Siegfried Rambaum
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Palladium: Mehr als 100 % Anstiegspotential ?

Palladium verfehlte im Jahre 2001 die Marke von 1100 Dollars nur knapp und gab in den nächsten zwei Jahren bis auf 150 Dollars nach. Die Entwicklung war damals abzusehen (vgl. http://www.terminmarktwelt.de/cgi-bin/analysen.pl?ANALYSE=7-20010110), denn während Platin nicht nur als Katalysatormetall glänzt, sondern auch als Schmuckmetall, sieht es in Sachen optischer Attraktivität bei Palladium recht trübe ... präziser: matt ... aus.

Warum war damals absehbar, daß die Palladiumpreise einbrechen würden? Das war nur logisch, denn Platin wie Palladium besitzen katalytische Eigenschaften, die im Verhältnis von 1-zu-2 entfalten. Eine Unze Platin entfaltet in Abgaskatalysatoren für Auttomobile die gleiche katalytische Wirkung wie zwei Unzen Palladium. Die Preisbeziehungen beider Metalle sorgten in den neunziger Jahren für eine Substitutionsbewegung, bei der die Hersteller von Abgaskatalysatoren von Platin auf das damals noch erheblich billigere Palladium umstellten. Immer mehr Hersteller stiegen um, so daß die Platinnachfrage allmählich sank, während diejenige für Palladium schließlich das Angebot überstieg. Im Januar 2001 lief die mattgraue Maus unter den Edelmetallen dem Platin sogar den Rang des Teuersten Metalles Aller Zeiten ab.

Palladium kostete mehr als Platin, aber dennoch brauchte es davon immer die doppelte Menge, um katalytisch mit Platin gleich zu ziehen. Das muß den Katalysatorhersteller die Tränen in die Augen getrieben haben. Es war absehbar, daß die so bald wie möglich wieder auf das im Licht der katalytischen Wirkung sogar spottbillige Platin umsteigen würden. Dabei übertrieben sie in Sachen Palladium-Vermeidung ebenso wie vorher bei der Palladium-Nachfrage. Der Absturz gab Palladium seine frühere Attraktivität zurück. Während die Platinnachfrage der amerikanischen Autoindustrie im Jahre 2004 um 10% sank, zog die für Palladium um 20% an.

In den Preisentwicklungen war davon lange nichts zu bemerken. Nachdem aber die Palladiumpreise viele Monate mehr oder weniger seitwärts drödelten, zogen sie im Oktober kräftig an. Im Edelmetallhandel heißt, es ein kräftiger Nachfrageschub seitens der Halbleiterhersteller, die für 15% des Palladiumverbrauchs stehen, sei für den Preisanstiege verantwortlich gewesen. Zum Vergleich sei erwähnt, daß Automobilkatalysatoren wieder 51% verbrauchen.

Eine bislang nur in Ansätzen erkennbare Nachfrage mit einem unter Umständen gewaltigen Potential ergibt aus den verschiedenen Bestrebungen, alternative Treibstoffe zu entwickeln. Da sind beispielsweise jene Treibstoffzellen, in denen Wasserstoff katalytisch mit Sauerstoff unter Freisetzung elektrischer Energie verbunden wird. Hinzu kommt eine natürliche Affinität von Palladium zu Wasserstoff. Palladium kann das Achthundertfache seines eigenen Volumen an Wasserstoff absorbieren; hier käme dem Metall nicht nur Bedeutung als Katalysator, sondern auch als Speicher zu.

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Ich erwarte, daß der Preisvorteil des Palladiums gegenüber Platin längerfristig einen unwiderstehlichen Substitutionsanreiz auf die Katalysatorhersteller ausüben wird. Mit der Nachfrage wird auch der Preis so lange steigen, bis er sich dem Halbwert des Platinpreises nähert. Dezember-Palladium schloß den heutigen Tag in New York mit 232 Dollars, Januar-Platin mit grob 940 Dollars. Anhand dieser Platin-Notierung würde ich dem Anstieg von Palladium aufgrund des eben gesagten bis auf 470 Dollars je Unze trauen.

Schöne Grüße
Siegfried Rambaum

Bild entfernt.

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Wow, was man da alles für Namen liest.

Siegfried Rambaum

Mit dem hab ich mal 1988 telefoniert. Wollte nur eine kurze Auskunft haben.

Dann wurden es fünf ein halb Stunden.

War damals noch richtig teuer.

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