31.
12.21
12:18

Getreidemarkt zum Jahreswechsel 2021-22

Getreidemarkt zum Jahreswechsel 2021-22 

Aktuelle Getreidepreise zwischen 20 bis 30 €/dt sind das Ergebnis einer knappen Versorgungslage. Der Engpaß besteht auf Weltebene und wirkt sich über Ex- und Importe auf die hiesige Markt- und Preisentwicklung aus. Über die Angebots-Nachfrage-Verhältnisse hinaus treiben die gestiegenen Transportkosten die Kurse in die Höhe. Befürchtungen von Importländern um Versorgungssicherheit führen zu erhöhten Einfuhren und verstärken den Preisauftrieb.

Die Weltgetreideerzeugung 2021/22 ist zwar gestiegen, aber der Verbrauch wächst noch stärker. Wie schon in den Vorjahren werden die Bestandsvorräte deutlich abgebaut. Die Reserven werden knapper.

Auf der Angebotsseite sind in diesem Jahr Rußland, Kanada, USA und Australien von ausschlag-gebender Bedeutung. Als weltgrößter Weizenexporteur hat Rußland seine Ausfuhren zunächst produktionsbedingt eingeschränkt und wird ab Febr.2022 die Lieferungen massiv kürzen. Kanadas Ernte ist aufgrund der Hitzewelle um rd. 35 % kleiner ausgefallen; die Ausfuhrmengen schrumpfen um rd. 50 %. Die US-amerikanischen Getreidemengen sind unterdurchschnittlich ausgefallen; daher verringert sich der Export von Weizen und Mais. Australiens Rekordernte kann die Ausfälle in den anderen Gebieten nur teilweise ausgleichen.

Auf der Nachfrageseite haben die Länder mit hohen Importbedarf ihre Einfuhren verstärkt. China wird mit seinen steigenden Einkaufsmengen zum einflußreichsten Faktor. Der EU-27-Getreideexport-anteil Chinas steigt auf 15 %; im Falle von Weizen sind es 40 %. Selbst in Deutschland haben chinesische Händler Weizen geordert.  

Die EU-Getreideernte 2021 hat ein überdurchschnittliches Ergebnis geliefert. Ein nur wenig steigender Verbrauch läßt viel Spielraum für Exporte. Dabei begünstigt der niedrige Eurokurs den Ausfuhrpreis und sorgt für einen Wettbewerbsvorteil. Für einen Vorratsaufbau bleibt wenig übrig.  

Die deutsche Getreideernte ist zum wiederholten Mal unterdurchschnittlich ausgefallen und liegt nur noch wenig über dem Verbrauch. Dennoch wird Brotweizen exportiert und Futtermais eingeführt. Für die kommenden Monate wird noch mit Anschlußkäufen der Mühlen gerechnet.  

Die Aussichten auf das Jahr 2022 werden geprägt von niedrigen Vorratsbeständen, unterdurch-schnittlichen Ernteerwartungen und einer anhaltend hohen Nachfrage. Die Getreideproduktion wird voraussichtlich kein hohes Niveau erreichen, weil die weltweit knappe Versorgung mit Düngemitteln und hohen Düngerpreisen zu geringeren Flächenerträgen beitragen wird. Allerdings sorgt die unvorhersehbare Wetterentwicklung noch für Unsicherheit in beide Richtungen.  

Die Börsenkurse zeigen für das 1. Halbjahr 2022 ein anhaltend hohes Preisniveau um die 280 – 290 €/t Weizen. Für die Liefermonate in und nach der Ernte 2022 fallen die Kurse nur mäßig auf die Größenordnung von 250 €/t.

 

 

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich