Die Jahre 2017 und 2018 waren geprägt von einem gut versorgten N-Düngermarkt mit hohen Reservebeständen. N-Dünger wurden in diesen Jahren preisgünstig angeboten. Diese Zeit scheint vorerst vorbei zu sein. Schon im Jahre 2019 hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) eine deutliche Einschränkung der guten Versorgungslage ermittelt. Für das Jahr 2020 schätzt die FAO das N-Düngerangebot auf Weltebene nur um 0,25 % höher ein als in den beiden guten Vorjahren. Dagegen wird der Nachfragezuwachs um 2,1 % höher zum vorangegangenen zweijährigen Durchschnitt veranschlagt. Der Fehlbetrag wird aus den Überlagerungsbeständen bestritten. Dadurch vermindern sich die Vorratsbestände auf Weltebene. Die preisbeeinflussende Versorgungszahl fällt von überdurchschnittlichen 15 % auf nur noch knapp durchschnittliche 12,2 % Endbestand vom Verbrauch. Das Verhältnis von regionaler N-Dünger-Erzeugung zum Verbrauch ist in den einzelnen Erdteilen unterschiedlich. In West- und Ostasien, Osteuropa und Afrika sollen nach Einschätzung der FAO reduzierte exportierbare Überschüsse bestehen, Ausnahme ist der ostasiatische Raum mit steigenden Mengen. Dagegen wird für Nord- und Lateinamerika, Südasien und Westeuropa ein Defizit prognostiziert, das Importe erforderlich macht. Für Westeuropa sollen die üblichen Fehlbeträge jedoch nicht steigen. Die politischen Spannungen zwischen USA, China und Iran tragen zu erheblicher Verunsicherung bei den weltweiten Ex- und Importen sowie Preisfindung bei. Schwankungen der Wechselkurse tun ein Übriges. In Deutschland haben die neuen Düngergesetze zunächst für Verunsicherung bei den Mischdüngern gesorgt. Beimischungen und Zusatzstoffe verursachen höhere Kosten, so dass teilweise die Düngerpreise deutlich gestiegen sind. Die zukünftige Preisentwicklung ist daher kaum kalkulierbar. Die übliche Orientierung an der Entwicklung des Getreidepreisniveaus bzw. an den Energiekosten werden durch die übrigen Einflussfaktoren stark gestört. In der Tendenz kann man davon ausgehen, dass unter den neuen deutschen Düngerrichtlinien die Nachfrage eher gebremst ausfällt. Extreme Preisschwankungen sind daher wohl kaum zu erwarten.
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