DRV schätzt deutsche Getreideernte 2021 etwas höher als im Vormonat
Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat in seiner jüngsten Apr.-2021-Ausgabe die deutsche Getreideernte 2021 auf rd. 44 Mio. t gegenüber der März-Schätzung angehoben. Der wesentliche Grund ist eine gestiegene Ertragserwartung aufgrund der bisherigen Wachstumsbedingungen. Allerdings wird eingeräumt, dass in den letzten Wochen die niedrigen Temperaturen zu einer Entwicklungsverzögerung geführt haben. Dadurch soll sich der Reifezeitpunkt um einige Wochen nach hinten verschieben. Außerdem sind noch weitere Wetterrisiken in der verbleibenden Zeit bis zum Erntetermin zu beachten, besonders in der Kornfüllungsphase.
Die Weizenernte mit einem Anteil von mehr als 50 % an der deutschen Getreideerzeugung soll bei gleichbleibender Ertragserwartung allein flächenbedingt um +2,2 % zunehmen.
Dagegen wurde der Anbau von Gerste um -2,5 % gesenkt. Der DRV schätzt jedoch, dass die Flächenerträge um 4,7 % höher ausfallen als im kritischen Vorjahr. Der Mengenzuwachs wird auf +2 % veranschlagt.
Trotz einer erwarteten Anbausteigerung von 1,5 % geht der DRV aufgrund geringerer Ertragserwartungen von -4,5 % von einer um 3,1 % kleineren Maisernte aus.
Auffallend ist der Rückgang von geschätzten -8,5 % beim Hafer. Wesentliche Ursache ist die um 7,5 % geringere Anbaufläche. Damit wird die Haferversorgung in Deutschland nochmal ein wesentlich Stück knapper.
Insgesamt bleibt das Schätzergebnis im knappen Mittelfeld früherer Ernten. Angesichts der niedrigen Überlagerungsbestände ist eine mäßige Versorgungslage 2021/22 zu erwarten.
Der DRV hat die deutsche Rapsernte auf 3,57 Mio. t (Vorjahr 3,51 Mio. t) unwesentlich höher geschätzt. Der Flächenertrag soll -1,7 % unter dem Vorjahr zurückfallen. Dafür ist aber die Anbaufläche um +2,5 % gestiegen. Die Rapspreise bleiben auf überdurchschnittlich hohen Niveau.