftigen Kurse. So warte ich schon seit x Jahren auf das Top in US-Immobilien.
Aber mein grösster Börsenfehler war sicherlich, dass ich vor drei Jahren nicht auf meine Frau hörte, deren weibliche Intuition einflüsterte, oder brüllte: "Kauf Kupfer!" Was ich mit meiner Rationalität abtat. "Der Zug ist abgefahren!" "Zu großes Risiko!" "Kurz vor`m Kollaps!"
Schaut auf einen Kupfer Chart und seht, wie verrückt ein Markt sein kann!
Beste Grüße,
redsnapper

hardworker
Mitglied seit 10 Jahre 4 Monate

@ Timer [#52]
Wenn Du nicht sicher bist, "mach die Hälfte". Diese alte Regel paßt auch beim Gold. Ich hielt schon 500 für übertrieben, aber was zählt meine Meinung, wenn "alle" andersrum agieren. Wenn Gold weiter steigt, bist Du mit der Hälfte dabei, wenn es sinkt, dann gibt es sowieso keine Diskussion mehr über Deinen Verkauf bei 700.

MfG

hw

janzruhig
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ he96 [#48]

"Irgendwann werden alle merken, dass dieses Gold eigentlich für nichts nütze ist, ausser dass halt genügend andere kaufen."

Gegenfrage: Wofür ist Papier nütze, das kunstvoll gestaltet mit willkürlichen Zahlen bedruckt ist?

Gold ist das älteste und bewährteste Zahlungsmittel der Welt, es wird seit Jahrtausenden immer und überall akzeptiert. Das hat nichts mit Spekulation oder Verblendung zu tun, sondern allein mit der Tatsache, daß es

a) nur in einer überschaubaren Menge vorhanden (ca. 20m³ Meter),
b) absolut beständig und unzerstörbar,
c) absolut fälschungssicher ist und nicht beliebig vervielfältigt werden kann.

Keine schlechten Eigenschaften, wie ich finde. Wenn man dagegen die Geldmengenpolitik der Notenbanken betrachtet, erscheint es eher mutig, in einem Portfolio auf Gold oder ähnliche reine Sachwerte (es gibt allerdings keine besseren) zu verzichten, als auf den fahrenden Zug aufzuspringen.

"X Jahre wollte es bei 250,300,400 KEINER haben - eben aus diesem Grunde - und jetzt ist auf ein mal alles anders ???"

X Jahre waren hohe Förderquoten und niedrige Inflation Gift für den Goldpreis. Durch Nachfrageüberhang und eine berechtigt hohe Inflationserwartung kommt nun aber ganz allmählich Bewegung in die Preisfindung. Verständlich ist, daß nach zwei Jahrzehnten des Wertverfalls die Skepsis bei vielen Marktteilnehmern groß ist (und das ist auch gut so), und entsprechend hoch dürfte die Zahl der Spekulanten und Zitterhände im Markt sein. Wie hoch, wird die überfällige Korrektur zeigen.

Im großen Bild darf man aber nicht vergessen, daß die derzeitigen Aktien-, Immobilien und Rohstoffpreise nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund von zu reichlich vorhandenem Geld und (künstlich) viel zu niedrig angesetzten Inflationsraten zu bewerten sind. Unter den aktuellen monetären Rahmenbedingungen ist der Begriff Spekulationsblase deshalb eher mit Vorsicht zu genießen.

he96
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ janzruhig [#56]

>>>
"Irgendwann werden alle merken, dass dieses Gold eigentlich für nichts nütze ist, ausser dass halt genügend andere kaufen."

Gegenfrage: Wofür ist Papier nütze, das kunstvoll gestaltet mit willkürlichen Zahlen bedruckt ist?
>>>

Meine Aussage war im Vergleich zu anderen commoden gemeint, die durch Wirtschaftsaufschwung, China oder sonstiges eine reellen Nachfragezuwachs wegen einem HOHEM VERBRAUCH haben. Bei Gold ist eben alles anders.

Das Kartenhaus wird zusammenfallen und dann ist das Gejammer wieder gross.

gruss hans

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pullPUSH
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ he96 [#57]

"Das Kartenhaus wird zusammenfallen und dann ist das Gejammer wieder gross."

- Hans, ich habe eine Idee. Wir "shorten" Gold gegen den Rest der Welt! ;O)

he96
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ pullPUSH [#58]

Vorsicht ist die Mutter des Sparbuchs.

Ich kenne jemanden (ich wars nicht) der in den 80er Gold geshortet hat auf dem Weg zu 800 - er hat eine Million USD einbezahlt und wenig später hatte er RECHT...

Ist genau wie die Internetblase: irgendwann musste diese platzen und sie tat es, später als die meisten shorties leisten konnte. Also: siehe oben :-))

gruss hans

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pullPUSH
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ he96 [#59]

"später als die meisten shorties leisten konnte"

- Ja, den richtigen Moment kann man nicht erwischen. Ein spike nach oben und der Account geht in Rauch auf.

Schade, sehr schade. Nun vielleicht wird dein Bekannter mit dem glücklichen Händchen wieder einmal Gold shorten - dann bitte um kurze Info im Forum. Ich spring mit 250 Euro in Hebelzertifikaten auf den Zug mit auf. Und dann, dann wird mal richtig abgeräumt. ;O))

Gast

@ pullPUSH [#60]

Wenn die Leute in der Dorfbank, den Angestellten die Krügerränder aus den Händen reissen kann man getrost Positionen aufbauen.
Ich hab`s in den 80ern gesehen. Wenn ich drüber nachdenke, vielleicht meine erste Börsenerfahrung, die Kinder auf dem Schulhof:" Mein Papa, der hat schon ganz viele Münzen und die sind jetzt noch viiiel mehr wert und ich kriege eine zur Kommunion ! Und Gold ist immer wertvoller als Geld..."
Nichts neues unter der Sonne...

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