Richard Ebert
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° Sojabohnen: Chinafaktor darf nicht unterschätzt werden

Reichliches Angebot an Ölsaaten erwartet – Doch der China-Faktor darf nicht unterschätzt werden

(15.07.2003) Ölsaaten im allgemeinen und Sojabohnen im besonderen werden 2003/04 (Oktober/September) am Weltmarkt reichlich vorhanden sein. Dies lässt die erste, auch die Nachfrageseite umfassende Prognose der amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) vom 11. Juli erwarten.

Der Raum für steigende Preise vor allem bei Sojabohnen ist damit auf den ersten Blick minimal geworden. Nur sich überraschend verschlechternde Wuchsbedingungen könnten das Blatt wenden. Und, was erst ein genauerer Blick verrät, ein erneut über die Erwartungen hinaus wachsender Einfuhrbedarf Chinas.

Das USDA schätzt, dass die Weltproduktion an den bedeutendsten Ölsaaten 2003/04 gegenüber der laufenden Saison nach dem Stand vom 1. Juli von 364,34 Millionen Tonnen auf den neuen Rekord von 390,3 Millionen Tonnen zunimmt. Im Juni hatte es noch eine Erzeugung von 379,04 Millionen Tonnen angekündigt. Die Verarbeitung (Crush) von Ölsaaten in der Welt soll von 268,81 Millionen Tonnen auf 286,83 Millionen Tonnen steigen. Das USDA erwartet in der kommende Saison eine Zunahme des Weltbestandes an Ölsaaten von 38,24 Millionen Tonnen auf 43,43 Millionen Tonnen.

In diesen Zahlen sind natürlich auch Sojabohnen enthalten. Hier wächst die Weltproduktion 2003/04 nach den Erkenntnissen des USDA von 195,82 Millionen Tonnen auf den neuen Rekord von 207,53 Millionen Tonnen. Der Bedarf soll von 192,34 Millionen Tonnen auf 202,96 Millionen Tonnen zunehmen. Das Ministerium sagt daher für die neue Saison einen Anstieg des Weltvorrats von 34,88 Millionen Tonnen auf 39,8 Millionen Tonnen voraus.

Bei Sojabohnen ist die sprunghaft wachsende Produktion in Südamerika schon seit Jahren das herausragende Thema. Die Gesamterzeugung übertrifft dort inzwischen die der USA deutlich.

Auf der Nachfrageseite bot sich China 2002/03 zur allgemeinen Überraschung als brisanter Faktor dar. Schier unersättlicher Einfuhrbedarf hat den Markt phasenweise leergefegt und die Preisbildung somit wesentlich bestimmt. Der massiv wachsende Binnenbedarf hat keine Chance entstehen lassen, in China, dem Ursprungsland der Sojabohne, nennenswerte Vorräte zu bilden. Das wird auch künftig kaum möglich sein, denn die Verarbeitungskapazitäten im Lande werden beständig ausgeweitet. Und die wollen möglichst permanent ausgelastet sein.

Das USDA schätzt, dass die chinesische Einfuhr von Sojabohnen 2002/03 gegenüber der vergangenen Saison von 10,39 Millionen Tonnen auf 18,2 Millionen Tonnen emporschnellt. Die Prognose für 2003/04 liegt bei 18,5 Millionen Tonnen, doch ist dies nach Meinung vieler Experten eine sehr vorsichtige Schätzung. Sie können sich vorstellen, dass der Import mühelos die Marke von 20 Millionen Tonnen überschreitet, zumal die Eigenproduktion mit erwarteten 16,6 Millionen Tonnen in etwa stagnieren dürfte.

Unter den gegebenen Umständen könnte China auch 2003/04 wieder zu einem Überraschungsmoment an diesem Markt werden, das den Preis für Sojabohnen entgegen allen bisherigen Erwartungen doch stark anziehen ließe.

(Quelle: Arnd Hildebrandt, Taurosweb)

Richard Ebert
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