Europas Klima zu Jahresbeginn
Im Norden (zu) nass und mild – im Süden zu warm und trocken
Das Agrarmeteorologische Institut der EU-KOM (MARS) hat in seiner monatlichen Ausgabe die Klimadaten von Jan. bis Mitte Febr. 2024 ausgewertet. Die Einordnung der Kennzahlen orientiert sich an den langjährigen Durchschnittswerten für diese beiden Monate.
Anhaltende Niederschläge in den Beneluxstaaten und Nordwesten Deutschlands führten zu einer Bodenwassersättigung bis hin zur Staunässe und örtlichen Überschwemmungen in tiefer gelegenen Gebieten. Eine ähnliche Entwicklung wurde in Dänemark und Südostschweden beobachtet.
Die Folgen sind teilweise Schäden an den Pflanzenbeständen und Einschränkungen für die Bewirtschaftung der Felder. Es wird mit einer Beeinträchtigung der Ernteergebnisse gerechnet.
Dagegen haben die hohen Niederschlagsüberschüsse in Ostdeutschland, Tschechien, Polen und Zentralrumänien mit Schwerpunkt Anfang Febr.-2024 zur Auffüllung der notwendigen Wasserreserven geführt. Die Saatenstände präsentieren sich in einem guten Zustand.
Im Südosten Rumäniens und Nordost-Bulgarien erreichten die Niederschläge jedoch nur die Hälfte der langjährigen Durchschnittswerte. Die dortigen Winterkulturen haben sichtbar Schaden genommen.
In Spanien wurden neben dem Regenmangel überdurchschnittlich hohe Temperaturen gemessen. Damit verschärft sich der Wassermangel und erreicht in einigen Mittelmeerküstengebieten kritische Ausmaße.
In weiten Italien werden überdurchschnittliche Trockenheit und in Sizilien sogar eine ausgesprochene Dürre beobachtet.
In Marokko und Westalgerien herrscht anhaltende Dürre, was zu weiteren Ernteausfällen und zukünftig erhöhten Getreideimporten führen wird.
Für Frankreich werden durchschnittliche Klimaverhältnisse festgestellt, die den Wintersaaten zugute kommen.