Marktbeobachter
Mitglied seit 7 Jahre 8 Monate

USA - Fed-Politik und die Finanzierung der Staatsschulden

Guten Morgen. 

Laut dem Bericht des US-Schatzamtes belaufen sich die Zinsausgaben bis Juni 2019 auf gut gerundet 457 Milliarden Dollar.

Rechnet man Juli-September 2019 noch hinzu, so kommt man auf rund 600 Milliarden Dollar, was einen neuen Rekord in den jährlichen Zinsausgaben für US-Staatsschulden bedeutet.

Der durchschnittliche Zinssatz ist im Vergleich zu letztem Jahr um ein halbes Prozent für die USA Gesamtschulden gestiegen.

Was macht die Fed? Wahrt sie ihre Unabhängigkeit ? Rein wirtschaftlich betrachtet liegt es auf der Hand, dass man keine Zinssenkungen bräuchte. 

Anders sieht es aus, wenn man dem "Staat helfen würde" seine Zinsausgaben nicht ausser Kontrolle geraten zu lassen......

https://www.treasurydirect.gov/govt/reports/ir/ir_expense.htm

Das Ganze hat ein ziemlich starkes Gschmäckle.....

Viele Grüsse.

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SPOMI
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Die Zinsausgaben der USA sind prozentuell nur 8,7% des Staatshaushaltes. Früher ( 1950, 1990er) war die Quote bei fast 16%. daher FEHLALARM !!! 

Durch die niedrigen Zinsen der FED ist die Lage aktuell mehr als entspannt, kann sich aber durch die Trumpsche Ausgaben Politik rasch wieder verschlechtern,

meint SPOMI

Marktbeobachter
Mitglied seit 7 Jahre 8 Monate

Hallo SPOMI.

Ich sehe das anders.... ich betrachte die absoluten Zahlen. Und die haben schon jegliches Mass gesprengt.

Zu Deinen genannten Zeitpunkten hat die Gesamtverschuldung im Verhältnis zum GDP auch weniger als heute betragen und die Zinsen haben sich frei am Markt entwickelt.

(1950 = 257.000.000.000 $ = 89 % des GDP / 1990-2000 = 3.000.000.000.000 $ bis 5.700.000.000.000 $ = 54-65 % des GDP / 2019 = 22.600.000.000.000 $ = 106 %)

Seit 2009 werden die Zinsen "künstlich" am Boden gehalten. Fakt ist, dass bei den heutigen Beträgen und frei am Markt gebildeten Zinssätzen die Staatsschulden -nicht nur die der USA- "unfinanzierbar" wären bzw. schon mit der Notenpresse finanzierbar und dem entsprechend verheerenden Effekt auf den allgemeinen Geldwert.

Präsident Trump twitterte vor ein paar Stunden unter anderem: ....our FED does nothing - and probably will do very little...

https://twitter.com/realdonaldtrump?lang=de

Vielleicht merkt er, dass sich die FED von aussen nicht in die Suppe spucken lassen wird. 

Das Agreement zwischen FED und Treasury-Department während der 1940er dauerte nur zehn Jahre....

https://www.federalreservehistory.org/essays/wwii_to_the_treasury_fed_a…

Viele Grüsse und noch einen schönen Tag.

Marktbeobachter
Mitglied seit 7 Jahre 8 Monate

.....auch dies ist überaus lesenswert.

https://www.federalreservehistory.org/essays/treasury_fed_accord

Die FED weigerte sich ab 1951 das US-Schatzamt weiterhin zu unterstützen bzw. niedrigste Zinsen zu garantieren.....

StoxxDude
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

wenn sich weder Unternehmen noch die privaten Haushalte verschulden muss es eben der Staat tun, ich verstehe nicht wo das Problem ist.

Marktbeobachter
Mitglied seit 7 Jahre 8 Monate

...nun, es gibt einen Staatshaushalt aus dem verschiedene Ausgabenposten für das laufende Haushaltsjahr finanziert werden, unter anderem auch Zinsausgaben für die jeweiligen Staatsschulden. Sind die Staatseinnahmen geringer als die Staatsausgaben, entsteht ein Haushaltsdefizit, das wiederum durch Neuverschuldung, Steuererhöhungen oder Streichung andere Ausgabenposten ausgeglichen werden muss.

Das Problem ist nun einmal in einem "normalen Umfeld", dass die Zinsen steigen, wenn grosse Kapitalbeträge nachgefragt werden. In den USA sind es gigantische Beträge, die derzeit zu Spottpreisen finanziert werden. Siehe Zinssätze vor 2008......

Das bedeutet nun, dass eine Rückkehr zu normalen Zinssätzen den Zinsbelastungsposten im Staatshaushalt durch die Decke gehen lässt. Gut zu erkennen ist das eben in den USA, da schon jetzt soviel Zinsen wie noch nie gezahlt werden, bei einem Zinssatz der ebenfalls für solche Beträge noch nie zugrunde gelegt wurde. Der neue Rekord wird im Oktober diesen Jahres zu bewundern sein. 600 Milliarden $ ... nur für Zinsen. Zahlt man den Betrag dort nicht auch jährlich für das gesamte Militär ?

Ein Gschmäckle hat es nun einmal in der Hinsicht, als dass die US-Wirtschaft super läuft und trotzdem und teilweise sogar offen gefordert wird die Zinsen zu senken. Warum wohl ? Tiefe Zinsen bedeutet wenig Zinsausgaben.....

Wieso verschuldet sich eigentlich der Bund derzeit nicht imens ...?........man könnte 10-jährige Anleihen mit Minuszinsen en masse "raushauen" und endlich mal so richtig staatlicherseits investieren und den Laden mal so richtig zum laufen bringen, oder...... ?

Schönen Abend noch.....

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Wieso verschuldet sich eigentlich der Bund derzeit nicht imens ...?........m

Weil hier offensichtliche ökonomische Vollidioten am Werk sind, welche lieber das Land vor die Hunde gehen lassen als von einer

abstrusen schwarzen Null abschied zu nehmen.

Was wäre eigentlich wenn der Bund keine Schulden mehr hätte? 

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Marktbeobachter

Zu sagen das Deutschland nicht investiert bzw. sich nicht verschuldet ist schlicht und ergreifend falsch und folgenden Schluss zu verdanken.

Deutschland verkauft seine Waren und Güter ins Ausland und deshalb Rühmen wir uns als Exportweltmeister.

Wenn es einen Exportweltmeister gibt , dann gibt es auch einen Importweltmeister. Importweltmeister sind nämlich die welche sich

gegenüber der BRD verschulden. Das sind nämlich jedes Jahr 

258 Mrd. Dollar Neuverschuldung welche unsere Wirtschaft am laufen halten.

Das sind die Investitionen die getätigt werden und das sind die Schulden welche gemacht werden um unsere Wirtschaft am laufen zu halten.

Unsere ökonomischen Vollidioten in Deutschland verlangen nun auch von diesen Ländern sich nicht weiter zu verschulden. Was hat das denn dann

für eine Konsequenz für unsere Wirtschaft? Genau, sie würde absaufen wie ein Stein.

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