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03.19
13:53

Für 2019/20 erwartet die EU-KOM eine gute Durchschnittsernte

EU-KOM-Prognose, EU Getreidemarkt 2019/20: 307,5 Mio. t bzw. + 1,65 % über 5 Jahresmittel

In ihrer jüngsten März-Ausgabe schätzt die EU-Kommission die Getreideernte 2019/20 auf 307,5 Mio. t. Das trockenheitsbedingt extrem schwache Vorjahr mit 290,5 Mio. t ist als Vergleichsmaßstab wenig geeignet. Gemessen am 5-Jahresmittel liegt die Prognose um 1,65 % über dem mehrjährigen Durchschnitt und bleibt damit aber immer noch im Schätzfehlerbereich. Das Ergebnis kommt durch eine geringfügig höhere Anbaufläche, schwerpunktmäßig jedoch durch höhere Ertragserwartungen von 5,5 t/ha zustande.

Die Weizenernte 2019/20 wird unverändert zum 5-Jahresmittel auf 148,4 Mio. t veranschlagt. Im Vorjahr wurden 137,4 Mio. t erreicht. Bei geringfügig erhöhter Anbaufläche wird ein Flächenertrag von 5,7 t /ha erwartet.

Die Gerstenernte schätzt die EU-KOM auf gut durchschnittliche 60,3 Mio. t im Vergleich zum 5 Jahresmittel. Dagegen soll die Maisernte weit überdurchschnittliche 68,4 Mio. t erreichen. Die übrigen sog. kleinen Getreidearten liegen alle knapp über Durchschnitt.

Die vorliegende Schätzung beruht auf vergleichsweise verlässlichen Daten zu den Anbauflächen. Die Ertragsannahmen beruhen auf Trendfortschreibungen aus zurückliegenden Entwicklungen. Die Hektarerträge sind jedoch stark witterungsabhängig. Daher bestehen noch erhebliche Risiken bis zum Ernteabschluss.

Auf der Verbrauchsseite wird eine eher kleinere Menge in Höhe 286,7 Mio. t. im Vergleich zum Vorjahr vorausgesagt. Der Hintergrund sind geringere Futtermengen, weil die Tierhaltung gesunken ist. In den übrigen Verwendungsbereichen bleiben weitgehend konstant.

Der Export soll 2019/20 wird auf 38,4 Mio. t vorausgesagt und liegt damit im Bereich des 5 Jahresdurchschnitts. Im schwachen Vorjahr waren es nur 29,6 Mio. t, die nicht nur mit der eigenen geringen Ernte zu tun haben, sondern in 1. Linie mit dem starken und preiswerten Konkurrenzangebot aus den Schwarzmeerländern mit Schwerpunkt Russland.

Die Getreidebilanz 2019/20 liefert eine rechnerische Erhöhung der Vorratsbestände von 47 auf 52 Mio. t. Eine solche Größenordnung signalisiert eine überdurchschnittlich gute Versorgungsbilanz 2019/20. Ein solche Interpretation ist aber noch mit erheblichen Vorbehalten insbesondere hinsichtlich der witterungsabhängigen Ertragsentwicklung sowie den unkalkulierbaren Exporten versehen. Speziell der Ausgang des Brexit wirft noch viele ungeklärte Fragen auf.

Die späteren Terminkurse an der Pariser Börse zeigen für die Nacherntemonate zunächst eine übliche Ernteschwäche mit Weizenkursen um die 175 €/t aus, die aber im weiteren Verlauf des Getreidewirtschaftsjahres wieder deutliche Erholungstendenzen aufweisen. Das Vorjahresniveau von 180 €/t und darüber wird wieder angepeilt.

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