Febr. 2021: Preise für Düngemittel sind unerwartet stark gestiegen.
Die Preise für N-Düngemittel sind im Febr. 2021 stark gestiegen. KAS und AHL haben um rd. 20 €/t zugelegt.
Für die Kursentwicklung spielen gleich mehrere Faktoren eine maßgebliche Rolle:
- Die Energiepreise sind ungewöhnlich stark gestiegen. Für die N-Düngerherstellung sind die Erdgaspreise von großer Bedeutung, weil sie rd 70 % der Herstellungskosten ausmachen.
- Die Getreidepreise haben in jüngerer Zeit beachtlich zugelegt. Im Düngersektor beherrschen nur wenige Anbieter das Markt- und Preisgeschehen und sind in der Lage, die höhere Wertschöpfung der Düngeranwender infolge höherer Getreidepreise für sich zu auszunutzen.
- Als Schwerlastgut sind Düngemittel auf einen reibungslosen (Wasser-)Straßentransport angewiesen. Der jüngste Wintereinbruch hat zu Behinderungen und Verzögerungen geführt.
Obenstehende Grafik zeigt den langjährigen grundsätzlichen Zusammenhang zwischen den Harnstoff,- Mais- und Erdgaspreisen mit aktueller Bedeutung.
Ob und inwieweit die Düngerpreise weiter steigen, bleibt vorerst offen.
- Der Wintereinbruch war nur von kurzer Dauer; die Felder sind stark durchnäßt und so schnell nicht befahrbar. Die Düngetermine sind nicht drängend.
- Die DüngeVO reduziert den Düngerbedarf. Organischer Dünger steht reichlich zur Verfügung.
- Die Corona-Pandemie bremst die wirtschaftliche Entwicklung weltweit mit der Folge verringerten Energiebedarfs und möglicher nachgebender Ölpreise.
Die Getreidepreise erleben zurzeit einen spekulativen Höhenflug, der durch die fundamentale Versorgungslage nicht zwingend abgedeckt wird.