Die Spekulanten in Chicago haben in der letzten Berichtswoche beim Weizen ihre Netto-Short-Positionen um 11.662 Positionen auf insgesamt 78.928 Netto-Short-Positionen erhöht. Damit spiegelt der „Verkäufertrend“ die deutlich gesunkenen Börsenkurse wieder. Die Kurse in Chicago liegen damit auf dem Niveau der schlechten Kurse der Ernten 2008 und 2009 und eine Besserung ist derzeit nicht in Sicht. Auch in Paris sind die Kurse seit April dieses Jahres um 30 % gesunken und rücken den 2008er bzw. Kursen der 2009er Ernte immer näher. Wenn auch der europäische Weizen durch den für den Export günstigeren Euro/Dollarkurs an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen hat, sind die russischen Exporte kaum zu schlagen und die Russen sind schließlich in Nordafrika und Vorderasien der direkte Konkurrent.
Allein die Mais-Spekulanten sind etwas optimistischer gestimmt, die Netto-Long-Positionen haben zwar um 5.509 Kontrakte auf 81.536 Netto-Long-Positionen abgenommen, aber bei den Spekulanten herrschen immer noch die Käufer vor. Dieses liegt sicher auch daran, dass die Mais-Kurse auf dem schlechtesten Niveau seit 2006 liegen und sich im Moment kaum einer noch tiefere Kurse in Chicago (umgerechnet 100 Euro/t) vorstellen kann. In Paris sieht das ähnlich aus, wenn auch dort die Kurse 30 Euro/t über Chicago liegen. In jedem Fall scheint es richtig, dass beim Mais die Kurse eher den Boden erreicht haben als beim Weizen.
