Beim Weizen in Chicago verlassen die Spekulanten mit 11.892 Kontrakten das Lager der bisherigen Mehrzahl der Netto-Long-Positionen auf nunmehr 2.462 Netto-Short-Positionen. Dieses „Umdenken“ hat sich angedeutet, weil US-Ware währungsbedingt am Markt schwer verkäuflich ist. Die Kurse in Chicago geraten stärker unter Druck und erreichen mit umgerechnet 171 Euro/t das niedrigste Niveau seit zwei Monaten. Dahingegen können sich die Kurse in Paris gut halten, weil die Exporteure von dem schwachen Euro profitieren. Diese kurzfristig erfreuliche Tendenz für die heimischen Ackerbauern sollte jedoch nicht den Blick auf die fundamentale Realität vernebeln. Der schwache Ölkurs blockiert den Absatz in den Non-Food-Bereich und macht die weltweiten Überseetransporte günstiger, was wiederum weitere Marktverzerrungen mit sich bringen kann.
Auch bei den Mais-Spekulanten wird das Käuferlager skeptischer. Das Netto-Long-Lager verliert 7.993 Kontrakte, so dass die Zahl der Netto-Long-Positionen mit insgesamt 196.618 Netto-Long-Positionen erstmals seit Monaten wieder unter die 200.000er Grenze rutschte. Da die Euro-Länder weniger mit dem amerikanischen Mais auf dem Weltmarkt konkurrieren, spielt hier der schwächere Euro eine untergeordnete Rolle. Beim US-Mais ist eher der Non-Food-Sektor wichtig, wobei aber die in der kommenden Kampagne vorgesehenen Anbaueinschränkungen beim US-Mais - zugunsten der Sojabohne - den US-Maiskursen Stabilität verleihen.