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08.19
08:47

IGC bilanziert knappere Getreideversorgung zu den Vorjahren, aber immer noch über Durchschnitt

IGC schätzt Weltgetreideernte 2019/20 um 0,5 % höher zum Vormonat - weltweit ausreichend Weizen  - weniger Mais in den USA

Der Internationale Getreiderat (IGC) taxiert die Weltgetreideernte 2019/20 auf 2.159 Mio. t um 0,5 % höher als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt die Steigerung 17,3 Mio. t bzw. +0,8 %.

Auf der Verwendungsseite wird der Verbrauch auf 2.186 Mio. t veranschlagt mit einer Steigerung zum Vorjahr von 27 Mio. t.

Die höhere Verbrauchszunahme als Erntezuwachs führt zu einem rechnerischen Abbau der Endbestände auf knapp unter 600 Mio. t. Die Versorgungszahl einschl. China beträgt 27,3 % Endbestand zum Verbrauch und damit deutlich niedriger als die knapp 30 % in den vorhergehenden Jahren.

Läßt man China mit mehr als 50% der Weltvorräte wegen mangelnder Teilnahme am Welthandel außer Betracht, errechnet sich eine Versorgungszahl von 16,3 % Endbestand zum Verbrauch. In den vorangegangenen Jahren lagen die Zahlen bei durchschnittlich 17 %.

Die Weltweizenerzeugung wird auf 764 Mio. t um 31 Mio. t höher zum Vorjahr geschätzt. Der Zuwachs mit +13 Mio. t stammt zum wesentlichen Teil aus der EU, +6 Mio. t steuern die Schwarzmeerländer bei, weitere Steigerungen werden für die USA, Indien und einigen kleineren Ländern festgestellt.

Den Weizenverbrauch taxiert der IGC um 20 Mio. t höher auf 758 Mio. t. Damit entsteht ein Aufbau der Vorratsbestände auf rd. 207 Mio. t. Die Versorgungszahl verändert sich jedoch nur geringfügig. Das gilt auch die Bilanzierung ohne China.

Für die EU schätzt der IGC in großer Übereinstimmung mit anderen Institutionen eine Weizenernte von rd. 150 Mio. t bzw. +7 % über dem katastrophalen Vorjahr. Bei einem Inlandsverbrauch von 130 Mio. t werden rd 26 Mio. t für den Export veranschlagt, wobei die Überhangbestände leicht zurückgehen sollten.

Die Weltmaisproduktion schätzt der IGC mit 1.100 Mio. t zwar höher als im Vormonat, bleibt aber um 29 Mio. t unter Vorjahresniveau. Maßgeblich ist der voraussichtliche Rückgang in den USA verantwortlich. Die US-Ernte wird von 366 Mio. t auf 341 Mio. t niedriger eingestuft. Das USDA ging in seinem letzten Bericht noch von optimistischen 352 Mio. t aus.

Die globale Maisverwendung wird nur wenig niedriger als im Vorjahr auf 1.139 Mio. t vorausgesagt. Daraus entsteht ein Abbau der weltweiten Vorratsbestände um 40 Mio. t bzw. -12 %. Verbrauchsrückgänge in den USA und der EU werden durch Steigerungen in China und einigen kleineren Ländern wieder ausgeglichen. Die Versorgungszahl ohne China fällt von vorjährigen 13,8 % auf knappe 12 %.

Für die EU schätzt der IGC eine Maisernte von 66,7 Mio. t auf Vorjahresniveau. Das USDA liegt mit knapp 65 Mio. t darunter, die EU-Kommission schätzt die EU-Maisernte auf 69,5 Mio. t. In den einzelnen EU-Mitgliedstaaten bestehen jedoch erhebliche Unterschiede zwischen den benachteiligten Trockengebieten quer durch Zentraleuropa und den Regen-begünstigten Südosten mit Rekordernten in Rumänien Bulgarien und Ungarn.

Insgesamt ist festzuhalten, dass die diesjährige Welternte unter dem gestiegenen Verbrauch liegt. Die hohen Vorratsbestände der vorhergehenden 3 bis 5 Jahre gehören der Vergangenheit an. Dennoch ist eine durchschnittliche Versorgungslage zu unterstellen. Das gilt insbesondere für den Weizenmarkt, während es im Maissektor etwas knapper zugeht.

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