Anstieg der Düngerpreise noch nicht ganz gestoppt - Niveau bleibt hoch
Als Folge steigender Energiepreise mit Schwerpunkt Erdgas sowie erhöhter Getreidepreise haben sich die Düngerpreise verdoppelt bis verdreifacht. Höhere Transportkosten für das Schwerlastgut Dünger und nicht zuletzt logistische Engpässe haben die Preissteigerung zusätzlich befeuert. Die Befürchtung bedeutender Exportländer wie China und Russland, die eigene Versorgung nicht mehr sicherstellen zu können, hat zu Ausfuhrrestriktionen mit der Folge noch knapperer globaler Versorgung geführt. Im Falle von Kali hat der politische Konflikt mit dem bedeutenden Kalilieferanten Weißrussland einen zusätzlichen Preisschub bewirkt.
Das gestiegene Preisniveau hat eine Reihe von N-Düngerproduzenten wieder veranlaßt, die vorübergehend stillgelegte Erzeugung wieder aufzunehmen. Das hat den starken N-Kursanstieg zwar gestoppt, aber das erreichte Preisniveau wird mindestens beibehalten.
Terminkurse für ausgewählte Dünger auf verschiedenen Verladestandorten (Stand 07.01.2022):
| In $/t | Jan 22 | Febr 22 | Mrz 22 | Mai 22 | Jun22 | Sep.22 |
| Harnstoff fob Ägypten | 827,58 | 765,00 | 760,00 | 395,00 (?) | 446,50 | 620,00 |
| Harnstoff fob US-Golf | 622,50 | 624,00 | 624,00 | 612,50 | 597,50 | 750,00 |
| D A P fob Nola | 722,50 | 722,50 | 725,00 | 700,00 | 700,00 | 675,00 |
Die Terminkurse zeigen für die ersten Monate 2022 feste bis geringfügig nachgebende Notierungen. In der Nachdüngesaison werden nur kurzzeitig etwas niedrigere Preise gehandelt; in den Spät-sommermonaten ziehen die Kurse jedoch schon wieder deutlich an. Dahinter steht die Erwartung, dass die Versorgungsengpässe von längerer Dauer sein werden. Die Produktion soll auch in den kommenden Jahren unter dem Verbrauchszuwachs bleiben.
