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05.14
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1. USDA-Schätzung zum Weltgetreidemarkt 2014/15

USDA schätzt zweitbeste Weltgetreideernte  2014/15

Die monatlichen Ernteschätzungen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) liefern in der Mai-Ausgabe eine erste Vorschau auf das Erntejahr 2014/15. Grundlagen sind die Anbaustatistiken und die Annahmen zu den Flächenerträgen auf der Grundlage von Trend- und Erfahrungswerten. Das zeigt bereits, das noch ein beachtlicher Unsicherheitsfaktor bei der Interpretation der Ergebnisse zu berücksichtigen ist.

Die Weltgetreideernte ohne Reis wird auf 1.954  Mio. t (Vorjahr 1.983 Mio. t) geschätzt. Die Erntefläche wurde nochmals leicht auf knapp 542 Mio. ha (Vorjahr 541 Mio. ha)  ausgedehnt. Eine Wiederholung des hohen Ertragsniveaus von 2013 mit durchschnittlich 3,7 t/ha wird nicht erwartet, stattdessen geht man von 3,6 t/ha aus. Diese Zahl liegt noch immer weit über dem 7 jährigen Mittelwert von 3,3 t/ha.

Der Getreideverbrauch klettert mit 1.947 Mio. t  auf Rekordniveau (Vorjahr 1.937 Mio. t). Der Zuwachs entsteht zum überwiegenden Teil im Futtersektor, erst mit Abstand folgen der direkte menschliche Verzehr und der Industrieverbrauch.

Das USDA errechnet am Ende des Wirtschaftsjahres eine Bestandsaufstockung um 8 Mio. t auf 398 Mio. t. Ein 20,4 %iger Endbestand gemessen am Verbrauch signalisiert  eine gut durchschnittliche Versorgungslage für 2014/15.

Im Falle der globalen Weizenernte sieht das Ergebnis wesentlich ungünstiger aus. Bei leicht erhöhter Erntefläche wird ein niedrigeres Ertragsniveau gegenüber dem Vorjahr unterstellt. Die Welternte wird auf 697 Mio. t (Vorjahr 714 Mio. t) erheblich geringer geschätzt. Beachtliche Anteile daran haben die miserablen Aussichten der US-Weizenernte (- 7 Mio. t  bzw. -12 %) infolge von Auswinterungs- und Trockenschäden sowie eine Abstufung der kanadischen Rekordweizenernte 2013 um 10 Mio. t wieder auf Normalniveau von 28 Mio. t. In einigen anderen Anbaugebieten verrechnen sich steigende mit fallenden Ergebnissen.

Der Weizenverbrauch mit 696 Mio. t (Vorjahr 703 Mio.t) wird knapp unter der laufenden Erzeugung des Jahres 2014/15 angesiedelt. Am Ende des Jahres bleibt eine rechnerische Bestandsaufstockung um 1 Mio.  t auf 187 Mio. t. Die Versorgungskennziffer stock to use ratio verbessert sich mit 26,8 % auf einen guten Durchschnittswert. Wichtig für die Preisbildung ist der unveränderte Endbestand bei den wichtigsten Exportländern, denn diese im Bedarfsfalle lieferfähig.

Der übrige Getreidesektor mit Schwerpunkt Mais wird auf eine Ernte von 1.257 Mio. t (Vorjahr 1.269 Mio. t) veranschlagt. Davon beträgt allein die Maisernte knapp 980 Mio. t. Der Verbrauch wird auf 1.250 Mio. t (Vorjahr 1.235 Mio. t) geschätzt, so dass eine Bestandsaufstockung von rd. 7 Mio. auf 210 Mio. t möglich erscheint. Die Versorgungszahl stock to use ratio steigt auf 16,7 % im guten Mittelfeld. Auch in diesem Fall ist festzustellen, dass die größten Exportländer einen kleineren Endbestand gegenüber dem Vorjahr ausweisen.

Die amerikanischen Börsen reagierten mit  teilweise empfindlichen Kurskorrekturen. Die Maisnotierungen zeigten einen deutlichen Abwärtstrend, dem der Weizen teilweise gefolgt ist. Das USDA veranschlagt für US-Erzeugerpreise eine Spanne von 6,65 bis 7,95 $ per bushel Weizen (17,70 bis 21,17 €/dt) im Durchschnitt des Jahres 2014/15. Im Falle der Maiskurse wurden Zahlen von 3,85 bis 4,55 $ je bushel (10,97 bis 12,96 €/dt) genannt.  In Paris blieb der Weizenkurs weitgehend unverändert.

Die USDA-Schätzung hat eine Reihe von aktuellen Risiken weitgehend unberücksichtigt gelassen, weil keine zuverlässigen greifbaren Daten vorliegen. Die aktuellen Verzögerungen der US-Maisaussaat haben weder zu weiteren Flächenkürzungen noch zu Minderungen der Flächenerträge geführt. Das Wetterphänomen El Nino blieb ebenso außer Betrachtung. Für die Schwarzmeerstaaten wurden trotz politischer und finanzieller Instabilitäten durchschnittliche Ernteergebnisse unterstellt. Seuchenbedingte und trockenheitsbedingte Ausfälle bei den Tierbeständen blieben weitgehend außer Ansatz. Diesbezügliche und weitere heute nicht vorhersehbare Korrekturen bleiben den nachfolgenden Schätzungen überlassen.

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