IGC korrigiert Weltgetreideernte 2022-23 etwas nach oben
Der Internationale Getreiderat (IGC) schätzt in seiner jüngsten Sep.-22-Ausgabe die Weltgetreideversorgung etwas besser ein als noch im Vormonat. Das Ergebnis bleibt jedoch um 35 Mio. t niedriger bzw. -1,5 % unter dem Vorjahr.
Der Internationale Getreiderat (IGC) schätzt in seiner jüngsten Sep.-22-Ausgabe die Weltgetreide-versorgung etwas höher ein als noch im Vormonat. Die tatsächlichen Ernteflächen und Drusch-ergebnisse waren besser als die befürchteten niedrigen Erwartungen. Das Ergebnis bleibt jedoch um 35 Mio. t niedriger bzw. -1,5 % unter dem Vorjahr.
Vormonatsvergleiche: Die Getreideernte wird auf 2.256 Mio. t (+11 Mio. t) veranschlagt. Ausschlaggebend sind die höheren Ernten in Russland (+7 Mio. t), in der Ukraine (+5 Mio. t), in Kanada (+3 Mio. t), in Australien (+3 Mio. t) sowie kleinere Erhöhungen in anderen Ländern. Dem stehen jedoch Abschläge in der EU (-2 Mio. t) und den USA -10 Mio. t gegenüber.
Auf der Verbrauchsseite werden 2.274 Mio. t (+0,6 Mio. t) geschätzt. Die einzelnen Korrekturen fallen in einer Mehrzahl von Ländern eher klein aus
Die errechneten Endbestände einschl. China steigen auf 587,5 Mio. t (Vormonat 577 Mio. t); ohne China 273 Mio. t (Vormonat 263 Mio. t.) und reichen für 55 Tage (Vorjahr 57 Tage). Die für den Handel verfügbaren Vorräte der großen Exporteure werden unverändert rd. 18 % des Welthandels veranschlagt.
Die globale Weizenernte wurde zum Vormonat um 14 Mio. t höher eingeschätzt. An der Steigerung hat Russland einen Anteil von +6 Mio. t, Ukraine von 2 Mio. t, Australien und Kanada jeweils + 1 Mio. t. Auch die EU-Ernte wurde um rd. + 1 Mio. t höher eingeschätzt.
Der weltweite Weizenverbrauch steigt nur um +3 Mio. t auf 644 Mio. t. Die Endbestände o. China errechnen sich auf 148 Mio. t bzw. unverändert bei 23 % des Verbrauchs.
Die weltweite Maisernte wurde zum Vormonat um rd. 10 Mio. t niedriger auf 1.168 Mio. t geschätzt. Entscheidend sind die Kürzungen in den USA (-10 Mio. t), in der EU -3,5 Mio. t. Der globale Maisverbrauch einschl. China fällt um knapp -7 Mio. t auf 1.190 Mio. t. Die Endbestände fallen rechnerisch um 2 Mio. t. Die Versorgungszahl o. China erreicht nur noch knapp 10 % Endbestand zum Verbrauch (Vorjahr 10,5 %).
Betrachtet man ausschließlich die fundamentalen Zahlen zur Versorgungslage, ist das gegenwärtige Preisniveau im Vergleich zu früheren Mehrjahresdurchschnitten zu hoch. Aber man darf die Versorgungsunsicherheit aufgrund des Ukraine-Russland Konfliktes, der gestiegenen Transport- und Energiekosten nicht aus dem Blickwinkel verlieren. Eine gesicherte Versorgung der Importländer ist zurzeit nicht zu gewährleisten. Versorgungssicherheit kostet seinen Preis.
Schätzungsergebnisse verschiedener Institutionen
Interpretationshinweis:
Die Erhebungs- bzw. Schätzmethoden der einzelnen Institute unterscheiden sich und finden zu unterschiedlichen Zeiten statt. Daher kommt es naturgemäß zu unterschiedlichen Ergebnissen. Bedeutsamer als die absoluten Zahlen sind bei gleichbleibender Methode die Veränderungen hinsichtlich Richtung und Größenordnung.
Schätzungen in Mio. t | FAO-OECD | USDA | IGC |
02. Sep 22 | 12.Sep.22 | 22. Sep..22 | |
Welt-Getreideernte (o. Reis) 2022 | 2.270,7 | 2.253,4 | 2.256,0 |
%-Änderung z. Vorjahr | -1,2 % | -1,4 % | -1,5 % |