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09.22
16:31

COCERAL kürzt EU-27-Getreideernte auf 264 Mio. t

Coceral schätzt EU-27-Getreideernte 2022 niedriger auf 264,6 Mio. t (Vorjahr 287,7 Mio. t)

Der Dachverband der europäischen Getreide- und Ölsaatenhändler (Coceral) hat in seiner 4. Vorschätzung Mitte Sep. 2022 die EU-27-Getreideernte 2022 auf 264,6 Mio. t im Vergleich zur 3. Schätzung (im Mai 22) um rd. 20 Mio. t verringert.  Einschl. GB werden rd. 288 Mio. t (Vorjahr 309,5 Mio. t) prognostiziert.  Die auch zukünftig engen Handelsbeziehungen zu GB legen es nahe, das Austrittsland weiter in die Betrachtungen der Markt-und Preisentwicklung einzubeziehen.

Der ausschlaggebende Grund für die aktuell niedrigeren Zahlen liegen trotz geringfügig kleinerer Anbaufläche in einem um rd. 4,4 dt/ha geringeren Ertrag im Vergleich zum Vorjahr. Witterungsentwicklungen, die hohen Dünger- und Pflanzenschutz- sowie Energiekosten sind die entscheidenden Einflußfaktoren.

Im Vergleich zur Ernte 2021 wird mit einem deutlichen Ernterückgang von -7,1 %gerechnet. Damit fällt das Ergebnis in den unteren Durchschnittsbereich. Bei einem geringeren Futterverbrauch infolge reduzierter Tierbestände können die bisher gestiegenen Importe weiter verringert werden. Die Drittlandexporte werden angesichts der hohen Weltmarktpreise und günstigen Eurokurse deutlich zunehmen.

In den einzelnen Mitgliedstaaten gibt es unterschiedliche Entwicklungen. Im Westen und Süden sowie im Südosten der EU hat es trockenheitsbedingt erhebliche Ernteeinbußen gegeben. Die durchschnittlichen Hektarerträge sind in diesen Regionen zwischen 20 und 30 % gefallen.

Für Rumänien wird nach der vorjährigen Rekordernte mit Höchsterträgen beim Mais eine vergleichsweise hohe Ernteminderung von -27 % vorausgesagt; das Ergebnis rutscht in den unteren Bereich des 5-Jahresmittel. Auch für Ungarn wird ertragsbedingt mit hohen Ernteeinbußen von -36 % gerechnet; schon das Vorjahr lag weit unter dem Durchschnitt.

Spaniens Getreideproduktion hat sich nach urspünglich günstigen Voraussetzungen zum Schluß deutlich verschlechtert. Infolge fehlender Niederschläge fällt das Ergebnis um -26 % schlechter als im Vorjahr. Italiens Getreideernte schätzt Coceral um rd -14,6 % schlechter ein im Vergleich zum Vorjahr.

Im EU-größten Produktionsgebiet Frankreich fällt aufgrund der Trockenheit die Getreideernte um fast -10 % niedriger aus. Dabei hat der Maisanbau die größten Ertragsminderungen mit rd. -30 % einstecken müssen.

Die deutsche Getreideernte hat mit beachtenswerten Gersten- und Weizenerträgen unerwartet gut abgeschnitten. Allerdings lassen die Qualitäten zu wünschen übrig. Lediglich die Maisernte wird erhebliche Verluste bringen.

Für Großbritannien wird nach dem nur knapp durchschnittlichen Vorjahr ein Zuwachs von 5,4 % erwartet. Damit bleiben die Briten weiter willkommene Weizenexporteure gerade in diesem Jahr mit weltweit steigenden Bedarf.

Beachtliche Unterschiede liefern auch die einzelnen Getreidearten.

Die Weizenernte in der EU-27 wird auf 125,6 Mio. t um knapp -3 % zum Vorjahr zurückgesetzt. Bei fast gleicher Anbaufläche lieferten reduzierte Erträge den ausschlaggebenden Effekt.

Die Gerstenernte der EU-27 schätzt Coceral auf 52,4 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr mit 52 Mio. t. Eine höhere Anbaufläche wird durch geringere Erträge nur teilweise wieder ausgeglichen.

Bei geringerer Anbaufläche soll die EU-27-Maisernte mit knapp 52 Mio. t deutlich hinter dem Rekordergebnis des Vorjahres von 70 Mio. t zurückbleiben. Die Ertragserwartungen wurden von 75,5 auf 58 dt/ha zurückgesetzt. Das letzte Wort ist allerdings noch nicht gesprochen.

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