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10.19
09:18

IGC Weltgetreideernte etwas kleiner - Ernterisiken noch nicht überwunden

IGC: aktuelle Weltgetreide-Schätzung fällt kleiner aus

Der Internationale Getreiderat (IGC) korrigiert seine bisherigen monatlichen Schätzungen der Weltgetreideernte 2019/20 um rd -2 Mio. t auf 2.157 Mio. t. Ursache sind geringere Erwartungen an die australische und argentinische Weizenernte sowie schwächere Maiserträge in der EU und in Argentinien. Korrekturen nach oben waren für Weizen in der EU und Russland notwendig.

Ein geringerer Futterweizenverbrauch und weniger Mais für die Bioethanolverwendung führen zu einer Absenkung der Nachfragemengen auf 2.184 Mio. t. Das Defizit zwischen höherem Verbrauch und geringerer Ernte führt zur Absenkung der Endbestände auf 592 Mio.t, 4,4 % weniger als im Vorjahr.

Da China sich nicht nennenswert am Exportmarkt beteiligt, aber über mehr als 50 % der Weltgetreidevorräte verfügt, ist es für eine Versorgungsberechnung zweckmäßig, die chinesischen Mengen außen vor zu lassen. Der Vorratsmaßstab - gemessen am %ualen Endbestand zum Verbrauch - beträgt dann statt 27 % nur noch 16 %. Gegenüber früheren Jahren mit 18 % ist ein deutlich geringeres Vorratspotenzial für evtl. noch ausfallende Ernteergebnisse festzustellen.

Noch kritischer ist die Versorgungslage einzuschätzen, wenn man die rechnerischen Endbestände der 8 großen Getreideexporteure mit niedrigen 155 Mio. t betrachtet. In früheren Jahren lagen die Zahlen eher bei 180 Mio. t bei einem geringeren Weltbedarf.

Die weltweite Weizenversorgung einschl. China verbessert sich zum Vorjahr um 2,3 %. Läßt man jedoch China außen vor, bleiben die Endbestände unverändert. Das gilt auch für die markt- und preisbestimmenden Exportländer. Gemessen am 2,4 % gestiegenen Verbrauch werden die Versorgungsbilanzen doch etwas kritischer einzuordnen sein.

Dabei richtet sich das Augenmerk auf die Südhalbkugel, deren Ernten in den nächsten beiden Monaten bevorsteht. Aus Australien stammen Schätzungen, die die Weizenernte nur noch bei 15,5 Mio. t sehen, während IGC immer noch von 17 Mio. aufgeht. Eine durchschnittliche australische Weizenernte liegt bei mind. 22 Mio. t. Ähnlich ist die Entwicklung in Argentinien mit wiederholten Weizenernten unter 20 Mio. t. Damit verringert sich das Exportvolumen zweier großer Ausfuhrländer.

Für Russland, EU und die USA wurden die Weizenergebnisse leicht nach oben verbessert, ohne jedoch die Negativergebnisse in anderen Ländern voll ausgleichen zu können.

Der IGC schätzt die globale Maisernte auf knapp 1.098 Mio. t deutlich niedriger ein als im Vorjahr. Auch der Verbrauch insbesondere für industrielle Zwecke geht deutlich zurück. Dennoch kommt es zu einem kräftigen Abbau der Vorratsbestände um12 %. Wesentliche Ursache sind die geringen Ernteerwartungen in den USA, die der IGC mit 341 Mio. beziffert, während das US-Agrarministerium noch von 351 Mio. t ausgeht. Angesichts der späten Abreife und weiteren flächendeckenden Frühfrösten in der kommenden Woche ist von weiteren Einbußen auszugehen.,

In Argentinien und der EU wurden die Maisschätzungen etwas nach unten korrigiert. Weltweit fällt die preisbestimmende Versorgungszahl ohne China von 14 % auf 11 % Endbestand zum Verbrauch. Das liegt deutlich unter dem langjährigen Mittelwert.

Weizen- und Maiskurse an den führenden Börsen haben nach kräftiger Aufschwungphase seit Beginn Okt.19 wieder etwas nachgegeben, bleiben aber auf höherem Niveau als vorher. Bei ruhigen Handel stehen Gewinnmitnahmen im Vordergrund. Allerdings sind die immer noch kritischen Ernteerwartungen wenig geeignet, das Preisniveau auf absehbare Zeit weiter sinken zu lassen, eher ist das Gegenteil absehbar. Schon die sich abzeichnende nächste Kältewelle in den USA und Kanada wird Schwung in die Kursentwicklung bringen.

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