So gut waren die Analysen führender Brokerfirmen
'Der Wirtschaftsjournalist 04/2002' beschäftigt sich mit der Widergabe der Empfehlungen von Brokerfirmen in der Wirtschaftspresse. Hier ein Zitat:
'Unvergessen ist die Studie von Investars.com: Sie verfolgten Empfehlungen von 19 führenden US-Brokerhäusern, die mindestens 500 börsennotierte Aktien bewerten. Nur wenige haben überhaupt einen Ertrag erwirtschaftet:
Wer den Analysen der CSFB zwischen dem 1.1.1997 und 30.4.2001 gefolgt wäre, hätte einen Gewinn von 6,86 % eingefahren. Wer dagegen A.G. Edwards Glauben geschenkt hätte, wäre knapp vier Jahre später auf dem Sparbuch-Niveau von 4,33 Prozent gelandet. Die Expertise von Salomon Smith Barney hätte noch 0,88 % gebracht. Bei allen anderen, von der inzwischen berühmt-berüchtigten Merrill Lynch über Morgan Stanley bis hin zu UBS Paine Webber hätten die Gläubiger ihr Geld verloren.
In der gleichen Zeit stieg der Standard & Poos um 75 Prozent.'
(Roland Schatz, http://www.medien-tenor.de)
Daß die Analysen so danebenliegen, hätte ich nicht für möglich gehalten.
Ist für mich aber ein Indiz, daß die Analysen dazu dienten um die Käufer zu motivieren, wenn das Portfolio des Investmenthauses geleert wird.
Herzliche Grüße und eine erfolgreiche Woche
Albert
Haben Sie etwas anderes erwartet? Meiner Einschätzung nach liegen non-professionals wie zum Beispiel Forumsteilnehmer (z.B. in Terminmarktwelt) mit ihren Voraussagen besser als die grossen Institutionen.
Der Unterschied: Fehlende "Autorität". Wem wird eher geglaubt, Merrill Lynch oder "limbic14057" ? Aber darin liegt auch die Chance für kleine Marktteilnehmer, nämlich gegen den grossen vermeintlich professionellen Strom zu schwimmen. Das geht dann in Richtung Contrary Thinking.
LG,
Berliner
Zu meiner aktiven Zeit in der Dresdner Bank haben wir aktiv gegen die Empfehlungen unserer Resarchabteilung Frankfurt getradet. Die Trefferquote lag immer über 80 %. Allerdings sollte man nicht annehmen, das es sich bei den Herrn um Ahnungslose handelt, im Gegenteil.
Was jedoch das Problem dabei ist, ist die Tatsache, das das Aktiengeschäft ein Emmissionsgeschäft ist. Verdient wird lediglich über den Verkauf von Aktien. Analysten sind gezwungen, ihre Werte positiv darzustellen.
Einmal wurde es gewagt, die Aktie Allianz als Verkauf zu deklarieren. Die Analysten mußten ihre Empfehlung revidieren und das ganze als Mißverständnis darstellen. Nicht verkaufen, sondern akkumulieren.
gruß
@ Walter
Es ist spannend und erschreckend zugleich, was Sie da berichten.
gruss
Hallo,
die Allianz hat "schon immer" ein namhaftes Paket Dresdner Aktien gehalten.
Inzwischen hat sie die Bank geschluckt.
Gruß
U. Norden
https://twitter.com/AdamKoos/status/1131090810865442818/photo/1