Über die Gefahr eines wirklichen Crash´s an den Aktienmärkten
Guten Abend.
Ich habe in einem interessanten Buch aus den 1950er Jahren einen interessanten Passus gelesen, den ich folgend ungefähr wiedergeben möchte:
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Entsprechend dem Neuordnungsergebnis hat jeder Aktionär des GHH (GHH = Gutehoffnungshütte) Aktienvereins Anspruch auf Anteile an vier Nachfolgegesellschaften.
Der Sparer also, der sein Geld in GHH-Aktien angelegt hatte, erhält als Belohnung dafür, dass er die gute Hoffnung nie verlor, im schlechtesten Fall für 1000 Reichsmark nominal 2750 DM und im besten Fall für 1000 Reichsmark nominal 3050 DM.
Er ist damit rund dreissigmal besser dran als der Nachbar, der sich mit "Kontensparen" begnügt hatte. Der GHH Aktionär hat seine Ersparnisse annähernd verdreifachen können, während der Kontensparer 90 % des Ersparten verlor.
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Nun möchte ich Euch noch den Aufdruck jeder US-Dollar Federal Reserve Note "vor 1933" mitteilen:
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REDEEMABLE IN GOLD ON DEMAND AT THE UNITED STATES TREASURY, OR IN GOLD OR LAWFUL MONEY AT ANY FEDERAL RESERVE BANK.
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1.5 Gramm Gold für jeden papierenen US-Dollar (!)
Wieso es zum 1929er Crash kam ist doch so einfach zu erklären. Jeder Dollar entsprach 1.5 Gramm Gold. Jeder !
Gold ist, war und wird immer knapp sein.
Dies bedachte man wohl damals nicht und man dachte, man kann die Bäume finanztechnisch auf Pump in den Himmel wachsen lassen. Von wegen. Mit einer goldgedeckten Währung wird nichts daraus, aus dem einfachen Grund, dass irgendwann jemand kalte Füsse bekommen wird und die fetten Cash-Gewinne in Gold umtauschen wird. Und genaus das ist Ende der 1920er / Anfang der 1930er passiert.
Und wie bewertet ihr die Crash-Gefahr heute ? Im Umfeld von einem Jahrzehnt Nullzinsen ? Mit vier Billionen US-$ Staatsschulden, die sich in der Bilanz (dem Schwamm) der Fed befinden und keinen Druck auf den Markt ausüben ?
Wie ich schon geschrieben habe. Die Staatsschulden "weltweit" befinden sich in einem Zustand der Unfinanzierbarkeit. Sprich, die Zinsen können nicht ansteigen, ohne den Haushalt der jeweiligen Länder durch explodierende Zinskosten zu sprengen.
Oder, es geht, indem man die Inflation einfach laufen lässt und den Staatshaushalt einfach aufbläht.
Auf einen Nenner gebracht will ich damit sagen, dass es "meines Erachtens" -mit dem aktuellen Finanzsystem- keine restriktive Geldpolitik mehr geben wird. Und daher sehe ich persönlich keine wirkliche "Crash-Gefahr" in der Zukunft.
Alles meine persönliche Meinung. Sehen wir wie es kommen wird.....
Allen noch eine gute neue Woche und einen schönen Abend.
Viele Grüsse.
Es mag ja jetzt alles rein Subjektiv betrachtet sein, aber soweit ich noch alles im Kopf habe waren die Crashs der Vergangenheit
kurz, schnell und berreinigend und ohne grosse Rückläufe. Das erscheint mir Heute in der Tat anders, was auf die grosse Liquidität zurückzuführen ist.
Es gibt im Gegensatz zu frühere in der Tat kaum noch, oder gar keine grossen Alternativen sein Geld profitabel zu investieren.
Insofern stimme ich da schon zu, das ein Crash der alten Schule eher unwahrscheinlich ist, es sei denn, es ist politisch motiviert.
Ich glaube auch an keinen überraschenden Crash, aber ich glaube an eine stetige Errosion der Aktienkurse, insbesondere im Dax.
Letztendlich wissen wir alle nichts, und leben von der Hoffnung und der Erwartung, und die handeln wir schliesslich an der Börse.