31.
05.19
10:22

Jüngste IGC-Ernteschätzung mit Vorbehalten

IGC schätzt Weltgetreideernte immer noch auf steigenden Niveau zum Vorjahr.

Der internationale Getreiderat (IGC) schätzt in seiner jüngsten Mai-Ausgabe die weltweite Getreideerzeugung mit 2.177 Mio. t immer noch +1,8 % über Vorjahresniveau. Die neuen Ergebnisse liegen nur unwesentlich unter denen aus der April-19 Schätzung.

Der Verbrauch soll im Jahresvergleich um 1,2 % auf 2.192 Mio. t zulegen. Zum Vormonatsschätzung wird die Menge jedoch nur unbedeutend zurückgenommen.

Die Überlagerungsbestände gehen nach den Berechnungen des IGC zum 4. Jahr in Folge zurück auf 602 Mio. t, im Wesentlichen verursacht durch den Vorratsabbau beim Mais.

Die globale Maiserzeugung wird auf fallende 1.118 Mio. t geschätzt. Der Rückgang ist mit -8 Mio.t vergleichsweise gering, wenn man die jüngsten Entwicklungen der verzögerten bzw. verhinderten US-Maisbestellung vor Augen hat. Die aktuellen Entwicklungen in den USA dürften bei den IGC-Schätzungen noch wenig berücksichtigt worden sein. Bei leicht steigenden Verbrauch gehen nach den IGC-Berechnungen die Bestandsvorräte deutlich zurück. Das könnte sich angesichts der Entwicklungen in den USA noch weiter verschärfen.

Im Falle des globalen Weizenmarktes geht der IGC von steigenden Endbeständen in Höhe von 276 Mio. t aus. Die weltweite Weizenerzeugung soll um 4,3 % auf 766 Mio. t wachsen, während der Verbrauch nur auf 753 Mio. t ansteigt.

Die Ergebnisse der jüngsten IGC-Schätzung sind wenig überzeugend angesichts der dramatischen Anbauverhältnisse in den USA. Kurz vor dem Ende der Aussaattermine sind im Falle des Maises rd. 40 % der Flächen nicht bestellt. Die ohnehin verspätete Aussaat führt zu Ertragsminderungen von überschlägigen 0,7 dt/ha und Tag nach dem 30. Mai; das haben einschlägige Untersuchungen aus früheren Jahren ergeben. Und das Schlimmste: Die Schlechtwetterperiode hält nach den Wettervorhersagen weiter an.

Jüngste Meldungen aus Australien sprechen von einer anhaltenden Trockenheit im Südosten des Landes. Es könnte die zweite schwache Ernte in Folge werden.

In einigen Landesteilen im Süden Russlands und der Ukraine wird ebenfalls von Trockenschäden berichtet.

Überdurchschnittlich hohe Niederschläge haben in Teilen Europas zu Überschwemmungen und Lagergetreide geführt.

Die Wetterrisiken in den nächsten Wochen werden noch den einen oder anderen Strich durch die Rechnungen der Ernteprognosen machen.

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