FAO senkt die Weltgetreideversorgung um 1,8 % zum Vorjahr
Mit Datum vom 4. Nov. 2022 hat die FAO ihren neuesten Monatsbericht zum Weltgetreidemarkt veröffentlicht. Die Erzeugung einschl. Reis wird um -1,8 % zum Vorjahr niedriger eingestuft. Der weltweite Verbrauch soll jedoch nur um -0,7 % abnehmen. Entsprechend findet ein Abbau der Vorratsbestände statt. Die Reserven betragen nur noch 29,4 % gemessen am Verbrauch (Vorjahr 30,9 %) bzw. reichen rechnerisch für 110 Tage (Vorjahr 112 Tage).
Im Falle des Weizenmarktes wird aufgrund überdurchschnittlicher Ernten in Russland und Australien ein leichter Zuwachs von +0,6 % ermittelt. Die Verbrauchszunahme fällt jedoch nicht ganz so groß aus, so dass ein geringer Bestandsaufbau errechnet werden kann.
Die weltweite Reiserzeugung schätzt die FAO um -2,4 % geringer ein als im Vorjahr. Da der Verbrauchsrückgang nur halb so groß ausfallen soll, wird der Vorratsbestand auf 37 % vom Verbrauch reduziert. Dieser Wert liegt immer noch im oberen Mehrjahresdurchschnitt.
Die übrige Getreideerzeugung mit Schwerpunkt Mais wird um -2,8 % niedriger zum Vorjahr veranschlagt. Hierzu haben schwache Maisernten trockenheitsbedingt in der EU, USA und Argentinien beigetragen. Der nur halb so große Verbrauchsrückgang führt zur entsprechenden Inanspruchnahme der globalen Vorräte, die um 5 % schrumpfen sollen. Die Versorgungskennzahlen fallen mit 22,4 % Endbestand zum Verbrauch auf den niedrigsten Wert seit 10 Jahren.
Bei wachsender Weltbevölkerung geht die Erzeugung der Grundnahrungsmittel Getreide und Reis zurück. Die Vorratsbestände nehmen seit Jahren nicht mehr zu. Hohe Energie- und Düngerpreise führen tendenziell zu geringeren Flächenerträgen mit der Folgewirkung zukünftig geringerer Ernten. Eine zunehmende Zahl unterernährter Menschen setzt sich auf absehbare Zeit fort.