Die CFTC-Daten bei Weizen und Mais vom 14. April 2015

In der Berichtswoche zum 14.04.2015 legten die Netto-Short-Positionen bei den Weizen-Spekulanten in Chicago um 11.235 auf insgesamt 82.122 Netto-Short-Positionen weiter zu. Demzufolge kamen die Kurse insbesondere in Chicago stärker unter Druck.

Die Stimmung am Weizenmarkt wird aus Sicht der Abgeber alterntiger Ware zunehmend gedrückter. Die Erzeugerpreise sind auf das niedrigste Niveau seit November letzten Jahres gefallen. Die Verarbeiter und die Exporteure ziehen sich wie jedes Jahr um diese Zeit zunehmend zurück. Die Bücher sind bis Ende des Wirtschaftsjahres weitgehend voll, so dass sich deren Aufmerksamkeit eher auf die neue Ernte fokussiert. Für die neue Ernte sind viele Weichen noch nicht gestellt, vor allem, wie hoch die kommende Maisernte auf der Nordhabkugel ausfallen wird. Beim Weizen gibt es, was die Produktionserwartung betrifft, durchweg gute Ertragsprognosen (z. B. reichlich Niederschläge in Russland und der USA). Schwieriger gestaltet sich da schon die Verbrauchsschätzung (höhere Vorräte in einigen vorderasiatischen Regionen) und die politischen Einflüsse (z. B. Aufhebung des russischen Exportzolls).

Wie in vielen Regionen wird jetzt auch bei uns eine Überlagerung alterntiger Ware ins neue Wirtschaftsjahr in Erwägung gezogen, klar, wenn die entsprechenden Lagerkapazitäten vorhanden sind, was bleibt anderes übrig. Man muss sich nur darüber im Klaren sein, höhere Endbestände im WJ 2014/15 bedingen höhere Anfangsbestände im WJ 2015/16. Von daher rechnet eine Überlagerung für den Einzelbetrieb nur selten und für die Gesamtheit drückt es im Folgenden nur die Preise. Somit kommt neben den vielen schon genannten maßgebenden Faktoren für das WJ 2015/16 auch noch die mögliche Fehleinschätzung der Endbestände des WJ 2014/15 für die Preisbildung der kommenden Ernte hinzu.