ric
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

* Synthetischer call oder gleich long call ?

Ein Bekannter meint, dass ein long Future kombiniert mit einem long put, der Strike des put wird so gesetzt das die Nachschußpflicht entfällt, besser sei als ein long call aus dem Geld. Hier wäre der Basisspreis identisch mit dem break eaven des Futures.

Was ist denn nun besser?

Gast

@ ric

Das habe ich jetzt 8x lesen müssen und irgendwie immer noch nicht verstanden.

Kauf eines F-Dax und gleichzeitig Kauf eines Odax-Puts. Die Nachschußpflicht enfällt. Dies ist rechnerisch verständlich, aber in der Praxis kann ich mir nicht vorstellen wer das macht.

Bei obiger Konstruktion sind Sie eigentlich flat, und das soll besser sein als Long call? Offen gestanden kapiere ich das nicht, und ich vermute ihr Bekannter auch nicht.

Aber bitte, vielleicht stehe ich auch auf der Leitung, das kommt gelegentlich vor.

gruß

Roland
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Joe Ross hat über solche Strategien ein super Buch geschrieben, das auch in Deutsch erhältlich ist: "Trading Options and Futures".

Dabei geht es eigentlich immer darum durch Optionen im Futuresmarkt Spread zu sein und mit dem Vorteil noch Prämien zu bekommen, wenn man Futures handelt. Wen soetwas interessiert, wird es nicht mehr aus der Hand legen können.

MfG

Gast

@ RolandS

Anhand der am obigen Beispiel dargestellten Fakten, würde mich ein praxtisches Beispiel anhand aktueller Kurse interessieren. Vielleicht macht sich jemand die Mühe und macht mir eine nachvollziehbare Rechnung auf.

Wie gesagt, ich kann auch auf der Leitung stehen und lasse mich gerne eines anderen belehren.

gruß

Roland
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

I'm Sorry!

Ich mache soetwas nicht, das ist mir zu kompliziert, obwohl ich mal Mathematik studiert habe. Ich weiss nur, dass es da ganz viele Strategien gibt und wollte für Interessenten auf seriöse Hilfe verweisen.

Trading muss einfach und nach vorne gerichtet sein; für mich jedenfalls. Schon das ganze Indikatorengedöns und Oszilatorenwellen, die dann fast immer unter die Gausskurve passen sollen lehne ich ab, so auch die ganzen Griechen, Black/Sholes etc. Ausserdem muss jedes System das Konto zerstören, es kann gar nicht anders.

Aber das ist abschweifend.

MfG

Gast

Statisch betrachtet auf das Laufzeit-Ende der Option ist in diesen Fall der Long Call dem kreierten synthetischem Call mit dem unschönen Kennlinienverlauf und dem Abtauchen in den negativen Quadranten im Bereich Strike des Long Put bis zum Opening Long Future vorzuziehen!

Grund: Beim Long Call verliere ich im schlimmsten Fall die Prämie, bei der Kreation bzw. diesem synthischen Call geht das Minus bis zum Marginparameter, oder was immer als Marke für Futures-Zwangsliquidierung etc. genommen wird zuzüglich der Prämie des Long Put! Kein gutes Geschäft!

Bei genauerer dynamischer Betrachtung ist es sicher so, daß der synthetische Call in irgendeinem Bereich ein paar Griechen dem Long Call im Vorteil ist, aber das muß man dann im Detail simmulieren, am Besten hier:

http://www.easyoptions.de/data/index1.swf

Gast

Danke Inge2002,

ich habe es erst beim zweimaligen Lesen begriffen, aber es stimmt.

Ich kenne persönlich keinen Privat-Optionstrader, der diese avancierten Strategien macht. Ich selbst bin nie über bear und bull spreads hinausgekommen. Warum? Weil man als Privattrader nicht die EDGE des Market Makers hat, um ein paar Griechen abkassieren zu können: technisch nicht, kommissionsmäßig nicht, strategiemäßig nicht.

Danke für die Erläuterungen!

Gruß,
Berliner

he96
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

> "unschönen Kennlinienverlauf"
> "Abtauchen in den negativen Quadranten"

AHA !

> Grund: Beim Long Call verliere ich im schlimmsten Fall die Prämie

Beim long put natürlich auch - man muss natürlich beim auslaufen den Future glattstellen und nicht noch 3 Monate warten, hoffen und beten, sonst vergleicht man doch Äpfel mit Birnen.

> "dynamischer Betrachtung"
> "ein paar Griechen"
> "aber das muß man dann im Detail simmulieren"

AHA !

Nein, muss man nicht. Wer das als ganz normaler Mensch liest hat 2 Erkenntnisse

- Optionen sind nur für promovierte

und

- Händler von synthetischen Positionen sind alle schwachsinnig.

Es gibt durchaus einige Gründe für synth. Positionen:

1) Der Broker freut sich: statt 1 Geschäft macht er 2 Geschäfte. Ok, sorry, das war da die Scherzantwort, passend zur oberen Quadrantenlösung.

2) Je nach Marktphase und -Euphorie können PUTS billiger sein als CALLS,

3) Bei kleineren Märkten oder Werten sind nicht immer alle Optionen liquide und da könnte ein ausweichen schon sinn machen, bzw. die einzige Möglichkeit sein.

4)Je nach Ausgangsposition und Marktmeinung kann der Futurehandel einfacher sein. BSP: ich war LONG PUT (schwächere Kurse erwartet) und ändere meine Meinung nun in Kursanstieg. Normalerweise müsste ich dann den PUT glattstellen + einen CALL kaufen = 2 Geschäfte machen. Kann aber auch durch den (viel einfacheren) Kauf eines Futures bei beibehaltung des LONG PUTS dasselbe Risk/Rewardprofil darstellen.

Merke: Optionen machen Spass + selbst ein Nobelpreis für Wirtschaft für eine Optionspreistheorie ist keine Garantie für einen LTCM Fondsmanager nicht ein paar Milliarden 1998 zu versenken :-)

Hope this helps :-)

Also NICHT ERSCHRECKEN LASSEN

gruss hans

PS: Natürlich ist in dem meisten Fällen der einfache long call die bessere Alternative :-)

Marzell.
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Hallo Ric,

Du schreibst "kombiniert mit einem long put, der Strike des put wird so gesetzt das die Nachschußpflicht entfällt".

Bei einem LongPut hast Du keine Nachschusspflicht. Eher beim Future. Oder gehst Du hier davon aus, dass die Broker den Buchgewinn des Put gegen den Buchverlust beim Future anrechnen?

Ich will heute abend mein Hirn nicht mehr so strapazieren. Deshalb bitte ich Dich um ein Beispiel.

Grüße
Albert

hardworker
Mitglied seit 10 Jahre 6 Monate

@ he96

Ihr Beitrag gefällt mir besonders gut. Nicht nur weil ich nicht allem folgen kann. Die einfachere Lösung ist auch wegen der Überwachung am besten.

Wie schafft man es, in verschiedenen Märkten je mehrere Positionen zu halten und die Limits, Nachrichten und externen "Störungen" wie Familie oder Telefon unter einen Hut zu bekommen? Die meisten von "uns" gehen zu allem Überfluß auch noch einer geregelten Beschäftigung nach.

Meine bisherigen Beiträge im Forum wurden nicht gerade mit Antworten überschüttet. Obwohl ich immer meine, meine "Probleme" hat jeder andere Trader auch.

MfG

hw

he96
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

@ Bruchband

Du schreibst "kombiniert mit einem long put, der Strike des put wird so gesetzt das die Nachschußpflicht entfällt".

Er meint der PUT STRIKE muss oberhalb des Einstiegskurses des Long´s, egal ob Future oder Aktie, sein. Beispiel: DAX future long bei 3490, dann LONG PUT 3500 und nicht 3450 oder so. Obwohl das ja auch eine Abdeckung wäre, nur eine "schlechtere".

'Bei einem LongPut hast Du keine Nachschusspflicht. Eher beim Future.'

Natürlich NUR beim Future.

'Oder gehst Du hier davon aus, dass die Broker den Buchgewinn des Put gegen den Buchverlust beim Future anrechnen?'

Klar, das macht er.

gruss hans

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