Myrrdin
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Grains & Beans

Der Oats-Future ist in letzter Zeit stark gestiegen. Grund sind logistische Probleme in Kanada (Frachtzüge), wo ein signifikanter Anteil der Produktion herkommt. Der Anstieg betrifft daher vor allem den März-Future.

Aber auch der Juli-Future (neue Ernte) ist mittlerweile auf bis zu 360 angestiegen.

Die COT-Daten sind extrem bearish, saisonal geht es bis Ende März seitwärts und anschließend abwärts.

Ich gehe davon aus, dass die logistischen Probleme bald gelöst sein werden. Wenn sich dann der Fokus auf die Anbauflächen legt, sollten die Preise sinken. Oats ist gegenüber den wesentlichen "Konkurrenten" derzeit relativ teuer.

Ich beginne derzeit kleine Positionen aufzubauen.

Mit besten Grüßen, Myrrdin

Myrrdin
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Habe meinen Corn Hedge, die CK15 Put 350er, nach dem deutlichen Rückgang der Vola und mit dem heutigen Bounce wieder (mit schönem Profit) zurückgekauft. Wird meines Erachtens noch bessere Möglichkeiten geben Puts zu verkaufen.

Mit besten Grüßen, Myrrdin

tantan
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Ich zahle für das Chartbuch! Als einer der besten Schreiber solltest du auch so reinkommen. Die Zeit in der jeder es frei nutzen konnte, sind vorbei.

Getreidespreads hatte ich in den letzten Jahren auch mehr als einen, der nicht lief. Bei den Weizenspreads läuft es auch nicht mehr so gut.

ZMP
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Bitte bedenken Sie, dass das Agrarforum nicht frei ist, weswegen die Diskussion dort für "Nichtzahler" nicht ersichtlich ist, es sei denn Sie sind "bester Schreiber". Nur wenn Sie Abonnent sind, können Sie auch unsere Kurzberichte (Cockpits) und Fachanalysen lesen.

Hier ein Rundumblick:

Stabilisierungstendenzen an den Börsen - Schwäche im Kassamarkt

Getreidemarkt: Stabilisierungstendenzen an den Börsen – Schwaches Kassageschäft mit nachgebenden Preisen

Nach dem starken erntebedingten Preisrückgang noch im Juli 2014 ist zum Monatswechsel August eine gewisse Plafondierung der Kursbewegungen an den Börsen zu beobachten. Einige Marktteilnehmer halten das erreichte Niveau angesichts der günstigen Versorgungslage des Jahres 2014/15 bereits für ausreichend niedrig genug, während andere noch auf ein höheres Erntepotenzial  der noch ausstehenden Maisernten und den nicht schlechten Ernteaussichten auf der Südhalbkugel hinweisen.

Auf beiden Seiten gibt es konkrete Anhaltspunkte einer plausiblen Begründung.

Die Befürworter einer weiteren Preisschwäche weisen auf

  • eine mögliche höhere US-Maisernte hin. 135 Schätzer eine Marktanalysefirma  sind zurzeit im US-Maisgürtel unterwegs um Ertrags- und Erntedaten zu gewinnen. Die ersten Ergebnisse lassen auf höhere Flächenerträge schließen. Bei den Ernteflächen werden Zweifel laut, ob und inwieweit die bisherigen Schätzungen nicht zu hoch ausgefallen sind.
  • eine besser einzustufende australische Ernte. Die Negativwirkungen eines El Nino Wetters werden erheblich geringer eingeschätzt.
  • ein schwaches El-Nino-Wetterereignis hin, das den südamerikanischen Ernten im Frühjahr 2015 zugute kommt.

Für die Einschätzung einer sich stabilisierenden Kursentwicklung auf aktuellem Niveau werden folgende Argumente genannt:

  • Die chinesische Maisernte soll den Meldungen zufolge aufgrund von Trockenproblemen schwächer ausfallen als bisher erwartet wurde.
  • Zunehmende Unsicherheiten werden vom Umfang und Qualität der ukrainischen und russischen Getreideernte verbreitet.
  • Kanadas Statistikamt hat die eigene Weizenernte aufgrund der Erträge und Anbauflächen nochmal niedriger eingestuft.
  • In allen großen Erzeugungsgebieten häufen sich die Meldungen über schlechte Weizenqualitäten. Gute Weizenqualitäten sind gesucht.
  • Die Viehbestände auf Weltebene sollen im Wirtschaftsjahr 2014/15 wieder leicht  ansteigen und vermehrt Futtergetreide verbrauchen.
  • Die Bioethanolverarbeitung bekommt aufgrund der niedrigen Rohstoffpreise und den spannungsbedingt hohen Rohölpreisen infolge der politischen Krisen im Nahen Osten und Russland-Ukraine-Konflikt wieder mehr Auftrieb.
  • Nicht zuletzt verlangt die steigende Weltbevölkerung mit zunehmenden Einkommen einen wachsenden Teil der großen Ernte 2014/15
  • Schließlich besteht noch ein nicht zu vernachlässigendes Ernterisiko u.a. infolge von Frühfrösten (USA) und der Witterungsentwicklung bis zu den Ernteterminen in den Frühjahrsmonaten auf der Südhalbkugel.

Mehr Klarheit wird der kommende USDA-Bericht im September bringen. Die Ernteschätzungen werden zunehmend durch tatsächliche Ertragswerte und Ernteflächen anstelle von durchschnittlichen Annahmen und Hochrechnungen ersetzt.

An den Börsen zeigen die späteren Terminkurse im weiteren Verlauf des  Getreidewirtschaftsjahres nur geringe Schwankungen. Aber das kann sich schnelle ändern, wenn sich bisher noch unbekannte Informationen herausstellen sollten.

Viele Grüße

Ihre ZMP

Myrrdin
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Für diejenigen, die überlegen, den derzeitigen "Frostbonus" zum Short-Einstieg in die Sojabohnen zu nutzen:

In "Water Street Solutions", einem Sonntag abends erscheindenden kostenlosen wöchentlichen Newsletter zum Thema "Grains & Beans", untersucht Arlan Suderman die aktuellen Wetterprognosen.

Mit besten Grüßen, Myrrdin 

Myrrdin
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Der CZ-OZ ist sehr weit herunter gelaufen. Allerdings ist es, wenn der Spread um diese Jahreszeit um die 0-Linie lag, immer weiter hinuntergegangen bis zum Auslaufen der Kontrakte (2001, 2005).

Mich interessiert viel mehr der CN-ON (neue Ernte Oats = Hafer). Saisonale Lows sollten im Oktober und im Dezember liegen.

Ich gehe davon aus, dass für die derzeitige Preissruktur (auch Soybeans - Corn) die Landwirte dazu veranlassen wird, für die kommende Ernte weniger Mais und mehr Hafer anzubauen. Dies sollte den Spread von derzeit um die 50 cent zumindest wieder in die übliche Handelsspanne von 100 - 150 cent bringen.

Mit besten Grüßen, Myrrdin

Daten50
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate
 
Die Diskussion hier finde ich sehr interessant und für mich persönlich spannend.
 
Hier passt aus meiner Sicht der mögliche CME Weizenfuture auf Eurobasis in Bild.
War vor einigen Tagen auf einem recht exklusiven Event am Rande der Getreidebörse in Hamburg. Geladen hatte ein Broker aus dem hohen Norden, der mit einem sehr prominenten Gast von der CME locken konnte: Der Herr war/ist leitenden Produktentwickler der CME und verantwortlich für den kommenden Europafuture für Weizen der CME. Außerdem war er die letzten Jahre bei der Euronext und kennt daher die dortigen Internas!
 
Was wusste man vorher?
Dass die CME etwas in Richtung Europagetreide ausheckt, war ja nach einer Reutersmeldung vor einigen Monaten klar. Aber Spezifikationen gibt es bis heute noch nicht. Klar war aber auch: Nach den krassen Turbolenzen an der Matif aufgrund von Lücken im Vertragswerk des Mahlweizenfuture in der letzten Wochen, waren wir alle gespannt, was die CME so im Köcher hatte. (Futterweizen wird jetzt von den Lägern in Rouen akzeptiert, damit wurde der Brotweizenfuture innerhalb weniger Stunden zum Futterweizenfuture. Alle, die den Matif Future als Hedge genutzt hatten, mussten herbe Verluste in Kauf nehmen.)
 
Was war die Botschaft?
 
1. Starttermin 
Starten soll der neue CME Future bereits Ende diesen Jahres mit erster Fälligkeit September 2015. 
 
2. Spezifikation
Brotweizen mit fixer Fallzahl und Proteingehalt. 
 
3. Auslieferung
Jetzt wird es spannend: Geliefert wird in verschiedene Läger in der Region Rouen. Im Gegensatz zum Matif Future gibt es bei der CME allerdings deutlich mehr Lagerhäuser, so dass das „Bottleneck“ Rouen wegfällt. Für Marktteilnehmer, die nah an Frankreich sind könnte damit zum ersten mal die physische Lieferung/Abnahme attraktiv werden. Denn die CME will -analog zu den US Spezifikationen - ein Zertifikat zur Auslieferung nutzen.
 
4. Das Zertifikat
Bei Fälligkeit erhält der Käufer ein Zertifikat für Ware in einem bestimmten Lager. Dieses berechtigt ihn, die Ware abzuholen oder auf unbestimmte Zeit einlagern zu lassen oder gegen einen Future mit der nächsten Fälligkeit zu tauschen. Für die Einlagerung gibt es dort feste Preise. (was dazu führen sollte, dass der Preis eher in Contango als wie an der Matif in Backwardation notiert) Das Zerfikat ist unbegrenzt gültig und kann gehandelt werden. So könnte es z.B. für grenznahe Händler spannend sein, tatsächlich physisch abzunehmen, wenn man ein Zertifikat für das gewünschte Lager erhält. Dies ist umso spannender, da es für jedes Lager einen festen Abschlag i.H. der Transportkosten nach Rouen geben soll. Wenn ich also an einem „Grenzlager“ Ware beziehe, kann ich die nun mit festen Abschlag, d.h. günstiger kaufen, da mich die Transportkosten nach Rouen ja nicht interessieren. Dies setzt allerdings voraus, dass mein Zertifikat auch wirklich für mein „Wunschlager“ gültig ist. Zu welchem Lager mein Zertifikat gehört, darüber entscheidet das Los. Folglich wird der Handel mit den physischen Zertifikaten spannend!
 
5.. Listing
Gelistet wird der Future in Chicago, neben den etablierten US Getreide und Ölsaatenfutures so dass Investoren hier Kapital da leicht reinstecken können.  Das wird sicherlich wichtig, denn aus meiner Sicht wird sich im Kampf der Weizenfutures schnell derjenige durchsetzen, der die meiste Liquidität hinter sich vereinen kann.
 
Mein Fazit: Hätte nicht gedacht, dass die Jungs der CME a) so schnell sind und b) wirklich Ernst machen. Außerdem spielt der CME natürlich die Unsicherheit des Matif Futures in die Karten. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Denn eines dürfte sicher sein: 2 fast identische Futures wird es nicht dauerhaft geben!
 
Was meint ihr?
 
VG, Daten50
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SPOMI
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Die CME wird sicherlich viel daran setzen Liquidität zu generieren; d.h. des. Market Maker, Gebührenbefreiungen, etc. Wie sich ein weiterer Weizenfuture bei schon 3 existiernden US Produkten etablieren wird hängt sicher auch davon ab, wie stark Kunden in EU diese Produkt annehmen.

In wie weit sind die US Futures gegen den neuen EU Future kompatibel? wie lauten die Kontraktspezifikationen? Gruss SPOMI

peterg
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Antwort auf von Daten50

@Daten50

Ich denke zunächst müssen wir hier in diesem Forum jetzt die Hosen runterlassen und bekennen, dass wir vom physischen Handel bzw. Hedging am Terminmarkt wenig Ahnung haben. Vielleicht sind die Kollegen im Nachbarforum die besseren Diskussionspartner. Schade, dass Herr Ebert nicht mehr schreibt, der kannte ja, soweit ich weiß, die Interna dieser Börsen (USA, Europa) aus persönlicher Erfahrung recht gut. Was wir halt kennen sind die liquiden Agrarmärkte und -Börsen in den USA unter dem spekulativen Gesichtspunkt.

Ich könnte mir vorstellen, dass die CME viele Spezifikationen ihrer bisherigen Weizenkontrakte übernimmt bzw. anpasst (Mengen, Proteingehalt, Feuchtigkeit, Vomitoxingehalt, etc.) um Vergleichbarkeit aber auch um Spreadhandel zu ermöglichen. Was die Andienung bzw. Zertifikate betrifft, so ist es vielleicht sinnvoll an die vor nicht all zu langer Zeit bestehenden Probleme der mangelhaften Konvergenz gerade der CBOT-Weizenfutures zum Verfallsdatum zu erinnern. Dies führte zu großen Problemen, ein sinnvolles Hedging war hier schwierig und viele Commercials protestierten und drohten sich aus dem US-Terminmarkt zurückzuziehen. Dieses Problem wurde erst durch die variablen Lagerhaltungskosten eingedämmt. Gerade bei US-Weizen haben wir fast einen permanenten Contangomarkt. Das birgt z. B. das Risiko, dass Marktteilnehmer wie Banken oder Finanzinstitute mit guter Liquidität auf der Suche nach Rendite diese dadurch abschöpfen, dass hier Lieferzertifikate allein aus Renditegesichtspunkten, ohne Interesse an der Ware, gehalten bzw. gerollt werden. In den USA gibt es für die verschiedenen Marktteilnehmer Richtlinien wieviele Kontrakte gehalten werden dürfen. Wie wird dies dann bei EU-Weizen geregelt werden? Damit zeigt sich also, dass eine strenge Überwachung (in den USA durch die CFTC) notwendig ist. Ob amerikanische Behörden dieser Überwachung in Europa adäquat nachkommen werden/können kann ich nicht beurteilen. Ob hier Konflikte mit europäischen/französischen Agrarbehörden vorprogrammiert sind auch nicht (aber das sollte mit TTIP ja alles kein Problem mehr sein :^)). In jedem Fall gehe ich davon aus, dass die Liquidität zukünftig an der CME handelbarer Weizenkontrakte nicht an die großen US-Futures heranreicht. Man wird sehen, ob dieses Instrument in größerem Stil zur Risikoabsicherung Verwendung finden wird.

Eine bekannte Arbeit zum Thema Mangelhafte Konvergenz von Futures und Cassa anbei:

http://www.farmdoc.illinois.edu/marketing/morr/morr_09-02/MORR_09-02.pdf

Myrrdin
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Der für die Soybeans recht bullishe USDA Report wird abverkauft - es scheint weiter gen Süden zu gehen.

Mit besten Grüßen, Myrrdin

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zorrie
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Antwort auf von Myrrdin

den KWZ14-KWN15 hatte Myrrdin schon mal auf dem Radar. Im Moment geht der wieder Richtung minus 4. Man kann auf dem inversen Chart seit Mitte Juli fallende Hochpunkte beobachten.

Irgendwelche Meinungen oder Alternativen?

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