Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Marktmanipulationen in den USA ?

Viele von Euch sitzen täglich vor ihren Charts und versuchen das Beste aus dem kurzfristigen Auf und Ab der Märkte rauszuholen. Solange man vorwiegend Daytrading macht, ist dabei die übergreifende Situation der Märkte nur von geringem Interesse. Ich denke aber, daß es auch bei TI genügend Investoren gibt, die längerfristige strategische Positionen eingehen. Für die ist es sehr wichtig die langfristige Verfassung der Märkte nicht aus dem Auge zu verlieren.

Zur Zeit wundern sich offensichtlich nur einige wenige Experten darüber, warum die US-Wirtschaft "angeblich" so viel besser läuft als Europa, die US-Indices von einem Höchststand zum nächsten klettern und Korrekturen an kritischen Limits wie selbstverständlich abgefangen werden. Ich persönlich halte die US-Indizes inzwischen für massiv überbewertet und gehe von einer in der Geschichte der Börse bisher noch nie dagewesenen Manipulation der US-Börsen in großem Stil und mit Unterstützung von höchsten Stellen aus.

Warum?

- Nächstes Jahr stehen in den USA Wahlen an. Der Bush-Clan hat ein hohes Interesse an einer Wiederwahl und weiß aufgrund der Erfahrung aus der Wahlschlappe von Bush senior, wie wichtig die Verfassung der Wirtschaft für eine Wiederwahl ist.

- Am Bush-Clan hängt die gesamte Erdöl-Industrie dran. Da muß man sich nur anschauen, woher die Mitglieder der Bush-Administration kommen. Mehr als die Hälfte hatte früher hohe Ämter in führenden Erdölfirmen inne. Zu glauben, daß diese Verbindungen keine Rolle mehr spielen wäre naiv. Der letzte Bush-Wahlkampf wurde zu großen Teilen von der Erdöl-Lobby finanziert. Die haben ihren Einsatz über den Irak-Krieg und den immer noch sehr hohen Ölpreis inzwischen vervielfacht und werden sich ihre Einflußmöglichkeiten nicht freiwillig nehmen lassen.

- Nie zuvor war die Masse über die modernen Massenmedien so leicht manipulierbar wie heute. Das man sich im Internet objektiv informieren kann und viel besser informiert ist als früher, ist ein weit verbreiteter naiver Irrglaube. Das Internet ist ein Manipulationsinstrument par excellence, daß in meinen Augen Orwells Big-Brother-Szenario noch um Größenordnungen schlägt. Was ist besser als ein Manipulationsinstrument, das niemand als solches wahrnimmt?

- Nie zuvor war die Börse so leicht manipulierbar wie heute im Zeitalter der totalen Vernetzung. Wer an den entsprechenden Stellen sitzt, verfügt über die absolute Transparenz. Er weiss exakt, welche Aufträge zu welchen Kursen anstehen und kann sich genau ausrechnen, mit welchem Einsatz welcher Kurs erreicht werden kann. Wenn man es denn auf eine Manipulation angelegt hat, kann ich mir auch gut vorstellen, daß man den Eingang neuer Orders mal für ein paar Sekunden oder Minuten verzögert damit niemand anderes querschiesst. Das kennen wir ja von unseren Emittenten.

- Wenn man über ausreichend Kapital verfügt, kann man Kurse in jede gewünschte Richtung treiben. Dafür gabs schon früher hochbezahlte Spezialisten, die irgendwelche Schrottaktien noch vor der Bekanntgabe eines Konkurses zu überhöhten Kursen unter die Leute gebracht haben. Es ist sicher in der letzten Zeit schon vielen von Euch aufgefallen, daß die US-Indices häufig in der letzten halben Stunde vor Börsenschluß nochmal kräfitg anziehen. Ich kann mir gut vorstellen, daß dahinter System steckt. Wenn man den Kurs bei geringen Umsätzen mit entsprechendem Kapitaleinsatz hochtreibt, kann man am nächsten Morgen die gleiche Menge an Aktien bei hohen Umsätzen wieder verkaufen und dabei unter dem Strich sogar noch Gewinn machen. Am Abend startet das Spiel dann wieder von vorne.

- Die Börse wird immer mehr abhängig von Wirschaftsnachrichten. Die Anzahl und Häufigkeit dieser Nachrichten und die Art, wie sie in den Medien breitgetreten werden, hat in den letzen Jahren massiv zugenommen. Wer garantiert eigentlich, daß diese Daten nicht massiv manipuliert sind. Ich trau da nichts und niemandem mehr.

Es gibt sicher noch viele weiter Informationen zu diesem Thema. Mich würde brennend Eure Meinung dazu interessieren. Falls jemand Statements von Insidern aus den USA dazu gelesen hat, wären auch solche Informationen (Links oder Texte) von Interesse.

Schönes Wochenende

daxi

(gefunden auf TI, http://www.tradesignal.com)

tomxy.
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

1) Die US-Wirtschaft läuft besser, da sie wettberwerbsfähiger ist, als die europäische. Man leistet sich weniger Bürokratie und geringere Transferzahlungen. Unter Ökonomen ist es weitgehend unstrittig, dass die Eingriffe des Staates bei der Einkommensverteilung negative Wachstumseffekte ausüben. Sehr deutlich sieht man das beim Kommunismus. Andererseit führt ein zu starkes Absinken der unteren Einkommensschicht einer Volkswirtschaft auch zu negativen Effekten. Wenn die Situation so dramatisch ist, das keine ausreichende Schul- und Ausbildung breiter Bevölkerungsschichten mehr gewährleistet ist geht es ebenfalls bergab. Offensichtlich haben die USA das Optimum zwischen diesen beiden Extrempunkten besser getroffen, als Europa.

2) Selbstverständlich üben die Wahlen einen Einfluss auf die Marktentwicklung aus. Es wird vieles versprochen, von dem nach der Wahl niemand mehr etwas wissen will. Trotzdem tragen diese Versprechungen zunächst einmal zu einer positiven Grundstimmung bei, die Einfluss auf die Marktentwicklung hat. Es gibt ja auch Statistiken dazu:

http://www.seasonalcharts.com/beitexte/aktuell/start.htm

3) "Wenn man über ausreichend Kapital verfügt, kann man Kurse in jede gewünschte Richtung treiben. Dafür gabs schon früher hochbezahlte Spezialisten, die irgendwelche Schrottaktien noch vor der Bekanntgabe eines Konkurses zu überhöhten Kursen unter die Leute gebracht haben. Es ist sicher in der letzten Zeit schon vielen von Euch aufgefallen, daß die US-Indices häufig in der letzten halben Stunde vor Börsenschluß nochmal kräfitg anziehen. Ich kann mir gut vorstellen, daß dahinter System steckt. Wenn man den Kurs bei geringen Umsätzen mit entsprechendem Kapitaleinsatz hochtreibt, kann man am nächsten Morgen die gleiche Menge an Aktien bei hohen Umsätzen wieder verkaufen und dabei unter dem Strich sogar noch Gewinn machen. Am Abend startet das Spiel dann wieder von vorne."

Diese Überlegung ist sicherlich richtig. So funktioniert Börse! Kein einziger Marktteilnehmer nimmt an diesem Spiel teil um einen fairen Preis zu bezahlen, es geht um billig kaufen, teuer verkaufen sowie teuer verkaufen, billig kaufen. Ich finde nichts verwerfliches daran Kurse bei dünnen Umsätzen in die gewünschte Richtung zu bewegen, verkauft/gekauft hat man die Stücke deshalb noch lange nicht zu einem besseren Kurs und das Risiko trägt man allein.

4) Ich kann nichts dazu sagen, ob die Bedeutung von Wirtschaftsnachrichten über einen langen Zeitabschnitt zugenommen hat. Falls damit die jüngere Vergangenheit gemeint ist, dann würde ich es so interpretieren, dass die Wahrscheinlichkeit vor einer Trendwende zu stehen deutlich zugenommen hat. Ob die Daten manipuliert sind kann ich ebenfalls nicht sagen, fest steht dass die Berechnungssystematik zum Teil verändert wurde, was dazu führt, dass diese Daten nicht mehr mit der Vergangenheit vergleichbar sind.

New_Ben

Dem Bushclan traue ich persönlich alles zu.

Man beachte allein die Diskussion des letzten Jahres um das Problem mit den elektronischen Wahlsystemen und der amerikanischen Demokratie!
z.B. http://www.heise.de/newsticker/meldung/38502

Desweiteren fallen mir spontan zwei Dinge ein:

Das Posting von TedC vom 02.06.04 mit folgendem Link
http://elitetrader.com/vb/showthread.php?s=&threadid=33581

aber auch der sog. Präsidentschaftszyklus (4 Jahre)der besagt dass das Wahljahr(224%) normalerweise stark ist, das Nachwahl(72%)- und das mittlere Jahr(62%) in der Regel schwach sind und das Vorwahljahr(217%) normalerweise stark ist.
%Zahlen in Klammern nach Hirschs Trader`s Almanac, beziffern die durchschnittlichen Gewinne seit 1904 in den jeweiligen Jahren. Das die US Märkte gut da stehen passt also ins Bild.

@ Richard Ebert

In einem Punkt bitte ich um Erläuterung.

Zitat:

"Nie zuvor war die Masse über die modernen Massenmedien so leicht manipulierbar wie heute. Das man sich im Internet objektiv informieren kann und viel besser informiert ist als früher, ist ein weit verbreiteter naiver Irrglaube. Das Internet ist ein Manipulationsinstrument par excellence..."

Wie sind Sie zu dieser Auffassung gelangt? Dass Sie diesen kritischen Beitrag veröffentlichen konnten beweist doch gerade das Gegenteil oder?

Grüße Spacepilot

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Spacepilot

Das war nur ein Zitat von der angegebenen Seite. Der Beitrag erschien mir recht interessant.

GMTMaster
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Folgender Bericht geisterte durchs Netz:

990N

by John Mackenzie

June 17, 2004

Received this message from a member of my investment forum who is currently on the floor of the Chicago Mercantile Exchange:

" Only have a minute but, write more later but... The entire S&P price action in the futures is being controlled by one counter party. All the guys frickin hate them: their CME clearing number is 990N and they clear through Gelber trading.

That one account is solely responsible for the current level of the S&P.

They are the ones that are throwing the S&P up overnight.

Then they are the ones that are sitting on the bid all day long, supporting the market action. The S&P pits have been decimated, absolutely ruined.

There is no volatility, so all the traders have left.

Now the hot pit is the Eurodollar pit. Go figure, that used to be like watching paint dry.

All the traders I have talked to view the market as being rigged.

They keep waiting for the price action to break loose, but it never does. They are stunned by the lack of volatility. And furious. "Time after time after time 990 just sits there on the bid. Don't they ever go away. They just absorb the entire market and then push the price wherever they want it to go.' Gee, I wonder who that counter party is. ' They are all terrified of shorting, because every time they do, they get drilled. I thought it was just my systems that weren't working that well, but they are far more dispirited than I. "

Intervention at it's finest, your tax dollars at work, providing the ultimate tax to us all.

We have watched 2000 contract market orders on the Bid at key down levels of - 50 and - 100 on those rare days when 990N decides the program trading will revert to a well defined pattern of "allowable" retracements. The Mini's are being rigged in order to provide "support" for swollen price levels. They have to be for now, as without the daily rigging, "Price" would revert to it's inherent "Value", a disturbing proposition to those benefiting from the financial economy's adolescent denials.

Counterparties provide an important function in any exchange, liquidity. Given the incessant "intervention" by 990N, there is very little liquidity beneath these markets to provide real support.

http://www.financialsense.com/fsu/editorials/mackenzie/2004/0617.html

Ich habe diesen mal meinem Broker in Chicago zukommen lassen. Seine Antwort darauf, wen es interessiert:

There may be some validity to that but I heard that it was in the e-minis. Hopefully it will just be during the rollover period. It is important to have information and then decide what to do with it. It is true that because of the shift to e-minis by some market participants and increased volatility in the interest rate sector that many traders have left the S&P's to go trade the Euros. In the past when opportunities have been presented in other pits traders have shifted.. Some examples are from eggs to pork bellies, pork bellies to hogs and cattle, bonds to notes, t-bills to euros and from the pit to the screen. The list goes on and on.
That's all I know for now.

Gruss

GMTMaster

Erich Florek
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hallo Herr Ebert,

Herr Paljusevic hat in seinem CIA-Thread diesen tollen Link eingefügt:

http://www.cia.gov/cia/publications/factbook/rankorder/2079rank.html

Wenn Sie herausfinden, wer die Zinsen für diese Schulden kassiert, wissen Sie auch, wer die Märkte ganz locker aus der Westentasche heraus manipulieren kann. Dieser Personenkreis hat nicht nur den 29er und 87er-Crash ausgelöst, sondern auch die entsprechenden Bommphasen. Selbst Japan´s Bullmarkt und die anschließende Deflation waren initiiert. Die Börsianer sind mittlerweile nur Marionetten dieser Gruppe, die beliebig hin und her bewegt werden.

MfG
Erich Florek

Erich Florek
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Manipulation?! Sind Gates und Buffet wirklich die reichsten Menschen!

Oder müssen diese "armen Kerle" nur Ihren Kopf für die Presse und die Menschheit herhalten, um die Tarnung anderer nicht auffliegen zu lassen? Steckt dahinter vielleicht System?

Wenn die reichsten Menschen der ersten Hälfte des letzten Jahrunderts, z.B. Rockefeller, Baruch, Carnegie, Howard Hughes oder der Öl- und Eisenbahnmagnat ihr Geld damals nicht allzu dumm angelegt haben, wovon man sicherlich ausgehen kann, würden sie heute dankt des Zinseszinseffektes jährlich sicherlich mehr Geld einnehmen als Buffet und Gates besitzen. Von den namhaften Bankiers J.P. Morgan, Warburg, Rotschild, Oppenheimer etc. sowie den 300 Familien, die die FED besitzen, wollen wir hier ja gar nicht erst reden.

Immerhin nimmt der Zinsanteil eines jeden verkauften Endproduktes dieser Welt zum Teil schon 40% des Preises ein (wobei da auch Steuern eingerechnet sind, die die Staaten für ihre Zinszahlungen benötigen). Und wenn man bedenkt, was 7 Mrd. Menschen auf diesem Planeten im Jahr so alles kaufen, dann kann man sich die übergeordneten Dimensionen sicherlich besser vorstellen.

MfG
Erich Florek

hope
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hallo,

kann vielleicht mal jemand erklären, wie das zu verstehen ist, das viele Familien die FED besitzen? Interessant wären auch die Aufgaben der FED sowie die Funktionsweise!

Vielen Dank.

metatrader
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ hope

Lies einfach ein wenig in diesem Artikel: Die Wahrheit über die FED

Ob es tatsächlich die Wahrheit ist, wer weiß das schon ?

http://217.172.161.120/forum/showthread.php?s=7d5bb2da76f4887c5d06022541300126&threadid=14595

CK
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Metatrader

Das was in Ihrem verlinkten Artikel beschrieben wird ist meines Erachtens eher ein generelles Problem unseres Geldsystems und weniger nur eines der FED. Denn durch den Zinseszinseffekt nehmen Guthabenbestände nunmal exponentiell zu die dann natürlich durch Kreditnehmer (ohne Kredit kein Guthaben) finanziert werden müssen.

Die Ursachen sind also eher im Geldsystem selbst zu suchen als bei der FED die hier vielleicht nur als Beschleuniger auftritt.

Grüsse CK

tomxy.
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Bei einem risikolosen Zins dürfte das Guthaben real kaum zunehmen. Im Gegenteil, nimmt man z.B. an es wird eine Rendite von derzeit 4% für 10jährige Bundesanleihen erzielt, zieht 50% Steuer ab, dann ist man bei 2% Nettorendite vor Inflation, inflationsbereinigt ist man bei 0% oder weniger.

Fragt dergleiche Anleger aber überwiegend Dienstleistungen, z.B. Gastronomie nach, dann ist er bereits bei -4% p.a., da die Inflation dort zuletzt 6% p.a. betragen hat. Lediglich wenn der Anleger ausschließlich Hifi Equipment oder andere Hardware kaufen will, hat er einen guten Schnitt gemacht, da diese Artikel günstiger werden wenn er den Standard von vor X Jahren akzeptiert.

Nicht nur nominale Guthaben, sondern auch Preise, Einkommen, Rohstoffverbrauch und Umweltverschmutzung nehmen exponentiell zu. Will man einen Vermögenszuwachs erzielen, dann muss man schon höhere Renditen erzielen, als die, die nach Steuer und Inflationsbereinigung verbleiben. Zudem gibt es von Zeit zu Zeit Währungsreformen, die einen Neustart bei 0 notwendig machen, hat man nicht in Sachwerte investiert.

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