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01.23
10:38

Jan.2023 USDA Weltgetreideschätzung

Jan.-2023: USDA schätzt Weltgetreideversorgung sehr zurückhaltend ein.

Das US-Agrarministerium hat sich in seiner Jan-23-Ausgabe sehr zurückhaltend mit neueren Erntezahlen gezeigt. Insbesondere wurden die jüngsten Informationen zu den Ergebnissen in Russland und Australien nicht übernommen, weil ihnen die hinreichende Verläßlichkeit noch nicht zugetraut wurde.

Im Kern bleibt es bei der fundamentalen Bestätigung, dass die Weltversorgung im Getreidewirtschaftsjahr 2022/23 deutlich hinter dem Vorjahr zurückbleibt. Gemessen am preisbestimmenden Beurteilungsmaßstab fällt der globale Endbestand von rd. 27 auf 26 % des Verbrauchs zurück. Aussagekräftiger sind die Zahlen ohne China, weil das Land trotz 50 %iger Weltvorräte nichts exportiert. Demzufolge werden nur 13,6 % des Verbrauchs in der übrigen Welt überlagert; das reicht nur für knapp 50 Tage (Vorjahr 55 Tage). Die Anschlußversorgung an die neue Ernte wird dadurch kritischer.

Die weltweite Versorgungslage auf dem Weizenmarkt schätzt das USDA bei fast unveränderter Erzeugung und leicht rückläufigen Verbrauch zunehmend knapper ein. Der Endbestand ohne China rutscht von 21 auf 19 % des Verbrauchs und damit so niedrig wie vor 6 Jahren.

Sollten sich die jüngsten Erntemeldungen aus Russland und Australien bestätigen, ist mit einer zusätzlichen Menge von + 9 Mio. t russischen und + 6 Mio. t australischen Getreides mit Schwerpunkt Weizen zu rechnen. Damit würden sich die US-Versorgungsschätzungen der Jan.2023-Ausgabe deutlich verbessern - mit entsprechenden Folgen für die Preisbildung.

Die globale Versorgungslage von Mais mit einem 50 %-igen Produktionsanteil am Weltgetreidemarkt schätzt das USDA für das noch laufende Jahr 2022/23 deutlich knapper ein. Einer weltweiten Erzeugung von 1.156 Mio. t steht ein Verbrauch von 1.165 Mio. t gegenüber. Der Fehlbedarf wird aus dem Abbau der Vorratsbestände gedeckt. Der Überhangbestand ohne China fällt auf 10,2 % des Verbrauchs und reicht für knappe 37 Tage (Vorjahr 43 Tage).

Das USDA hat die Maisernten in Argentinien infolge der Trockenheit um 3 Mio. t zur Vormonatsschätzung gekürzt; auch beim brasilianischen Mais wird im Falle der Hauptfrucht im Süden des Landes mit einer Verringerung von 1 Mio. t gerechnet. Die größere brasilianische Zweitfruchternte nach Soja könnte jedoch flächenbedingt hoch ausfallen, aber das ist noch unsicher.

Die Kurse an den Börsen reagierten auf den USDA-Bericht mit gegensätzlichen Entwicklungen. An der Chicagoer Börse zogen die Weizen- und Maiskurse an, während sich in Paris die Notierungen für Weizen und Mais kaum veränderten. Allerdings sind im Verlaufe der nächsten Tage noch Korrekturen zu erwarten.

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