Spread
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

* Weizen: Fast 100 % Wahrscheinlichkeit eines Gewinns ?

Das Chartbuch ist wirklich eine super Sache.

Wer jetzt Weizen kauft, z.b. März oder Dezember 2004, kann mit fast 100% Sicherheit von steigenden Kursen bis Ende Januar rechnen.

Mit anderen Worten: Wer jetzt kauft hat mit fast 100% Wahrscheinlichkeit die Chance bis Ende Januar mit oben genannten Kontrakten einen Profit zu realisieren.

Gruß
Ludger

Geschrieben von Spread am
Roland
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

Und warum?

Dagegen sprechen:

- abnehmende Bull Spreads H/K, H/N, K/N,
- negatives und fallendes Momentum
- neutrale COT Daten

-----

H = März, K = Mai, N = Juli-Kontrakt jeden Jahres
COT = Commitment of Traders Report der berichtspflichtigen Positionen

(die Redaktion)

Spread
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

@ Roland

Wie die Spreads sich entwickeln bzw. das Momentum war nicht Teil meiner Betrachtung sondern einzig und allein der Blick in´s Chartbuch zurück bis in das Jahr 1987 hat mich zu meiner Einschätzung gebracht.

Wer weiss, vielleicht haben sich auch damals schon die Spreads und das Momentum um mitte Dezember herum so entwickelt wie es heuer laut deiner Beschreibung der Fall ist.

In jedem Fall ist es nicht falsch wenn man so positioniert ist, wie es die Wahrscheinlichkeiten einem nahelegen. Ich bin schon seit Monaten eigentlich immer long im Weizen. Gestern war ich schon drauf und dran meine Position glattzustellen habe dann aber nach Recherche im Chartbuch davon Abstand genommen und bin jetzt schon fast geneigt meine Position noch auszubauen.

Gruß
Ludger

PFTR
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

Hier der saisonale Aspekt: (Quelle seasonalcharts.de)

Auch der Terminweizen weist die beim Weizen übliche saisonale Tendenz auf, im Sommer preiswerter zu sein. Die Spanne zwischen den saisonalen Höchstkursen und den saisonalen Tiefstkursen ist aber weit geringer als beim Kassaweizen. Sie beträgt nicht einmal die Hälfte.

Der Grund hierfür liegt darin, daß die grundsätzlich bekannte saisonale Tendenz des Agrarprodukts Weizen, im Sommer preiswerter zu sein als im Winter, in den unterschiedlichen Preisen der einzelnen Liefermonate berücksichtigt wird. Für die Dezemberlieferung ist tendenziell ein saisonaler Aufpreis zu zahlen im Vergleich zur Julilieferung. Obiger Chart zeigt aber die für den Terminmarkthändler relevanten Preisänderungen, und zwar im jeweils nahen Kontrakt. Wenn z.B. die Preise der Märzlieferung des Weizens im Februar fallen, geht das im Chart als Rückgang im Februar ein, also so, wie der tatsächliche Handel stattfand.

Auch in einzelnen saisonalen Bewegungen gab es Unterschiede zwischen Kassa- und Terminmarktweizen. So gab es zwischen Ende Februar und Anfang August unter saisonalen Gesichtspunkten im Terminmarkt einen Seitwärtstrend, im Kassamarkt freilich den erntebedingten stärkeren Preisrückgang.

Die saisonalen Tendenzen im Terminmarkt für Weizen scheinen eher Änderungen der Erwartungshaltung wiederzuspiegeln, denn saisonal unterschiedlich hohe Ernteerträge. Anscheinend reagieren die Marktteilnehmer auf Unsicherheiten bezüglich der Erntemenge mit höheren Preisen. Das könnte der Grund für die Vorverschiebung der saisonalen Grundtendenz im Weizen sein, wie im Frühjahr, wenn brauchbare Abschätzungen der Erntemenge vorliegen, und die Weizenpreise im Terminmarkt saisonal niedrig waren, bevor sie es im Kassamarkt waren. Es könnte aber auch der Grund dafür sein, daß die saisonale Grundtendenz des Kassaweizens, im Winter teurer zu sein, überhaupt auch im Terminmarkt zu
beobachten war.

Man sagt den Agrarterminmärkten nach, daß sie besonders gut für den Handel unter saisonalen Aspekten geeignet seien. Dies ist ein Vorurteil, das sich hauptsächlich aus dem saisonalen Verlauf des Ernteertrags zu speisen scheint. Dieser Sachverhalt ist aber bekannt und in den Preisen am Terminmarkt eingepreist. Viele Finanzmärkte weisen ausgeprägtere saisonale Tendenzen auf.

Nichtsdestotrotz hatte auch der Terminweizen seine markanten saisonalen Trends. Für den Händler an den Futuresmärkten war die Aufwärtsbewegung von August bis Anfang September saisonal am lukrativsten.

Name: Weizen Future W, Nr. 2 Soft Red
Zeitraum: 19700105 - 20000501
Daten: Ratio adjusted Continuous Contract
Methode: Growth
Quelle: Bridge
Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild entfernt.

mfg Jens

Roland
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

Auch saisonal ist das kein Grund, ich verstehs nicht.

Joachim Ruhmann
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

Hallo Kollegen,

Weizenpreise bewegen sich Abhängigkeit des Liquiditätsbedarfes der Landwirte. Herrscht eine "Liquiditätsschwemme" vor (USA) Oktober Auszahlung von Beihilfen, steigen die Preise.

In unseren Breitengraden tritt dieses Phänomen Ende November/ Anfang Dezember ein. Es besteht kein Bedarf zu verkaufen. Das Angebot sinkt, die Preise steigen. Die zweite Spitze liegt Anfang Februar, denn der Handel versucht mit geringen Beständen ins neue Jahr zu gehen. Nach Urlaub und Verschaffung des Marktüberblicks, das dauert, wird sich eingedeckt.

Eine Liquiditätsklemme kommt ab Mitte Februar auf. Ursache dafür ist die Zahlung der mit günstigen Winterrabatten erworbenen Maschinen und Geräte. Jetzt werden diese geliefert und müssen bezahlt werden. Dazu wird dann das Umlaufvermögen (Getreide) verflüssigt. Das Angebot wächst, die Preise geben nach. In USA heißt dieses Phänomen John Deere Low.

he96
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

Spread orakelt:

"Wer jetzt Weizen kauft, z.b. März oder Dezember 2004, kann mit fast 100% Sicherheit von steigenden Kursen bis Ende Januar rechnen. Mit anderen Worten: Wer jetzt kauft hat mit fast 100% Wahrscheinlichkeit die Chance bis Ende Januar mit oben genannten Kontrakten einen Profit zu realisieren."

Mit diesen Garantien solltst Du Warenterminverkäufer werden!

"Gestern war ich schon drauf und dran meine Position glattzustellen habe dann aber nach Recherche im Chartbuch davon Abstand genommen und bin jetzt schon fast geneigt meine Position noch auszubauen"

Was denn nun ? Glattstellen oder ausbauen ?

Wenn ich Weizen März 2004 sehe, weis ich nur eins mit Sicherheit, die letzten beiden Wochen hast Du mit Deinen longs nicht viel Spass gehabt.

Alte Börsenweisheit: Wenn man wegen einer Position nicht mehr schlafen kann - soll man sie glattstellen, und nicht hier anfangen sie schön zu reden.

gruss hans

Spread
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

@ he96

Um meinen Schlaf ist es wirklich gut bestellt. Der Kurs im WH4 näherte sich gestern meinem Einstandskurs und da denkt man dann schon mal über einen Ausstieg nach, oder ? Jedenfalls werde ich erstmal in meiner Position bleiben und möglicherweise noch WZ4 dazunehmen.

Im übrigen verstehe ich die Aufregung nicht. Jeder ist sein eigener Chef ! Es wird doch erlaubt sein Denkanstöße zu geben wenn sie mit gutem Gewissen gegeben werden können. Garantien gibt es nicht. Denke das das hier im Forum auch wohl jeder weiss.

Dank an Roland für den Seasonal-Chart. Meine Beobachtung wird dort doch bestätigt oder ?

Gruß
Ludger

Roland
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

@ Spread

Es gibt keine Aufregung, Sie sind uns nur den Grund schuldig geblieben gerade jetzt Weizen long zu gehen. Ich selber kenne die fundamentalen Daten und WZ3 war für mich der Trade des Jahres.

Aber das Warum gerade jetzt in W long zu gehen blieb mir verborgen. Ich bin zwar WK-W Spread in H und N aber das nur weil die Brot und Nudelsorte die Kräckers outperformen sollte.

Jetzt würde mich das Warum erst recht interessieren.

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

@ alle

Bitte seien Sie freundlich lesbar für alle zu schreiben. Wer sich in 'Weizen' erst einlesen möchte, versteht nicht was mit H, K, W und Z gemeint ist.

Auch Spreads, in dem die Brot- und Nudelsorte die Cräckers outperformen soll, sagen den meisten Lesern nichts.

Man kann auch mal in Klammer einen Begriff erklären oder unter den eigentlichen Text einen Ausdruck näher erläutern. Es kommen Mails bei mir an, es würde mit Begeisterung gelesen aber leider vieles nicht verstanden.

Wie gesagt, nur eine Bitte.

Fynn
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

Wenn ich das so lese müßten hier wohl alle im Geld schwimmen.

Komischerweise sind es meistens die Privatpersonen die am Ende des Spiels auf der Verliererseite stehen.

Und der Profi sich erfreut das wieder ein paar Dollar mehr in der Kasse sind.

Spread
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

@ Roland

Sorry, hatte bis jetzt noch keine Zeit gefunden zu antworten.

Der Grund im Weizen long zu gehen bzw. zu bleiben ist für mich die Tatsache das von mitte Dezember bis mitte/ende Januar der Weizenpreis in der Regel steigt. Jedenfalls suggeriert mir das Chartbuch sowie der Seasonal Chart steigende Preise.

Vielleicht können Sie mir ja noch die Brot- Nudel- Cräckergeschichte erklären.

Gruss
Ludger

Roland
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

@ Spread

Na ja, ich bin da auch nicht der Guru, vielleicht vertrauen Sie ja den fundamentalen Spekulationen mehr als ich. Mein Einwand ist einfach begründet, dass ich nicht long gehe, wenn BearSpreads in diesem Zeitraum laufen sollten. Anbei der BreadSpread für CBT Wheat. Wenn also die Leute "Hand-im-Mund" leben, wird es wohl keine Hausse dazu geben. Vielmehr muss schon was aussergewöhnliches passieren, damit Weizen wieder über die 4.00 $ laufen kann. Bedenken Sie die Chinesen Hype ist eingepreist und die Funds liquidieren zum Jahresende. Nächstes Jahr im Januar sieht das alles wohl wieder anders aus.

Das mit Brot und Kräcker ist einfach. In Kansas City (KCBOT) wird eine höher wertige Sorte Weizen gehandelt, die zur Herstellung von Hochwertigen Waren (Brot, Nudeln, ...) verwendet wird, in Chicago (CBOT) wird eine niedrigwertige Sorte gehandelt.

Für gewöhnlich, statistisch erwiesen, sollte es eine höhere Nachfrage für die KCBT Ware geben. Letztes Jahr ist der WK-W Spread extrem nach oben gelaufen, dieses Jahr hat wahrscheinlich die ChinesenHype und die Futtermittel Besorgnisss den Spread gestört als er schon abgehoben hat, aber es scheint sich jetzt wieder in die Richtung zu entwickeln.

Hoffe es hilft und es war ausführlich für Herrn Ebert.

Viel Erfolg

Roland
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

@ Spread

Sie werden es mir jetzt bitte nicht als hochnäsig auslegen, weil’s so gekommen ist und ich recht hatte, aber die Preisbewegung bei CBT Wheat war klar, dass da nach oben erst mal nichts läuft. Heute haben wir’s dann gesehen. Hoffentlich konnten Sie Ihre Gewinne noch sichern.

Aber eine grosse Lektion ist wirklich die Spreads zu beobachten, wenn die Bull Spreads (naher Monat minus späterer Monat) abnehmen, dann kann es mit Nachfrage wohl im Moment nicht weit her sein und warum sollen dann die Preise steigen. Schauen Sie sich die Bohnen an, wie da zZ die Bull Spreads abnehmen, obwohl alle Welt auf Hausse aus ist.

Aber noch einmal zurück zu Ihrem Motiv CBT Wheat long zu gehen. Sie hatten sich die Saisonalität im Dez. angeschaut und erkannten einen steigenden Markt. Das ist verführerisch zugegeben, aber man muss aufpassen wann Saisonalitäten gestört sind. Im Falle W war dies so. Die MRCI Statistik zeigt einen 15 Jahre Bear Spread (15 von 15 Jahren erfolgreich), der schon Ende Nov’03 abgehoben hatte, die Divergenz des Marktes zu Saisonalität (siehe Chart in meinem letzten Beitrag) hiess für mich eindeutig „Finger weg“, warum, na weil wenn jetzt schon BearSpreads laufen kann es mit Nachfrage im Dez ja nicht weit her sein.

Aber nichtsdestotrotz sind die Saisonals das beste was ich kenne und man tut gut daran sie zu erkennen. Allerdings habe ich lange gebraucht, um herauszukriegen wann sie nicht laufen und vor allem warum.

Wie wär’s mit Energies jetzt im Winter, Benzin gegen Heizöl ist keine schlechte Idee. Machen Sie Ihrem Namen Ehre und handeln Sie Spreads, das ist cool, entspannt und einträglich. Viel zuwenig wissen darum.

Schöne Weihnachten

bbw
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

@ Roland

Vielen Dank für Deine Erläuterungen. Leider glaubte ich Dir diese vor drei Tagen noch nicht.

Auch gebe ich Ihnen vollkommen recht mit der Meinung Spreads zu handeln wäre eine tolle Sache. Ich bin seit geraumer Zeit in folgenden Spreads engagiert: Soybeans, vordere Laufzeit short hinten long und dazu analog natürlich die Nachprodukte Öl und Schrot.

Außerdem beim W CBOT short MGE long. Was auch interessant scheint ist der Spread Matif Weizen gg. MGE Weizen. Dies scheint gerade in Bezug auf den schwachen Dollar hochinteressant. Vergleicht man die Preise mal auf € Basis so steht an der Matif 158 € und in MGE oder CBOT nur 109 € zu Buche. Sieht sehr interessant aus.

Würde mich über Deine Meinung dazu freuen.

Grüsse Thomas

Spread
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

@ Roland

leider habe ich irgenwie vergessen den Verkaufsknopf zu betätigen. Ich war mir einfach meiner Sache zu sicher. Wäre jedenfalls besser gewesen wenn ich auf Sie gehört hätte. Nun bin ich also immer noch im Wheat long. Der Verlust ist bis jetzt zwar noch relativ bescheiden, aber trotzdem ärgerlich weil hätte nicht sein müssen. "Never loose a running trade".

Bei solchen Gelegenheiten fallen mir dann noch Sprüche ein wie "ob long ob short, das Geld ist fort" oder "Mal verliert man, mal gewinnt der andere". Dummerweise habe ich dann vor einigen Tagen auch noch meine SX4 glattgestellt weil die Bohnen schwächelten und ich hoffte demnächst wieder günstiger einsteigen zu können. Habe zwar einen ordentlichen Profit gemacht, aber nicht mit einer dummen Kuh gerechnet.

Es gibt so Phasen, da läuft´s halt nicht so optimal. Aber wer keine Niederlagen einsteckt kann auch keine Siege feiern.

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

Heute, Chicago handelt noch, Weizen März minus 2 auf 364, Mais plus 3 auf 243 und Sojabohnen minus 8 auf 784.

Bild entfernt.

Noch einen Spruch zu den von Ihnen: 'Der Markt gibt nichts, er borgt nur'. Aber: Worte sind wie Schall und Rauch, ich gebe nichts darauf.

Spread
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

Es geht doch !

Spread
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

Es hat also doch noch geklappt mit der Saisonalität zwischen mitte Dezember und anfang bis ende Januar. Ich habe jetzt jedoch meine März Kontrakte glattgestellt.

Da ich aber ohne Weizenkontrakte nur schlecht leben kann habe ich dann Dezember Kontrakte gekauft. Sicherheitshalber habe ich aber noch Call Optionen Basis 420 verkauft und dafür eine Prämie von immerhin 30 Punkten kassiert.

Warum allerdings die Fonds ende Dezember ihre Positionen liquidieren um dann am 1. Tag des neuen Jahres zu kaufen als gäbe es morgen keinen Weizen mehr kann ich jedenfalls nicht verstehen.

Gruß
Ludger

Roland
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

@ Spread

Glückwunsch, aber Schwein gehabt, es ätte auch anders kommen können. Vielleicht wissen die Fonds einfach mehr als wir, polierten ihre Bücher um das neue Jahr gleich super zu starten.

Am Montag sind wir sowieso klüger.

Wuste gar nicht dass es hier jemanden gibt der Fusions handelt, ist aber in der Tat keine schlechte Idee.

Roland
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

Ich bin aber mit meinem BearSpread weiterhin sehr zufrieden.

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