COCERAL schätzt EU-27-Ernte 2024 auf 275 Mio. t: +1,7 % zum Vorjahr
Der Dachverband der europäischen Agrarhändler (COCERAL) schätzt in seiner Mrz.-24 Ausgabe die EU-Getreideernte auf 275 Mio. t (Vorjahr 270 Mio. t). Das bedeutet eine Steigerung zum Vorjahr um +1,7 %.
Die EU-Weizenerzeugung bleibt jedoch um -2,4% hinter dem Vorjahr zurück; ausschlaggebend ist das erwartet schwache französische Ergebnis. Dagegen wird mit einer größeren Gerstenernte von +8 % gerechnet, hierbei spielt die fast verdoppelte spanische Produktion eine entscheidende Rolle. Die EU-Maisernte wird nur um 3 % höher veranschlagt.
Die Ergebnisse fallen in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten ganz unterschiedlich aus. Auffallend sind die gewaltigen Zunahmen in Spanien mit 85 % und in der Summe der übrigen Länder mit +55 %. Hintergrund: in allen Fällen erzielten diese Anbaugebiete im Vorjahr überwiegend katastrophale Ergebnisse infolge von Trockenheit. Eine direkte Vergleichbarkeit schließt sich daher aus. Spanien erreicht mit der neuen Ernte nur knapp das Durchschnittsniveau früherer Jahre. In den übrigen Gebieten liegen ähnliche Verhältnisse vor.
Im größten EU-Erzeugungsgebiet Frankreich wird mit einer um -7 % geringeren Ernte gerechnet. Das Land schafft es seit Jahren nicht mehr, früher übliche Ernten in Höhe von 70 Mio. t zu erwirtschaften. In der zweitgrößten Anbauregion Deutschland wird in enger Übereinstimmung mit der DRV-Schätzung von einer um -0,9 % kleineren Getreideproduktion ausgegangen.
Das Schätzergebnis kann als eine erste Orientierungshilfe dienen. Bis zur Ernte sind noch etliche Risiken zu überstehen.