Düngemittelmarkt: aktuell noch nachgebende Preise, aber in Düngesaison 23 wieder fester
Die nach dem Ukraine-Schock wieder gesunkenen Erdgaspreise haben 2022 dazu geführt, dass auch die Harnstoffpreise als weltweites Leitprodukt für N-Dünger in der Zeitspanne nach der Hauptdüngephase erheblich gefallen sind. Für die Preisfindung spielen in einer monopolähnlichen Marktstruktur auch die reduzierten Maisnotierungen eine Rolle.
Betrachtet man jedoch die Terminkurse an den führenden Börsen in den Frühjahrsmonaten 2023 ist bereits wieder mit einer Festigung bzw. einem Wiederanstieg der N-Preise zu rechnen. Angesichts des Bedarfs in der Hauptdüngesaison ist eine solche Entwicklung nur folgerichtig.
Die Phosphatpreise haben ebenfalls nachgegeben und bewegen sich nur noch wenig über dem Vorkriegsniveau. Im mehrjährigen Vergleich besteht aber immer noch ein überdurchschnittlich hohes Niveau.
Die Kalipreise dagegen zeigen kaum noch Tendenzen zum weiteren Rückgang. Hintergrund sind die Restriktionen für die beiden weltbedeutenden Produzenten und Exporteure Russland und Belarus, mit der Folge, dass die globale Versorgung enger geworden ist. Insbesondere Belarus ist vom Seeweg abgeschnitten und versucht, auf dem teuren Landwege durch Russland zu exportieren.
Mit wachsender Nachfrage im Frühjahr 2023 ist zumindest mit festen bis tendenziell steigenden Preisen zu rechnen. Darauf weisen auch die Terminkurse an den Börsen hin.