benedikt54
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Wie weit können Maiskurse in den USA steigen?

Die Ausgangssituation in den USA ist bekannt:
Historisch extreme Niederschläge, kühle Witterung, gegenwärtig ungünstige Wetterprognosen, Stichtage der Prevent Planting Versicherung in wichtigen Bundesstaaten sind jetzt verstrichen und letzte Nachrichten am Freitag: Im Sommer werden höhere Bioethanol-Beimischungsquoten (15%) erlaubt.

Andererseits: Ausgezeichnete Ernten in Südamerika, Agrarsubventionsprogramm (MFP), Handelskonflikte (nicht nur mit China) jetzt auch mit Mexico.

US-Farmer zumindest haben in den letzten beiden Wochen die angestiegenen Maiskurse massiv für Absicherung der kommenden Ernte genutzt.

Wie weit können aber die bereits deutlich angestiegenen Maiskurse noch gehen? ist jetzt bei ca. 4,5$ (Dezemberkontrakt) Schluss?

Hab mal selbst die folgende Milchmädchenrechnung angestellt.
Dazu habe ich das Demand-Supply-Spreadsheet von hier (unten)
http://www.agmanager.info/grain-marketing/grain-supply-and-demand-wasde#...
mit den WASDE-Daten verwendet.
Als fiktive Daten habe ich hier die Annahmen von Dr. Michel Cordonnier verwendet. Auch andere Analysten sind nicht optimistischer.
https://soundcloud.com/broadcaster-max-armstrong/mike-cordonnier-on-the-2019-corn-crop-problems
http://www.soybeansandcorn.com/news/May30_19-US-Corn-only-58-Planted-Many-Challenges

Wenn ich nun mit dem Tool etwas spiele und z. B. Dr. Cordonniers Schätzungen eingeben bekommen ich bei Eingabe von:
Planted Acrage: 85 Mio Ac.(Schätzungen 6-10 Mio Acres Prevent Plant)
Harvested Acres: 78 Mio Ac (Harvested/Planted Agres=91,8%)
Yield: 167 Bushel/Acre
Bei unverändertem Verbrauch (z. B. E15 nicht berücksichtigt)
-> Stock/Use: 3%

Das wäre natürlich nicht akzeptabel, Mais müsste massiv rationiert werden.
Wenn ich mir die historischen Zusammenhänge zwischen Maiskursen und US-Stock/Use Daten hier in Fig 3 ansehe,
https://farmdocdaily.illinois.edu/2015/04/relationship-stock-to-use-and-...
wären -sollten sich diese Schätzungen bewahrheiten- noch deutlich höhere Kurse zu erwarten.

Mich würden Meinungen von Agronomen hier im Forum interessieren!

Bearbeitet von: peterg an 14:31, 02.06.19

 
02.06.2019 - 17:50

#2

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@PeterG

Maispreissteigerungspotenzial

1. Bestellte Fläche:  Morgen kommt der neue Bericht über den Fortgang der Bestellungsarbeiten heraus, Möglicherweise 70 % der geplanten Fläche; es bleiben kaum noch 10 Tage, alternativ ist spätsaatverträglicher Sojaanbau denkbar. Mal sehen!

Erträge;  Faustzahl: nach dem 30. Mai bestellte Flächen liefern durchschnittlich 0,7dt/ha  und Tag weniger.Bei 10 verbleibenden Tagen 7 dt weniger als der Durchschnitt von 110 dt/ha. Ertragsminderungen sind auch denkbar für bestellte Flächen nach dem Optimaltermin 15 bis 20. Mai, weil die Vegetationszeit kürzer ist.

3. Erntemengen: pauschale Annahme 10 bis 15 % unter Mehrjahresdurchschnitt (in Anlehnung an das Jahr 2012/13) ergibt rd 45 Mio t weniger bzw. rd. 340 Mio. t

4. Versorgungslage;   Anfangsbestand  54 Mio t + 340 Mio. t  minus unveränderter Verbrauch 309 Mio. t minus  reduz. Export von 50 Mio. t ergibt Endbestand von 35 Mio. t  bzw einen Bestandsabbau von rd. 20 Mio. t:  Versorgunsgzahl: 35 Mio. t bezogen auf Verbrauch von 309 Mio. t ergibt 11,3 % Stock to use ratio.

(der Inlandsverbrauch wird angesichts der hohen Tierzahlen insbesondere im Schweinebereich  und einer denkbar höheren Ethanolverwendung kaum nachgeben)

5 Mögliches Preisniveau in Anlehnung an IOWA State edu Studie für die Jahre 2009 bis 2017:  um 5 $ je bu rd 17,50 €/dt

6. Die jüngeren Prognosen für Coarse Grains zeigen unabhängig von den USA geringfügig schwächere Tendenzen, speziell soll die Ukraine weniger Mais ernten. Auch SO-Australien soll schwache Ernte erwarten. Ausnahme bildet die brasilianische Maisernte.

7. aber: die globale Weizenerzeugung soll steigen

8. Handelspolitik: USA verschärft Streit mit Mexiko ein bedeutender Abnehmer von US-Mais

9. Die kommenden Wetterlagen in den nächsten 3 Monaten sind ertragsbestimmend. Ausschlag kann in beide Richtungen gehen (Wettermärkte)  Erntebedingungen spielen ebenfalls noch eine bedeutende Rolle.

Fazit (cum grano salis) :  Das aktuelle Preissteigerungspotenzial ist noch nicht ausgeschöpft,

   
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03.06.2019 - 09:59

#3

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Vielen Dank.

Eine angenommene Produktion von 340 Mio t Mais (=ca. 13385 Mio Bu.) würde pi mal Daumen z. B. bei einem Flächenertrag von 167 Bu/ac ca. 5 Mio Acres prevent planted entsprechen.

D. h. Ihre/ZMP-Schätzung wäre sehr vorsichtig.

Vielen Dank für die Einordnung

Gruß

peterg.

04.06.2019 - 10:13

#4

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@ peterG

neue Vorschau auf der Basis neuer Anbauzahlen siehe Rubrik ANALYSE

   
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04.06.2019 - 12:58

#5

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 Vielen Dank für die Zusatzinformation.

Sie geben eine nicht bestellte Ackerfläche von 15 Mio Acres an, d. h. Anbaufläche von ca. 77,8 Mio Acres (USDA-Angabe->92,x-15= 77,8).

Umgekehrt, bei einer Produktion von 12837 Mio Bu (bei Ertrag von 165 Bu/Ac.) ergibt sich eine abgeerntete Fläche von 77,8 Mio Acres.
Das würde bei einem Quotient: Anbaufläche/Abgeernteter Fläche von pi mal Daumen 91,5% eine Anbaufläche von 85 Mio Acres, also einer Reduktion gegenüber der ursprünglichen USDA-Annahmen von ca. 7 Mio Acres ergeben.

Ist diese Annahme so korrekt?

04.06.2019 - 14:52

#6

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Die für die Vorausberechnung verwendeten Zahlen sind zunächst Annahmen zu einer ersten Orientierung, die sich mit gewisser Plausibilität aus der bisherigen Entwicklung herleiten lassen.

Das Anbau-Ernte-Verhältnis ist nicht als explizit feste Größe vorgegeben, sondern der Restvarianz zugeordnet. Die Begründung liegt darin, dass dieses Verhältnis in hohem Maße von frühen/späten Winterbeginn in den nördlichen Anbaugebieten geprägt wird und auch im Zusammenhang mit der Abreifegeschwindigkeit während der Wachstumszeit steht. Dabei gilt im Regelfall, dass bei kleinem Anbauumfang die Relation enger ausfällt, weil die Erntemaschinenschlagkraft für eine rechtzeitige Flächenräumung sorgt.

Zu beachten sind auch die Standorte mit stark ausgeprägter Anbauverzögerung: Illinois 45 % Indiana 31 %, Michigan 42 % Ohio 33 % und South Dakota mit 44 % bestellter Flächen zum Stichtag 02. 06.2019. In diesen Gebieten wird eine kleine Erntefläche zu erwarten sein, die mit der vorhandenen Erntetechnik nahezu  100 % der Anbauflächen abernten können.

Andererseits sind die südlichen Anbaustandorte mit hohem Anbaufortschritt um die 90 % im Blick zu behalten, die im Regelfall mit seltenen frühen Wintereinbrüchen zu tun haben.

Es sprechen also eine Reihe von Gründen dafür, den Faktor Anbau-Ernte-Verhältnis nicht als fest vorgegebene Größe in ein Rechenmodell einzubinden, sondern als interpretationsbedürfttige Restunsicherheitskomponente zu behandeln. 

Recht herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung

 Nachtrag: das USDA hat in seiner Juni-Ausgabe die US-Maisernte auf 347 Mio. t eingeschätzt. Wahrscheinlich immer noch zu hoch!

18.06.2019 - 08:51

#7

ZMP Team
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Maisaussaat in USA

Die Maisaussaat in den USA ist am So, 16. Juni 19 zu 92 % abgeschlossen. Langandauernde hohe Niederschläge haben die Aussaat verschleppt, die in durchschnittlichen Jahren bereits längst beendet wäre.

In einzelnen Regionen mit besonders vernässten Flächen fällt das Verhältnis von bestellter zu geplanter Fläche noch schlechter aus. In Ohio sind erst zwei Drittel und South Dakota drei Viertel der Flächen bestellt gewesen. Auch in Indianna , Michigan und Missouri sind nur 85 bzw 87 % erreicht worden.

Schwerwiegendere Bedeutung könnte noch dem stark verzögerten Feldaufgang in Form unterdurchschnittlicher Ertragspotenziale zukommen. Im US-Durchschnitt sind Mitte Juni erst 79 % von mehrjährig üblichen 97 % der Saaten aufgelaufen. Das bedeutet eine verringerte Wachtumsperiode mit spürbaren Ertrageinbußen.

Regional sehen die Verhältnisse noch dramatischer aus. In Ohio und  Michigan liegen die Auflaufquoten um die 50% im Vergleich zu üblichen 95 %.

Die Beurteilung der Saatenstände ist so schlecht, wie seit Jahren nicht mehr.

Eine überschlägige Vorschau auf die US-Maisernte liefert eine Größenordnung um 330 Mio. t. Ursprünglich waren mal 385 Mio. t geschätzt worden. Das USDA ging noch von 347 Mio. t Anfang Juni aus.

Aber noch kann das Wetter eine entscheidende Rolle in beide Richtungen ausüben,

   
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18.06.2019 - 10:38

#8

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Noch liegt sehr viel Handelsvolumen und OI im Juli und Sep 2019 Kontrakt.

Juli Kontrakte werden bald gerollt in Sep/Dec. dann sieht die Termin kurve schon deutlicher in Richtung backwardation aus.

damit kommt dann auch das schnelle , grosse Geld der CTAs ins Rennen, das Kurse rauf und runter bewegt.

28.6 19 und 11.7.19 sind die wichtigen Tage für die USDA Veröffentlichungen.

ich glaube ab Anfang / Mitte Juli werden wir sehr volatile corn futures sehen, viel stärker als in den letzten Jahren.

Es wird ein täglich wechselnder Wettermarkt sein, ein Paradies für kurzfristiger trader.

Solche Verhältnissse gabs im Getreide sektor schon länger nicht.

Ein Blick auf die implizite Volatilität der aktuellen Ernte (C/P Dec 2019) zeigt recht schön den Vola skew nach oben. 

allerdings ist das die allgemein eingepreiste Erwartung. Tendenziell ist IV höher als realisierte Vol.

deshalb sollte man nicht von extremen Preissprüngen als Durchschnittszenario ausgehen.

Ab 520 im Dec 19 future wäre die letzte charttechnische Hürde gebrochen, dann kann die neue Ernte wirklich mit limit up explodieren!

Fazit: zwischen aktuell 460 und 520 rechne ich bei dec CBOT corn mit volatilem hin und her, darüber - the sky is the limit.

Als Strategie : short condor und gamma hedge 

SPOMI

PS: bitte an die ZMP; diesen Beitrag auch in das Termin Forum einstellen, dort sind die Zocker und trader...

benedikt54
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spomi

Ist zwar nicht ganz perfekt, aber sollte reichen um Deinen Wunsch zu erfüllen

Ich bin zwar kein Commodity Man, aber bin seit Gestern in 

soja  long

Optionscoaching
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benedikt,

meinst du mit dem Sojainvest diesen Kontrakt?

https://www.indexmundi.com/commodities/?commodity=soybeans&months=240

Denn dieser sieht noch ziemlich nach dem Griff ins berühmte fallende Messer aus. Ich schaue mir gern mal langfristige Commodity-Charts an.

Ebenfalls interessant Coconut Oil:

https://www.indexmundi.com/commodities/?commodity=coconut-oil&months=240

Kurzinterpretation des niedrigen Kursniveaus: Kokosöl wurde in den letzten Jahren zu Recht als vielseitiges Produkt gehypt. Vielleicht ist der Kurs durch vermehrtes Angebot durch neue Plantagen unter Druck geraten?

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SPOMI
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ad Option coaching:

Getreide sind sehr stark einem Jahreszyklus unterworfen. von daher macht eine langfristige Berachtung nur teilweise Sinn. es ist halt ein Wettermarkt.... 

meint SPOMI

PS: welche option betreust du ??? :-)))

benedikt54
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Antwort auf von Optionscoaching

Dieser Kontrakt

siehe Anlage

Optionscoaching
Mitglied seit 7 Jahre 7 Monate

spomi,

da müsste ich mir erstmal wieder anschauen welche Optionen auf diese Underlyings überhaupt halbwegs liquide im elektronischen Handel verfügbar sind. Weiterhin welche implizite Vola gepreist ist und dann evtl. Voladifferenzen unterschiedlicher Basispreise, Laufzeiten etc. Bei Laufzeit-Spreads dann wieder die Beachtung welcher Kontraktmonat zugrunde liegt usw. Vielleicht wirds mal wieder interessant irgendwann. Vor ein paar Jahren war ich mal im Rubber long und hatte mich in die Thematik eingelesen (Kultivierung, politische Bestimmungen usw.) bin dann aber mit Mini-Verlust wieder raus als sich nichts tat. Hier zahlt man ja auch wenn ich nicht irre die Cost-of-Carry wenn man länger hält.

Myrrdin
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Sehr viel wird meines Erachtens vom Wetter in den kommenden Monaten abhängen.

Es gibt Vergleichsjahre mit sehr später Aussaat, in denen die Maispreise explodiert sind. In all dieses Jahren war es im Sommer entweder extrem heiß oder es gab extrem große Niederschläge. Diese Jahre können also nicht unbedingt als Vergleich mit heuer dienen.

Sehr große Hitze während der Pollination zeigt heuer keiner der Wetterpropheten an. Das würde ich aus heutiger Sicht ausschließen.

Problematisch könnte es werden, falls es noch einige Wochen lang sehr stark regnet und es zu weitläufigen Überschwemmungen kommt. Das kann man nicht ausschließen.Und dann steigen die Preise stark an.

Das von mir als wahrscheinlichst angesehene Szenario: Es wird in den USA ein wenig regnen, aber nicht zu massiven Überschwemmungen kommen. "Rain makes Grain" sagen die Farmer. Große Hitze wird ausbleiben. Die wäre aufgrund der schwachen Verwurzelung dieses Jahr besonders schädlich. Die - mit besonderer Vorsicht zu genießenden - langfristigen Wettervorhersagen halten einen - aufgrund der späten Aussat dieses Jahr besonders gefährlichen - frühen Frost für unwährscheinlich. Die Lagermengen rund um die Welt sind sehr groß. Hartweizen als konkurrenzierendes Futtermittel ist in großen Mengen vorhanden und preisgünstig. Nicht zuletzt: Die Commercials sind extrem short. Ich halte daher Preissteigerungen in geringem Umfang für möglich, die große Preisexplosion wird meines Erachtens aber ausbleiben. Nicht zuletzt: Die Commercials sind extrem short.

Vergangene Woche habe ich begonnen den KWU-CU zu kaufen. Dieser Spread notierte unter 20 - ein Wert, den er seit 1981 (solange lieben mir Daten vor) nicht wesentlich unterschritten wurde. Ich gehe davon aus, dass Hartweizen Mais als Futtermittel zunehmend ersetzen wird (bzw. bereits ersetzt hat, was wir möglicherweise in den kommenden Reports sehen werden.)

Mit besten Grüßen, Myrrdin

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SPOMI
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das war wahrscheinlich das Ende der corn rally.  short bet the farm :-)  SPOMI

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

spomi

und der Start der 

Soybean Rally #5

kann mir gut vorstellen das die zölle aufgehoben werden oder wurden.

im Rahmen von g20

https://www.tagesschau.de/ausland/china-usa-handelskrieg-strafzoelle-101.html

peterg
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@Spomi

Dass das jetzt das Ende der Maisrally war, glaube ich nicht!

Die USDA-Erhebung fand Anfang/Mitte Juni statt. D. h. zu diesem Zeitpunkt gaben viele Farmer noch eher eine "Absichtserklärung" die zu der angenommenen Anbaufläche von über 91 Mio. Morgen führte. Dieser systemimmanente Fehler wurde ja auch schon von der USDA erkannt und es wird eine erneute Befragung, praktisch des gesamten US-Maisgürtels hinsichtlich der angebauten Fläche vorgenommen. D. h. die Prevent Planted Flächen werden frühestens im Augustbericht zum Teil berücksichtigt.

Außerdem wird der angenommene Flächenertrag höchstwahrscheinlich geringer sein, da oft erst nach Schluss des optimalen Anbau-Zeitfensters ausgesät wurde. Die Böden sind teils ausgewaschen (->Dünger) und aufgrund der extrem späten Aussaat droht heuer früher Frost größere als übliche Schäden anzurichten.

Im COT-Bericht sieht man,dass die US-Produzenten Alltime Highs bei Shortkontrakten aufgebaut haben. D. h. Kurse um die 4,50 (Dezemberkontrakt) erscheinen für die US-Farmer offensichtlich sehr attraktiv. Dementsprechend war eine Korrektur überfällig.

Im Dezemberkontrakt besteht ja immer noch das Gap zwischen 4-4,20 $. Mais könnte aber in der nächsten Zeit zunächst auch noch weiter runter gehen. Möglicherweise zusammen mit Weizen (Erntetief).

Da die Überlegungen hinsichtlich der deutlich geringeren Anbauflächen allgemein bekannt sind, denke ich, werden die Kurse aber bereits im Vorfeld des Augustberichtes wieder korrigieren.
Schaun wir mal wie`s weiter geht.

Ich halte im Moment:
4x(WK20-WU19) und hab heute eine Order 5x(WZ20-WN20) mit Limit 17,25 aufgegeben. Die ist in der letzten Stunde langsam abgearbeitet worden. Der hintere Bearspread, denke ich, hinkt noch etwas hinterher.

PS.

@Benedict
Dass die Chinesen ihre Sojaimportzölle aufheben, glaube ich erst wenn ich es lese.
Aber beachte auch:
-Die großen Mastbetriebe und Getreidehändler in China sind Staatsbetriebe. D. h. Was die Zölle betrifft so zahlt man diese aus der rechten Tasche in die Linke.
-Die Afrikanische Schweinepest hat zu einer katastrophalen Reduzierung der chinesischen Schweineherde geführt. Auch der Maisabsatz aus Brasilien leidet darunter! D. h. die Chinesen werden heuer deutlich weniger Futtermittel benötigen.
-Andererseits, was die USDA-Beurteilung der Anbauflächen betrifft, so gilt das in ähnlicher Weise auch für Soja.

Wenn Du jetzt noch Soja long bist, ist das halt immer eine Frage: War's das mit der Korrektur, oder geht die noch weiter. Ich persönlich würde das Soja Long-Risiko auch jetzt noch reduzieren. Im Moment denken Alle, dass nach einer Korrektur ein erneuter Anstieg kommen wird. Fürchte die müssen erst alle noch ausgeschüttelt werden.

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SPOMI
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jetzt gibts die USDA Zahlen für Juli

und action ...           SPOMI

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