30.
10.20
15:08

IGC korrigiert Weltgetreideernte

IGC kürzt globale Getreideernte 2020/21 zum Vormonat -  Versorgung  knapp ausreichend

Der internationale Getreiderat (IGC) hat in seiner monatlichen Okt.-Ausgabe die weltweite Getreideernte gegenüber früheren Schätzungen etwas nach unten korrigiert.  

Die globale Getreideerzeugung wird auf 2.225 Mio. t veranschlagt. Das sind 1,3 Mio. t weniger als im Vormonat, aber immer noch 40 Mio. t mehr als im Vorjahr. Der voraussichtliche Verbrauch wird mit 2.223 Mio. t um 3 Mio. t zum Vormonat höher geschätzt. Im Vergleich zum Vorjahr sind das jedoch 29 Mio. t mehr. Die Korrekturen wurden im Wesentlichen ausgelöst durch schwächere Ernteergebnisse bzw. Erwartungen in den USA, EU, Ukraine und Argentinien.  

Beim weltweiten Getreidehandel bleiben die USA mit rd. 92 Mio. t weltweit führendes Exportland. Russland erreicht Ausfuhrzahlen um 49 Mio. t, knapp dahinter folgt Argentinien folgt mit 48,5 Mio. t. Die EU steht auf Platz 4 mit knapp 40 Mio. t. Dann folgt bereits Kanada mit 32 Mio. t. Die USA liefern vorrangig Mais, während Russland, Kanada und die EU in 1. Linie Weizen ausführen.  

Auf der Importseite stehen China (25 Mio. t) und die EU mit knapp 30 Mio. t an vorderer Stelle. Der übrige Importhandel verteilt sich auf eine Vielzahl kleiner Länder.  

Die globalen Endbestände werden gegenüber der Sep-2020-Schätzung um 10 Mio. t auf 619 Mio. t zurückgenommen. Im Vorjahr wurden 616 Mio. t festgestellt. Die preisbestimmende Versorgungszahl bleibt mit 27,8 % Endbestand zum Verbrauch unter Vorjahresniveau. Die Versorgungsbilanz ohne China fällt auf 308 Mio. t Vormonat (318 Mio. t) Überhangbestand zurück bzw. knapp durchschnittliche 17,3 % Endbestand zum Verbrauch.    

Die globale Weizenernte wird mit 764 Mio. t geringfügig höher im Vergleich zum Vorjahr eingeschätzt. Der Weizenverbrauch steigt auf 751 Mio. t. (Vorjahr 746 Mio. t). Die Weizenvorräte werden zum Vormonat geringer auf 291 Mio. t geschätzt. Die Versorgungslage fällt mit 38,7 % Endbestand zum Verbrauch sehr hoch aus. Wenn man jedoch China aufgrund seines 50%igen Vorratsanteils, aber unbedeutender Exporte ausklammert, ergibt sich ein Wert von 24,4%. Die Endbestände der großen Ausfuhrländer - als potenzielle Lieferanten im Bedarfsfalle – fallen mit rd. 61 Mio. t noch niedriger aus.

Für die kommenden Monate spielen die angelaufenen Weizenernten in Argentinien und Australien eine preisentscheidende Rolle für die Anschlussversorgung. Aufgrund der Trockenheit in Südamerika wird das argentinische Ergebnis auf nur noch 18 Mio. t (Vorjahr 19,8 Mio. t) niedriger geschätzt; der Export wird ebenfalls zurückgenommen.  

Dagegen wird in Australien nach Jahren der Dürre wieder mit einer überdurchschnittlich hohen Weizenernte in Höhe von 28,5 Mio. t (Vorjahre um 16 Mio. t) gerechnet. Die Exporte sollen sich mit 19,2 Mio. t verdoppeln. Die australischen Ausfuhren werden in 1. Linie den asiatischen Importmärkten zugutekommen.   

Die weltweite Maisproduktion kürzt der IGC auf 1.155,5 Mio. t gegenüber dem Vormonat um rd. 5 Mio. t. Im Vergleich zum Vorjahr sollen 32 Mio. t mehr erzeugt werden. Der Maisverbrauch wird um 20 Mio. t höher (Vorjahr 1.154 Mio. t) veranschlagt. Die Endbestände fallen um 17 Mio. t auf rd. 279 Mio. t zurück. Die globale Versorgungszahl fällt von 28 auf 23,8 %, ohne China reichts nur für unterdurchschnittliche 12,5 %.   

Für das 1. Halbjahr 2021 spielt die geschätzte Rekordernte in Brasilien mit 112,5 Mio. t eine ausschlaggebende Rolle für die weitere Markt-und Preisentwicklung. Die Schätzungen basieren zurzeit überwiegend auf den erwarteten höheren Anbauflächen. Allerdings könnte das Wetterphänomen La Niña mit Trockenheit noch einen Strich durch die Rechnung machen.  

Für die EU-27 schätzt der IGC eine Gesamternte von 273,5 Mio. t, dem ein Verbrauch von 260 Mio. t gegenübergestellt wird. Fallende Exporte in Drittländer (40 Mio. t) führen zu einem geringfügig verringerten unveränderten Endbestand von 33,7 Mio. t.  

Die internationalen Weizenpreise stabilisieren sich nach einem kurzen Höhenflug wieder auf einem niedrigeren Niveau. Die Maiskurse haben ihre neue Grundorientierung auf ermäßigter Basis noch nicht gefunden.

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