26.
03.20
17:03

IGC schätzt Getreideversorgung 2020/21 auf wenig veränderten Niveau

IGC schätzt Weltgetreideversorgung 2020/21 geringfügig höher als im lfd. Wirtschaftsjahr  

Der Internationale Getreiderat (IGC) hat in seiner März-2020 Ausgabe eine erste vorsichtige Vorschätzung zur Versorgungslage im kommenden Getreidewirtschaftsjahr veröffentlicht. Angesichts der Coronavirus-Pandemie stehen die Ergebnisse jedoch noch sehr auf wackeligen Füßen. Die derzeit zu beobachtenden Preisturbulenzen ausgelöst durch panische Ein- und Verkäufe signalisieren eine starke Verunsicherung des Angebots- und Nachfrage-Verhaltens. 

Dabei kristallisiert sich heraus, dass Getreide für den Food-Bereich wie Reis und Weizen nach einem kurzen heftigen Preisverfall jetzt in den starken Aufwind einer hamsterartigen Nachfrage gerät. Verstärkung erfährt die Preisentwicklung durch Einschränkungen in der Transportkette infolge der Vorsorgemaßnahmen zur Vermeidung der weiteren Ausbreitung der Pandemie. 

Demgegenüber steht ein vorerst bleibender Preisrutsch bei den Agrarprodukten zur industriellen Verwertung, wie das bei Mais und Zucker für die Bioethanolgewinnung zu beobachten ist. In diesem Sektor dominiert das historische Kurstief beim Rohöl, das infolge des erwarteten globalen Wirtschaftsrückgangs sich so schnell nicht wieder erholen wird. 

Mit Unsicherheit behaftet ist die Frage nach der Dauerhaftigkeit der jetzt zu beobachtenden Entwicklung. Wie lange und intensiv bleibt der Gefahrenzustand der Virus-Pandemie bestehen? 

Für das lfd. Wirtschaftsjahr 2019/20 nimmt der IGC nur noch kleine Korrekturen vor. Eine leichte Erhöhung der Produktion auf 2.223 Mio. t Getreide o. Reis steht einer ebenfalls erhöhten Nachfrage gegenüber. Im Ergebnis verändert sich die rechnerischen Überhangbestände nur unwesentlich auf 605 Mio. t. Das entspricht rd. 27,5 % des Verbrauchs und reicht für rd. 101 Tage. Im WJ 2018/19 waren es 105 Tagen und im Jahr davor 110 Tage. 

Für das kommende Jahr 2020/21 schätzt der IGC eine 2 %ige Erhöhung der Getreideerzeugung. Die Verbrauchssteigerung soll knapp 1,65 % betragen. Damit wird sich Versorgungsniveau nur unwesentlich verändern. Die Reichweite der Vorräte errechnet sich auf 99,5 Tage. 

Im Falle der globalen Weizenerzeugung erwartet der IGC eine Produktionszunahme von 5 Mio. t auf 768 Mio. t. Der Verbrauchszuwachs soll um 7 Mio. t auf 760 Mio. t betragen. Dadurch erhöht sich der Vorratsbestand nur wenig. 

Die weltweite Maiserzeugung soll um 3,7 % auf 1.157 Mio. t ansteigen. Nach dem schwachen Vorjahr wird eine gut durchschnittliche US-Maisernte erwartet, die immerhin rd. 1/3 der Welterzeugung ausmacht. Auf der Verbrauchsseite wird nur eine Erhöhung um 2 % auf 1.173 Mio. t vorausgeschätzt. Die Endbestandsveränderung bewegen sich im Schätzfehlerbereich; ein Vorratsaufbau wird bei den großen Exportländern erwartet. 

Da die Maisaussaat auf der Nordhalbkugel erst noch bevorsteht, bestehen noch erhebliche Risiken für die Wachstums- und Ernteperiode. Die Virus-Pandemie könnte verschärfend noch zu Beeinträchtigungen beim Bezug von Betriebsmitteln führen. Daher sind Prognose-Ergebnisse nur als eine erste Orientierung zu verstehen.

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich