DBV schätzt Getreideernte 2019 auf 45 Mio. t – 6 % unter mehrjährigen Durchschnitt
Der Deutsche Bauernverband schätzt in seiner jüngsten Aug.-Ausgabe die deutsche Getreideernte auf 45 Mio. t. Das Ergebnis ist zwar deutlich besser als im katastrophalen Vorjahr, bleibt aber mit -6 % deutlich hinter den mehrjährigen Durchschnittswerten zurück.
Bei einer geringfügig kleineren Anbaufläche sind die niedrigen Flächenerträge von durchschnittlich nur 73,2 dt/ha maßgeblich verantwortlich.
Im Falle des Weizens fällt das Ernteergebnis um -8,6 % gegenüber den mehrjährigen Mittelwerten zurück. Dazu hat nach Einschätzung des DBV bei fast gleichbleibender Anbaufläche entscheidend der Ertragsrückgang von -7,6 % beigetragen. Der Weizen hat spürbar unter der Hitzewelle im Juni gelitten, weil die Abreife noch nicht abgeschlossen war.
Dagegen hat die Wintergerste mit +8 % recht gut abgeschnitten. Die Anbaufläche wurde um 10 % erweitert, allerdings blieb der Flächenertrag um fast 4 % zum 5-Jahresmittel zurück.
Das positive Ergebnis der Sommergerste soll nach Einschätzung des DBV ebenfalls auf die größere Anbaufläche und zusätzlich durch eine leichte Ertragssteigerung zustande gekommen sein.
Die Roggenernte wird um 9% niedriger geschätzt. Bei steigender Anbaufläche hat der Ertrag (-10,5 %) unter der Trockenheit stark gelitten. Roggen steht im Regelfall auf wenig wasserhaltefähigen Standorten. Triticale fährt bei erheblich gekürzter Anbaufläche eine um 13,6 % niedrigere Ernte ein.
Eine geringe Erntefläche und niedrige Ertragserwartungen um die 4,6 % lassen eine Körnermaisernte von knapp 4,4 Mio. t erwarten. Das sind 6,6 % weniger als im mehrjährigen Durchschnitt.
Die aktuellen Getreidepreise spiegeln zurzeit noch nicht den Angebotsrückgang wider. Umfangreiche Ernten in konkurrierenden Exportländern drücken auf die Kurse.