Intelligenz und Börse

Was lehrt uns diese Geschichte? Die spinnen, die Amerikaner!

Oder: Breche niemals ein Handelsembargo!

Sein letzter Zug wurde ihm zum Verhängnis: Seit zehn Jahren lebte der einstige Schachweltmeister Bobby Fischer im Untergrund, nun wurde der Amerikaner in Japan festgenommen. Die USA werfen ihm vor, mit der Teilnahme an einem Schachturnier in Jugoslawien 1992 internationale Sanktionen gebrochen zu haben.

Tokio - Der 61-Jährige wurde am Narita-Flughafen in Tokio entdeckt. Er war auf dem Weg zu den Philippinen, sagte ein Sprecher der Einwanderungsbehörde. Nach Angaben einer Freundin hat Fischer erst bei seiner Festnahme erfahren, dass die USA seinen Pass für ungültig erklärt haben. Fischer solle offenbar ausgeliefert werden. Dagegen werde er aber vorgehen, sagte sie.

Fischer, der als Genie gilt, wurde 1972 weltbekannt: Als erster Amerikaner gelang es ihm mitten im Kalten Krieg, einem Spieler aus der Sowjetunion, Boris Spassky, den Titel des Schachweltmeisters abzujagen. In ihrem Buch "Bobby Fischer Goes to War" enthüllten die BBC-Reporter David Edmonds und John Eidinow kürzlich, dass KGB-Agenten während der Schach-WM diverse Täuschungsmanöver planten, um das desaströse Abschneiden des Russen beim "Match des Jahrhunderts" zu erklären.

Zunächst wurde der Verdacht gestreut, Spasskis Sekundant verrate geheime Strategien an Bobby, dann wurde die Vermutung geäußert, in Spasskis Fruchtsaft befinde sich Gift, und man flog das Getränk zur Analyse nach Moskau, schließlich bauten die Agenten einen Apparat in Fischers Sessel ein, um vorzutäuschen, dass Spasski Opfer einer perfiden US-Strahlenattacke gewesen sei. Als Röntgenaufnahmen des Sessels diese Manipulation bloßzustellen drohten, entfernten die Russen den Apparat wieder.

Nach dem Sieg weigerte sich Fischer gegen den nächsten russischen Herausforderer, Anatolij Karpow, anzutreten. Kampflos wurde Karpow daraufhin Weltmeister, und Fischer zog in Kalifornien zurück. Zwei Jahrzehnte lang lebte Fischer, Intelligenzquotient 186, wie ein Phantom. Erst zum Revanchespiel gegen Boris Spasski tauchte Fischer im September 1992 wieder in der Öffentlichkeit auf. In Belgrad behielt der Amerikaner die Oberhand und bekam eine Siegprämie von 5,5 Millionen Dollar. Fischer konnte nach dem Match Serbien nicht verlassen. Nach Ansicht der US-Behörden brach er mit seiner Teilnahme das Handelsembargo gegen Serbien und Montenegro. Kurz vor Ende der Amtszeit von US-Präsident George Bush wies das Washingtoner Außenministerium seine Botschaften auf den erlassenen Haftbefehl gegen den Schachspieler hin. Daraufhin tauchte er unter und lebte seitdem offenbar auf den Philippinen und in Japan.

lion
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Deriva

Ich möchte Intelligenz und Leistung der aufgezählten Schachweltmeister nicht schmälern.

Oftmals scheitern Superhirne im Alltag bei ganz banalen Dingen und sind lebensunfähig.

Wenn sie denn einmal mit ihrem Superhirn gutes Geld verdienen stellt das kein Problem dar. Aber, wie vielen von ihnen gelingt der grosse Wurf?

Gast

Je höher der IQ desto geringer die Wahrscheinlichkeit an der Börse erfolg zu haben. Die Leute glauben das die Börse logischen Gesetzmäßigkeiten folgt. Die Börse ist aber nicht logisch, sondern irrational.

Man kann die Formulierung sogar ins extrem drehen. Je weniger Ahnung, desto höher die Wahrscheinlichkeit des Erfolges. Es muss meist nur der Trend erwischt werden. In der Regel haben dann die Leute auch das Glück diese zu ergattern.

Ohne Kenntnis dessen, was Sie eigentlich tun, investieren Sie in Märkte die ein sogenannter Profi oder erfahrener Anleger meidet.

So wurde z.B. vor Jahren die Geschichte von EM.TV von einem Kamerateam begleitet. So auch wie die Anleger jedes Jahr zur HV kutschiert wurden. Auf die Frage des Reporters an eine Dame im Bus, über ihre Börsenerfahrung? Man muss nur billig kaufen, und wenn die Aktie oben ist, muss man Sie verkaufen.

Das weiss man doch nicht, wann eine Aktie oben ist, so weiter die Frage des Reporters. Doch Sie wisse das.

Ich vermute das die Anlegerin den Börsengang von EM.TV von Anfang an begleitet hat und den Abstieg ebenso.

Bevor jetzt wieder Proteste kommen, meine Antwort bezieht sich auf den Kauf von Aktien. Denn hier verdienen alle, wenn der Markt steigt. Selbst die, welche gekauft haben, weil das Horoskop günstig steht.

Das das in den Futuresmärkten anders gelagert ist, wissen wir.

gruss

Gast

1. Je höher der IQ desto geringer die Wahrscheinlichkeit an der Börse erfolg zu haben.

2. Die Leute glauben das die Börse logischen Gesetzmäßigkeiten folgt. Die Börse ist aber nicht logisch, sondern irrational.

Warum sollte man da widersprechen - die Aussagen widersprechen sich schon gegenseitig. Wenn 2. richtig ist, dann ist 1. falsch.

Zudem ist fraglich ob Börse wirklich nicht logisch funktioniert. Wer lange genug an der Börse arbeitet mag dies aus seiner Beobachtung schließen. Aber was sagt das schon? Die Beobachtungen sagen uns auch dass die Sonne jeden morgen im Osten auf- und im Westen untergeht und sich währenddessen um die Erde herumbewegt.

Gast

Um die Analogie kurz fortzusetzen: die Beobachtung reicht aus um daraus eine profitable Prognose abzuleiten. Aber verstanden haben wir das Phänomen damit noch lange nicht! ;-)

Gast

@ roadwarrior

Wieso widersprechen sich Punkt 1. und 2.?

Zitat: Die Beobachtungen sagen uns auch dass die Sonne jeden morgen im Osten auf- und im Westen untergeht und sich währenddessen um die Erde herumbewegt.

Ist das jetzt unter der Rubrik Humor einzuordnen? Wenn ja, verstehe ich ihn nicht.

gruss

Gast

Wenn die Börse keinen logischen Gesetzen unterliegen würde dann könnte man erst recht keine logischen Annahmen bezüglich der Verteilung von Gewinnern und Verlierern an der Börse ableiten können. Denn diese sind ja Teil der Börse. Wir alle sind die "Börse". Das wir uns irrational verhalten ist nicht fraglich - die Frage ist ob wir uns deshalb schon gleich "unlogisch" verhalten!

Dieses Zitat ist ironisch gemeint. Es stammt von S. Hawking und er wollte damit sagen dass man sich nicht alleine auf seine Beobachtungen und Erfahrungen verlassen kann, denn die beschriebene Beobachtung gibt keinen Aufschluss über die Gesetzmäßigkeiten.

Früher haben die Menschen aufgrund dieser Beobachtung gemeint die Sonne würde sich irgendwie um die Erde drehen und daher im täglichen Rythmus auf- und untergehen. Tatsächlich wissen wir heute jedoch dass dies falsch ist. Die Beobachtung hat uns über das Wesen der Dinge getäuscht. Tatsächlich sind wir es, die wir uns um uns selbst drehen und somit die Beobachtung verursachen.

Und an der Börse verhält es sich ähnlich. Die Beobachtung täuscht!

Aber trotz allem kann man natürlich profitabel an der Börse arbeiten ohne sie verstanden zu haben, eben so wie man den Lauf der Sonne am Himmel hinreichend genau vorhersagen kann - auch wenn man nicht weiß warum die Dinge so sind wie sie sind!

Kernaussage des ganzen: Laßt uns nicht über die Dinge philosophieren die wir sowieso nicht verstanden haben! ;-)

deriva
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ lion

‚Wenn sie denn einmal mit ihrem Superhirn gutes Geld verdienen stellt das kein Problem dar. Aber, wie vielen von ihnen gelingt der grosse Wurf?’

In den USA sind die Myers-Briggs Persönlichkeitsprofile nach der von Carl Jung entwickelten Persönlichkeits-Dimensionen sehr verbreitet. Das komprimierte Persönlichkeits-Profil wird nach 4 Verhaltensmustern bestimmt.

1. Introversion = I oder Extraversion = E
2. Intuition = N oder Sensing = S
3. Thinking = T oder Feeling = F
4. Perceiver = P oder Judger = J

Den Test kann man unter http://www.humanmetrics.com/cgi-win/JTypes2.asp. durchführen. Im Internet findet man Charakteristiken zu alle 16 möglichen Profilen.

Das NT-Temperament (dominierend Intuition + Denken) kommt in den 4 möglichen Kombinationen (INTP, ENTP, INTJ, ENTJ) viermal- entsprechend 25 % aller Profile - und in der Bevölkerung zu 2 % vor. Der Typ mit dem dominierenden INTJ ist das sogenannte Superhirn.

In Van Tharps Datenbank von Trader-Profilen ist der NT-Typ zu 45 % vertreten. Unter den NT-Tradern zeigen 10 % hervorragende Ergebnisse. Das ist der höchste Anteil unter den verschiedenen Trader-Kategorien.
Gruß

Gast

Hallo

Solche hohe Intelligenz hat natürlich bei der Bewältigung der Alltagsprobleme wenig Wert. Man könnte das mit einem Formel-1-Motor vergleichen, mit dem man ja auch nicht zum Einkaufen um die Ecke fährt. Einer meiner Professoren war ein Genie, ich habe bei ihm Examen gemacht und ihn näher kennengelernt. Den normalen Alltag interessieren solche Menschen nicht, die leben in ihrem eigenen Kosmos und in ihrer eigenen Welt und beschäftigen sich mit Dingen, die dem Normalsterblichen nicht zugänglich sind.

Es gibt diesen Witz über Einstein, der einmal drei Personen kennenlernen und sich mit ihnen unterhalten sollte: Der erste hatte einen Intelligenzquotienten von 150, und Einstein meinte: "Wunderbar! Mit ihm kann ich mich über die tiefsten philosophischen Fragen unterhalten". Der zweite hatte einen IQ von 100, und Einstein meinte: "Mit ihm kann ich mich über Politik unterhalten".
Der dritte hatte einen IQ von 6o, und Einstein war ratlos, über was er mit dem Mann reden sollte. Dann fiel ihm etwas ein: Er lächelte und fragte: "Was macht die Börse?"

Mit freundlichen Grüssen

Noguchi

Gast

Na ja, vielleicht hat Walter ja doch recht ?

Intelligenz und Evolution - Dummheit siegt
Lesen Sie hier mehr:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/intelligenz-und-evolution-dummheit-siegt-a-309099.html

Hannes
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Ich getraue mich zu postulieren:

Der durchschnittliche IQ der Gewinner an der Börse ist höher als der durchschnittliche IQ der Verlierer !

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