Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Markus Frick Finanzseminar - Pennystockraketen fürs Volk

In diesem Beitrag geht es nicht wirklich um Markus Frick, sein Name steht nur als Beispiel für eine Reihe von Aktienpromotern.

Financial Times Deutschland leistet erfreulicherweise Aufklärungsarbeit. Heute auf w:o entdeckt:

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FTD (13.02.06) - Als Markus Frick die Stimme hebt, zücken seine Jünger erwartungsvoll die Stifte. " Bei ONA steht ein Indonesien-Deal an, die Aktie wird weiter steigen" , ruft der Investmentberater in den rappelvollen Saal des Bielefelder Tagungszentrums Bethel.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: Financial Times Deutschland, http://www.ftd.de)

Richard Ebert
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Markus Frick: Die Stimme des Geldes ?

von Andreas Braun

Boerse.ard (23.03.07) - Der gelernte Bäcker backt schon lange keine kleinen Brötchen mehr. Markus Frick, Selfmade-Millionär, spielt perfekt auf der Klaviatur des Börsen-Merchandising. Er verkauft vor allem den Börsen-Traum von Reichtum und Wohlstand.

Hemdsärmelig steht er da, im Studio des Nachrichtensenders N24, lauscht mit großen Augen den Fragen der Anleger, die wissen wollen, was er von den Aktien von Air Berlin, QSC oder der Allianz hält. Frick redet eifrig mit den Händen, lässt Aktiencharts einblenden und fällt nach seiner Schnelldiagnose ein abschließendes Urteil zu einer Aktie – unterstrichen von einem Schlag auf einen roten Knopf auf dem Stehpult vor sich: "Kaufen" oder "Kasse machen" bedeutet dies; fertig, nächste Frage.

Immer wieder samstags: "Make money"

Die Markus-Frick-Show "Make money", jeweils samstags um 11.30 Uhr auf N24 zu sehen, ist nur ein Pfeiler im Börsen-Imperium des Mannes, der nach eigenen Angaben binnen eines Jahres seine erste Million gemacht hat. Markus Frick ist omnipräsent. Auf Veranstaltungen im gesamten deutschsprachigen Raum heizt er seinen Zuschauern mit einfachen und eingängigen Börsenweisheiten ein. Hier wird er gerne als "Deutschlands Stimme des Geldes" angekündigt.

Auf seiner Homepage kann der Interessent erfahren, was er alles braucht, um an der Börse den Erfolg zu haben, der ihm wohl bislang versagt blieb: Dazu gehört es zumindest, seinen Newsletter zu abonnieren, in dem er neue "Kursraketen" kostenlos und beinahe täglich anpreist.

Wer von seinen Aktientipps noch schneller und umfassender profitieren will, der kommt freilich um die Investition in die kostenpflichtigen Dienste nicht herum. Da wäre etwa die SMS-Hotline für 360 Euro im Jahr. Noch lukrativer muss für Anleger die E-Mail-Hotline sein, denn sie kostet 898 Euro jährlich. Zahlenden Kunden teilt Markus Frick schneller als anderen Börsen-Interessierten mit, wie er binnen eines Jahres aus 10.000 Euro 100.000 Euro machen will.

"Strong buy 2.0"

Für den versierteren Börsianer bietet sich noch der Börsenbrief "Frick Trading" an, der im Jahresabo für 950 Euro zu haben ist. Da bei der Auswahl von künftigen "Kursraketen" auch Computer-Programme helfen können, sollte er auch das Abonnement der von Frick mitentwickelten Software "Strong Buy 2.0" in Erwägung ziehen – Jahreslizenzgebühr 490 Euro.

Die Produkt-Palette des Markus Frick zeigt eindrucksvoll, worin das eigentliche Geschäftsmodell des Mannes besteht, der mit 14 Jahren und 5000 Mark an der Börse einstieg, um kurz darauf seine erste Pleite zu erleben. Stehaufmännchen Frick gab nicht auf, machte eine Bäckerlehre im elterlichen Betrieb in "einer Kleinstadt im Kraichgau" und steckte seine Ersparnisse mit 25 wieder in Aktien, um bereits ein Jahr später Millionär zu sein.

In den wilden Börsenzeiten des Neuen Marktes hatte Frick bereits den Status eines Börsengurus, dessen Aktienempfehlungen eine Herde von Kleinanlegern folgte, die freilich zum überwiegenden Teil Schiffbruch nach dem Platzen der Internet-Blase erlitten. Frick zementierte seinen Status unter anderem durch das 2001 erschienene Buch "Ich mache Sie reich", das schnell die Bestseller-Listen eroberte und vor allem einen reich gemacht haben dürfte: Markus Frick.

Doch ohne Performance wird langfristig aus jedem Börsenguru ein Scharlatan. Frick bewirbt deshalb das Kernstück seines Börsen-Systems "Die 10.000 Euro Anlage" flächendeckend: Aus 10.000 Euro Einsatz sollen binnen eines Jahres 100.000 Euro werden. Nach eigenen Angaben hat Frick dieses Ziel in den Jahren 2005 mit 135.000 Euro und 2006 mit 129.000 Euro sogar weit übertroffen.

Aus Mauerblümchen werden Kurskracher

Das Kunststück, das Frick dabei fertig bringt, besteht darin, seine Meinungsmacht gezielt auf eine Handvoll Aktien zu lenken. Gebetsmühlenartig werden die von ihn entdeckten Titel über alle Kanäle zum Kauf empfohlen. Zum Einstieg wird bei Frick nicht geläutet, sondern getrommelt, per E-Mail und SMS, via Hotline und TV-Auftritt. Und siehe, die Prophezeiung erfüllt sich: Die Orderbücher für die "Kursraketen" bersten fast bei den Direktbanken. Die zuvor meist unbekannten, kaum gehandelten Aktien sind auf einmal heiß begehrt - und steigen. Den Kursauftrieb begleitet Markus Frick multimedial durch die Nennung von Kurszielen und weiteren Einstiegschancen.

Frick selbst nimmt die Papiere nur "virtuell" in sein Musterdepot auf. Für die Performance sorgen seine Anhänger durch ihre Kaufaufträge schon selbst. Fatal ist das Prozedere jeweils nur für die Käufer, die auf den Zug zu spät aufgesprungen sind. Denn regelmäßig sackt der Kurs der zuvor empfohlenen Papiere wieder auf Ausgangsniveau, wenn die Leithammel in der Anleger-Herde "Kasse gemacht" haben.

Achterbahnfahrt bei NFX Gold

Das Beispiel der kanadischen Minenaktie NFX Gold veranschaulicht dies mustergültig: Als Frick die Aktie vor rund einem Jahr in sein Musterdepot aufnahm notierte NFX bei 0,65 Euro. Frick gibt ein Kursziel von 1,20 aus und sorgt damit binnen eines Handelstages fast für eine Verdopplung des Papiers. NFX schafft es binnen weniger Wochen auf rund zwei Euro. Danach kehrt der Kurs sukzessive wieder auf Ausgangsniveau zurück: Derzeit kostet die "Kursrakete" im europäischen Handel gerade einmal 0,20 Euro.

Mit dem Stahlhändler Klöckner & Co., dem Maschinenbauer Bauer und dem Kranspezialisten Demag Cranes favorisiert Markus Frick derzeit auch Vertreter aus Auswahlindizes der Deutschen Börse. Deren Kurse sind allesamt nach den erfolgreichen Börsengängen im vergangenen Jahr drastisch gestiegen. Frick hat also auch bei gestandenen Midcaps auf das richtige Pferd gesetzt - oder aber nur der Mehrzahl der Bankenanalysten geglaubt, die die Aktien von Anfang an für aussichtsreich gehalten haben.

Muehlhan im Frick-Fieber

Am Beispiel Muehlhan zeigt sich, dass Fricks Empfehlungen möglicherweise auch Kursschwankungen bei größeren Werten verstärken können. Die Aktie des Spezialisten für Oberflächenbeschichtungen war bis Ende Februar auf knapp zehn Euro gestiegen, ein Kurszuwachs von fast 40 Prozent seit dem Börsengang im Oktober. Ein schwaches Ergebnis im vierten Quartal 2006 ließ das Papier dann an der Börse regelrecht implodieren, die Aktie verlor auf rund 4,65 Euro und damit mehr als die Hälfe ihres Börsenwertes. Von Markus Frick war Muehlhan in den Wochen vor dem Kurssturz heftig beworben worden. Frick-Kritiker sehen die drastische Kursbewegung als direkte Folge des Frickschen "Pump and dump"- Manövers.

"Gutes Verhältnis zu meinem Geld"

So umstritten die Methoden des Markus Frick sind, illegal ist es in Deutschland nicht, Aktien zum Kauf oder Verkauf zu empfehlen. Ein Nachweis, dass Frick sich selbst über Börsengeschäfte seine Empfehlungen zunutze gemacht hat, konnte bislang nicht erbracht werden. Warum sollte er auch? Die Einnahmen, die er mit seinen kostenpflichtigen Services erzielt, dürften sich mehr auszahlen als das geschickteste Börsenhändchen. Wie schreibt Frick in seiner Selbstdarstellung im Internet unter der Rubrik "Erfolgsidee": "Ich pflege ein gutes Verhältnis zu meinem Geld!"

(Quelle: boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_219792)

wuelle
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Herr Frick wird weiterhin unbehelligt seine "Geschäfte" machen können.

Leider sind in Deutschland die Anleger sehr unerfahren und die Aufsichtsbehörden zahnlose Tiger.

Aktuelles Beispiel: Die FAZ druckt seit Wochen großformatige Anzeigen eines Anbieters, vor dem die österreichische Finanzmarktaufsichtsbehörde seit November 2006 warnt.

JRM
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ wuelle [#103]

Letztlich kann ja jegliche Regulierungsbehörde nur einschreiten, wenn wirklich Insiderhandel vonstatten geht. Solange M. Frick diesen nicht betreibt bzw. nicht nachweisbar betreibt, kann man ihm - ein gewisser Zynismus gehört wohl dazu - nur dazu gratulieren, vom Neuen Markt Crash nicht für immer weg gespült worden zu sein, sondern im Gegenteil neue Höhen zu erklimmen. Um einen Bodo Schäfer, immerhin auch Geldguru, ist es ja sehr still geworden.

Was wirklich in der BRD fehlt, sind harte Strafen, wenn Insiderhandel niet-und nagelfest nachgewiesen wurde. Da ist die SEC wohl weiter voraus: man denke daran, was mit Frank Quattrone oder Harry Blodget passierte - mancher Fondsmanager hätte hier keine Renaissance erleben können (erinnert sich noch wer an einen Nebenwerte-Guru von Julius Bär?).

Dieser Erfahrungsbericht von Member "Barbara" dürfte für des Börsenbäcker's Brötchenqualität repräsentativ sein:

http://www.elitetrading.de/forum/ressourcen/was_haltet_ihr_von_markus_frick_2067_9.html?highlight=Frick

Mahlzeit.

dhp05
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ JRM [#104]

ein Prosit auf limit-up!

Ich weiß bis heute noch nicht so recht, warum ich mich um den "scheiß" nicht kümmere. Mir ist es mittlererweile gut 10k wert, wenn "limit up's" know how, mir als echtes know how vermittelt, den "Unsinn" mich handeln lassen würde.

Also: echte Stellenausschreibung an den adressaten limit up: Wenn nachvollziehbare Erkenntnisse (bemerke:nicht Ergebnisse) vorhanden. Bitte melden. Wir kapitalisieren das dann.

limitup
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ dhp05 [#105]

??????

Ja Nje Panemaju...

limitup
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Richard Ebert [#102]

Der Redakteur der das geschrieben hat, der hat keinen blassen Schimmer davon, was der Frick alles macht und wie das mit dem Aktienmarketing funktioniert.

Gerüchteweise hat Frick 11.000 bis 13.000 zahlende Abonnenten. Das ist zwar ein nettes Zubrot, aber die Kohle machen Frick und Co. auf einem ganz anderen Weg.

Und die Kohle die die damit im Jahr machen, da wird so mancher Star-Investmentbanker neidisch.

Gast

@ limitup [#106]

iswenitije paschaluista, ja tosche ne snaju :)

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ dhp05 [#105]

Bitte informieren Sie mich, was Sie in Ihrem Beitrag mitteilen wollten. Künftig bitte so schreiben, dass es alle Leser verstehen können.

@ TimeTrade [#108]

Was bedeuten diese Worte ?

limitup
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Richard Ebert [#109]

Ja Nje Panemaju... heisst: Ich nicht verstehen

iswenitije paschaluista, ja tosche ne snaju... heisst: Entschuldige bitte, ich weiss es auch nicht

Das war Russisch!

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pullPUSH
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ limitup [#107]

"Das ist zwar ein nettes Zubrot, aber die Kohle machen Frick und Co. auf einem ganz anderen Weg."

Wie denn dann?

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