China rechnet mit Rekordgetreideernte
In einem insgesamt schwachen Marktumfeld gaben die Preise für Weizen auch gestern nach. Der Dezember-Termin an der Euronext/Matif in Paris fiel um 2,25 Euro auf einen Schlusskurs von 237,75 Euro/t. An den Kassamärkten in Deutschland tendierten die Preise ebenfalls schwächer. Auf Großhandelsebene wurden gegenüber dem Freitag für Brotweizen im Durchschnitt rund 1 Euro weniger notiert, beim Futterweizen bis zu 2 Euro je Tonne. Auf internationaler Ebene sorgten neue Erntemeldungen aus Russland für Preisdruck. Russland hat bis zum 19. Oktober 92,9 Mio. Tonnen Weizen von den Feldern geholt. Im Vorjahr lag zu diesem Zeitpunkt der Wert bei 104,2 Mio. Tonnen, dennoch zeigt sich, sofern die Angaben stimmen eine sehr deutliche überdurchschnittliche Erntemenge in dem Land. Die Anbaufläche in Russland ist zudem geringer als im Vorjahr und auch die Flächenerträge fallen etwas geringer aus als in der Vorsaison. An der CBoT ging es hingegen für Weizen leicht bergauf. Der Dezember-Termin konnte sich um 1,25 US-Cents auf 587,25 US-Cents/bu (202,21 Euro/t) verbessern. Gestützt wurden die Notierungen in Übersee von Gerüchten um chinesische Käufe in den USA, besonders Weichweizen steht den Gerüchten zur Folge bei den Einkäufern aus dem Reich der Mitte im Fokus. Die wöchentlichen Exportzahlen des USDA gaben diesen Gerüchten jedoch noch nicht recht. In der Vorwoche wurden 168.868 Weizen effektiv verladen und damit mehr als 50 Prozent weniger als eine Vorwoche vorher. Der Dollar hat zuletzt wieder etwas nachgegeben und stärkt zudem die Exporthoffnungen der Marktteilnehmer. China bleibt aber im Fokus des Weizenmarktes. Mehrere Medien berichteten gestern, dass China im Jahr 2023 trotz regionalen Überschwemmungen und regionalen Dürrephasen mit einer Rekordgetreideernte rechnet. Konkret wurden die Zahlen nicht, genannt wird nur, dass die gesamte Getreidemenge zum neunten Mal in Folge höher ausfallen dürfte und die Marke von 650 Mio. Tonnen überschritten werden wird. Vorbörslich geben die Kontrakte an der CBoT heute Morgen jedoch wieder deutlich nach.
Quelle: VR AGRAR China rechnet mit Rekordgetreideernte