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05.23
11:31

IGC bestätigt höhere Getreideerzeugung 2023-24

Mai 2023:  IGC bestätigt Weltgetreideernte und -verbrauch 2023/24 höher als im Vorjahr

Der Internationale Getreiderat (IGC) schätzt in seiner Mai-2023-Ausgabe die globale Getreideernte 2023/24 um 39 Mio. t auf 2.294 Mio. t höher als im Vorjahr. Der weltweite Verbrauch wird auf 2.302 Mio. t veranschlagt. Die rechnerischen Überhangbestände fallen um rd. 8 Mio. t auf 580 Mio. t zurück. Die globale Versorgungszahl verringert sich auf 25,2 % Endbestand zum Verbrauch. In den vorhergehenden Jahren lagen die Zahlen zwischen 31 bis 28 %. Die Vorräte reichen für rd. 92 Tage, vor 3 Jahren waren es noch 105 Tage.

Die Versorgungslage ohne China fällt ebenfalls von vorjährigen 15,6 % auf 14,6 % Endbestand zum Verbrauch. Die Vorräte reichen für 54 Tage (Vorjahr 58 Tage).

Die globale Weizenernte schätzt der IGC auf 783 Mio. t. Im Vorjahr wurden noch 803 Mio. t erzielt.  Der Verbrauch soll auf 795 Mio. t steigen. Die Vorratsbestände verringern sich um -12 Mio. t auf 271 Mio. t, die Versorgungszahl o. China fällt von 22 auf 19,5 % Endbestand zum Verbrauch.

In den einzelnen Erzeugungsgebieten gibt es jedoch beachtliche Unterschiede. Russland erwartet 84 Mio. t bzw. 11 Mio. t weniger als im zurückliegenden Jahr. Die US-Ernte soll nur noch unwesentlich höher liegen als im Vorjahr. Dagegen wurde die Weizenernte in der Ukraine auf 20 Mio. t veranschlagt (Vorjahr 26 Mio. t). Australien soll nach der vorjährigen Rekordernte von 39 Mio. t nur 28 Mio. t erreichen. Die chinesische und indische Weizenernten werden etwas höher eingestuft. Trotz teilweise sich ausgleichender Mehr- und Mindererzeugung kommt im Ergebnis eine knappere Versorgungslage beim Weizen heraus. Für eine anhaltende Verunsicherung sorgt der Krieg in der Ukraine.  

Die weltweite Maisernte schätzt der IGC auf 1.217 Mio. t bzw. um knapp 64 Mio. t höher im Vergleich zum Vorjahr. Der globale Maisverbrauch soll mit 1.211 Mio. t um rd. 40 Mio. t zum Vorjahr zunehmen. Die Vorratsbestände sollen im Verlaufe des Maiswirtschaftsjahres 2023/24 um rd. 7 Mio. t auf 272 Mio. t steigen. Die Versorgungszahl geht um 1 %-Punkt auf rd. 22 % Endbestand zum Verbrauch zurück. Noch vor 3 Jahren lagen die Überhangbestände bei rd. 26 % gemessen am Verbrauch.

Die Maisernte in den USA als weltgrößten Produzenten und Exporteur wird anbauflächenbedingt auf 382 Mio. t veranschlagt bzw. +34 Mio. t höher als im Vorjahr. In der Ukraine wird ein Rückgang von vorjährigen 27 auf 21 Mio. t geschätzt. Dagegen soll die brasilianische Maisernte im Frühjahr 2024 von 123 auf 130 Mio. t steigen und die Ausfuhren um rd. 2 Mio. t größer ausfallen. Für Argentinien wird nach den katastrophalen Maisernte dieses Jahres von 43 Mio. t ein Ergebnis im Frühjahr 2024 von 61 Mio.t vorausgesagt.

Insgesamt ist festzustellen, dass die Versorgungslage 2023/24 zum wiederholten Male hinter den Vorjahren zurückbleibt. Die Mehrerzeugung wird durch den steigenden Verbrauch beachtlichen Teil wieder aufgefangen.  In der kriegsbedingt kritischeren Wirtschaftslage hat die Versorgungssicherheit zunehmend an Bedeutung für die Markt- und Preisentwicklung gewonnen.

Der spekulative Höhenflug der Börsenkurse war in der Vergangenheit in 1. Linie ein Spiegelbild der Versorgungs-ängste unter den unsicheren wirtschaftlichen und militärpolitischen Gegebenheiten. Die fundamentalen Angebots-Nachfragezahlen treten in jüngster Zeit wieder stärker in den Vordergrund und sorgen für eine kräftige Kursbereinigung. Der mit +100 $/t Weizen zu beziffernde Preissteigerungseffekt des Ukraine-Krieges hat sich zwischenzeitlich halbiert. Aber noch ist bei der Preisbildung kein verläßlicher Boden in Sicht.

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