Weizen: MARS erhöht europäische Ertragsaussichten
Die Kontrakte an der Euronext/Matif in Paris starten mit roten Vorzeichen in die neue Handelswoche. Der Frontmonat September schloss um 1,50 Euro tiefer bei 221,00 Euro/t. Der Preisrutsch durch die überraschende Verlängerung des Getreidekorridors über das Schwarze Meer sorgt auch an den heimischen Kassamärkten für sinkende Notierungen. Die Abgabebereitschaft der Landwirte ist zuletzt geringer in Anbetracht der sinkenden Preise. Vereinzelt suchen Kraftfutterwerke, insbesondere in den Regionen Emsland und Südoldenburg derzeit kleinere Weizenmenge, Preise von rund 226 Euro/t werden hier genannt. Für die kommende Ernte werden kaum Kaufgebote gemacht, wie es heißt. Neben der Konkurrenz vom Schwarzen Meer drücken auch vermehrt die guten Ertragsaussichten für die kommende Weizenernte auf die Preisentwicklung. Der EU-Prognosedient MARS hat in seinem jüngsten Bericht die Schätzungen für die durchschnittlichen Weizenerträge in Europa von 5,96 auf 6,01 Tonnen je Hektar erhöht. Problematische Bedingungen für Weizen gibt es nur in Spanien, wo es in diesem Frühjahr sehr trocken ist. Rund um das Schwarze Meer war es hingegen eher etwas kälter als üblich, so dass hier die Sommerkulturen etwas verspätet aufgegangen sind. Für Deutschland rechnet MARS mit einem durchschnittlichen Weizenertrag von 7,72 Tonnen/ha, das sind gegenüber dem Vorjahr ein Plus von einem und gegenüber dem langjährigen Durchschnitt ein Plus von 5 Prozent. An der CBoT ging es für Weizen nordwärts, vor allem Sorge eine Rally beim Mais für die grünen Vorzeichen. Die Exportverladungen der Amerikaner haben sich zudem freundlicher entwickelt, gleichzeitig hat sich die Zustandsbewertung der Winterweizenfelder um zwei Prozentpunkte auf 31 Prozent gut bis sehr gut verbessert.
Quelle: VR AGRAR Weizen: MARS erhöht europäische Ertragsaussichten