In der Berichtswoche zum 21.07.2016 haben sich die Netto-Long-Positionen bei Chicago-Weizen um 11.816 Kontrakte auf 20.605 Netto-Long-Positionen reduziert. Betrachtet man u. a. die Grafik kann von einem weiteren Kursdruck ausgegangen werden.
Die Weizenernte schreitet in vielen Teilen der Welt voran und ähnlich wie bei der bei uns begonnenen Ernte werden durchschnittliche Ergebnisse an Ertrag und Qualität erwartet. Die üblichen (überwiegend politischen) Unsicherheitsfaktoren (Schwarzmeeranrainer, Griechenland, El Nino, usw.) bleiben bestehen, verändern aber nicht die erwartete überdurchschnittliche globale Weizenversorgung im WJ 2015/16.
Der Mais kommt beim Hauptexporteur, den USA, aber so langsam in die ertragsentscheidende Phase. In den Hauptanbaugebieten wird für die nächsten 14 Tage feuchte und warme Witterung vorhergesagt, so dass die Ertragsentwicklung gut vorangeht. Von daher ist seitens des US-Maises zurzeit keine Schützenhilfe für die Weizenkurse zu erwarten, auch wenn die Europäer etwas mehr Mais als in den Durchschnittsjahren importieren werden müssen.
Die Weizenpreise stehen somit nicht nur erntebedingt unter Druck, so dass sich vielleicht der eine oder andere noch überlegen sollte vor der Anlieferung über den Erzeugerpreis zu verhandeln bzw. eine Teilmenge zu verkaufen.
Im Rheinland werden für Brotweizen zurzeit ca. 160 Euro/t ex. Ernte frei Erfasser geboten. Futtergerste erzielt ca. 15 Euro/t weniger, während der Futterweizen ca. 5 Euro/t niedriger als der Brotweizen bewertet wird.
Bei den Mais-Spekulanten in Chicago haben sich die Netto-Long-Positionen um 76.918 Kontrakte weiter auf 279.665 Netto-Long-Positionen aufgebaut. Damit werden die Höchststände der letzten Jahre überschritten. Die Kurse gaben dennoch nach und das ist vielleicht noch nicht das „letzte Wort“.
