MARS: Ausbildung der Winterhärte bei Weizen auf niedrigen Niveau
Das agrarmeteorologische Institut der EU-Kommission (MARS) hat auf der Wetterdatengrundlage vom 03. Dez.2021 die Winterhärte beim Weizen mit Hilfe eines langjährig erprobten Rechenmodells für weite Teile Europa ermittelt.
Die Winterhärte entsteht bei fallenden Temperaturen um und unter Null Grad durch die zunehmende Umwandlung von Stärke in Glukose in den Pflanzenzellen. Dadurch wird ein Platzen verhindert. Die bisherige Temperaturentwicklung in Europa hat insgesamt bis in die jüngste Zeit zu einer vergleichsweise geringen Winterhärte geführt. Die Ausprägungen fallen jedoch in den einzelnen Regionen unterschiedlich aus.
In West- und Zentraleuropa wird nur eine teilweise Winterhärte beobachtet, während in Bulgarien, Südost-Rumänien und großen Teilen Südrusslands und der Ukraine eine sehr schwache Winterhärte ermittelt wurde.
In den nordwestlichen Regionen Europas ist die Winterfestigkeit des Weizens schon etwas stärker vorangeschritten, während in den süd-osteuropäischen Teilen die Entwicklung nicht nennenswert vorangeschritten ist.
Im Norden Europas einschl. nördliches Russland ist die Frosthärte schon weiter vorangeschritten.
In den Regionen mit verzögerten Saataufgang wie z. B. in Frankreich und der Schwarzmeerregion sind die Bestände stärker für Auswinterungsschäden anfällig.
Eine unerwartete plötzliche Kältewelle könnte zu entsprechend hohen Auswinterungsschäden führen. Die bisherigen Wettervorhersagen sehen eine solche Entwicklung bisher nicht.