Internationale Harnstoffpreise zurzeit leicht nachgebend - Erdgas- und Maispreise gefallen
Die durchschnittlichen internationalen Harnstoffkurse stehen in einem grundsätzlichen Zusammenhang mit den Mais- und Erdgasnotierungen.
Da die Harnstoffherstellung energieaufwändig ist, ist ein Zusammenhang mit den Erdgaspreisen naheliegend. Produktionsstandorte für den N-Dünger liegen daher auch in unmittelbarer Nähe zu den Gasvorkommen. Die billigste Variante ist das bei der Erdölförderung auftretende Erdgas, das in früheren Jahren einfach nur abgefackelt wurde. Das Auffangen und die Speicherung des Gases erfordert Kosten, die durch den Preis wieder eingefahren werden müssen. In zunehmenden Maße wird Gas in Leitungen abgeführt. Die Verflüssigung in Tanks ist dagegen sehr kostenintensiv. Die Gaspreise orientieren sich nur begrenzt an den Rohölkursen.
Noch stärker ist die Beziehung des Harnstoffpreises zum Maispreis. Je nach Höhe des Maispreises besteht für die Getreideproduzenten unterschiedliche hohe Bereitschaft einen angemessenen Preis für den ertragssteigernden Dünger zu bezahlen. Da der Düngermarkt tendenziell monopolistische Strukturen aufweist, ergibt sich die Möglichkeit, die Höhe der Preisgestaltung umnter anderem auch nach den Maispreisen auszurichten.
Die jüngste Entwicklung im Monat Aug.2019 zeigt, dass fallende Erdgas- und Maispreise zu einem leichten Rückgang der Harnstoffkurse führen. Wie stark sich die Einflußfaktoren auf den Harnstoffpreis auswirken, ist in den Jahren unterschiedlich gewesen, weil auch noch weitere Faktoren wirksam sind.
Die Beziehungen zwischen Erdgas-, Mais- und Harnstoffpreisen liefern eine grundlegende Orientierung.
