Man konnte es kommen sehen: Die überwiegende Zahl der Spekulanten hat beim Weizen das Lager gewechselt. Erstmals seit 3 Monaten überwiegt die Zahl der Verkäufer mit 27.135 Netto-Short-Positionen. Das sind minus 28.172 Positionen (plus 16.516 Short-Positionen, minus 11.656 Long-Positionen) gegenüber der letzten Berichtswoche. Deutlicher konnte das Votum, dass man sinkende Kurse erwartet, nicht ausfallen. Diese Erwartungshaltung wurde auch durch den Juni-USDA-Bericht, bei dem bereits im zweiten Jahr hintereinander ein Bestandsaufbau bei den Weizen-Endbeständen (WJ 2013/14 plus 11 Mio. t, WJ 2014/15 plus 3 Mio. t) geschätzt wird, bestätigt. Die Kassamarktpreise für die kommende Ernte sind damit auf den bisher niedrigsten Wert gesunken, bei einer weiteren Verfestigung der Endbestands-Aufbautendenzen ist das möglicherweise noch nicht das letzte Wort.
Auch beim Mais hält seit Monaten die Tendenz des Abbaus der Netto-Long-Positionen an. Ein Minus von 27.724 (minus 1.434 Long-Positionen, plus 26.290 Short-Positionen) Positionen in der letzten Berichtswoche auf aktuell 146.436 Netto-Long-Positionen ist zwar immer noch ein deutliches Übergewicht der Käufer, führt jedoch in der Erwartung dazu, dass die Mais-Kurse in Übersee sinken. Die amerikanischen Kurse sind damit wieder auf einem Niveau wie vor der Ukraine-Krise, obwohl diese, wie auch die letzten Ereignisse zeigen noch nicht vorbei zu sein scheint. Die Erwartungshaltung der Spekulanten wurde auch durch den Juni-USDA-Bericht, bei dem bereits im zweiten Jahr hintereinander beim Grobgetreide ein Bestandsaufbau bei den Endbeständen (WJ 2013/14 plus 36 Mio. t, WJ 2014/15 plus 8 Mio. t) geschätzt wird, bestätigt. Die aktuell schon niedrigen Maiskurse laufen damit in Gefahr noch weiter zu sinken.