DRV: 4. Getreideernteschätzung 2023 bei 42 Mio. t
Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat in seiner 4. Ernteschätzung die deutsche Getreideerzeugung 2023 auf 41 Mio. t im Vergleich um rd. 1,4 Mio. t zum Vormonat verringert. Das Ergebnis liegt um rd. -3,3 % unter Vorjahr und um -1,5% unter dem 5-Jahresmittelwert. Bei verringerter Anbaufläche zum Vorjahr wirkt sich die niedrige Ertragserwartung von durchschnittlich -1,8 % verschärfend aus. Im Durchschnitt wird ein Flächenertrag von 70 dt/ha veranschlagt. Die Ertragsschätzungen streuen von -1 % bis -6 % je nach früh-/spätreifender Frucht und Standort.
Mit rd. 50 % Anteil besitzt der Weizen den größten Einfluß auf das gesamte Ergebnis. Die Anbaufläche wurde nach den Feststellungen des Stat. Bundesamtes um -2,1 % zum Vorjahr verringert. Beim Flächenertrag schätzt der DRV eine Verringerung von - 0,8 % auf 75,2 dt/ha zum Vorjahr. Insgesamt soll die Weizenernte auf 21,87 Mio. t (-2,9 % zum Vorjahr) fallen; im 5 Jahresvergleich wird nur eine Verringerung von -1,8 % erwartet.
Die zweitgrößte Getreideart ist die Winter- und Sommergerste mit einem Anteil 25 %. Die Anbaufläche wurde um +1,4 % zum Vorjahr erhöht, der Flächenertrag soll jedoch um -4,9% kleiner ausfallen. Insgesamt wird eine Erzeugung um 10,8 Mio. t vorausgeschätzt. Im Falle der Sommergerste (Braugerste) wird nach dem Rückschlag des Vorjahres flächen- (-12,4 %) und ertragsbedingt (0,9 %) ein kräftiger Produktionsrückgang von -11,6 % erwartet.
Die Maisaussaat hat auf einer -6 % kleineren Fläche stattgefunden. Die Ertragserwartungen liegen mit 87,1 dt/ha etwas über dem schlechten Ergebnis des Vorjahres von 84,1 dt/ha. Dementsprechend soll die Maisernte um -2,5 % größer ausfallen, bleibt aber mit -5,7 % deutlich unter dem 5 Jahresmittel.
Der Anbau von Hafer wurde um -13,4 % zurückgenommen. Bei einem geschätzten Ertrag von 45,2 dt/ha (-4,1 % zum Vorjahr) geht die Gesamternte voraussichtlich um -16,9 % zurück.
Der Roggenanbau ist mit +3,6 % erhöht worden; im Vormonat noch gehegte höhere Ertragserwartungen sind auf -4 %zurückgenommen worden. Die Flächen für Triticale sind mit -3,8 % gefallen, die Erträge sollen auf Vorjahresniveau verbleiben. Die Ernte wird um -3,8 % zum Vorjahr geringer werden.
Die DRV-Schätzung basieren auf den Flächenerhebungen des Stat. Bundesamtes vom 19. Mai. 2023. Die jüngsten Flächenerträge hat der DRV geschätzt.
Der DRV weist besonders auf die Unsicherheit der zukünftigen Niederschlagsentwicklung für spätreifende Früchte hin, die noch beträchtlichen Ertragsrisiken ausgesetzt sind.
Frühere Ernteergebnisse über 50 Mio. t gehören der Vergangenheit an. Der deutsche Getreidemarkt bewegt sich nur noch wenig über der Selbstversorgermarke.