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06.20
07:43

MARS korrigiert Ertragsprognosen - Weizen und Raps nochmal schwächer - Mais besser

MARS korrigiert Ertragsprognosen für die EU-Ernte 2020 zwischen -2,2 bis + 2,1 %.  

Das Agrarmeteorologische Institut der EU-Kommission (MARS) hat auf der Grundlage der aktuellen Klimadaten-Auswertung seine monatlichen Ertragsprognosen korrigiert. Für Getreide insgesamt hat sich zum Vormonat keine Änderungen ergeben, aber die Durchschnittserträge liegen -3,7 % unter dem 5 Jahresmittel.  

Beim Weizen wurden Abwärtskorrekturen um -2,1 % zum Vormonat vorgenommen. Die Wintergerste wurde 0,9% und Triticale um 2,2 % niedriger eingestuft. Dagegen erwarten die MARS-Experten um 3,3 % höhere Maisernten. Im Vergleich zum 5 jährigen Durchschnitt soll der K.-Mais um 8,2 % besser abschneiden.  

Rapserträge wurden nochmal um 1,7 % niedriger als im Vormonat geschätzt. Im Vergleich zum 5 Jahresmittel rutscht der Raps um fast 6 % ab und erreicht mit Abstand die schlechtesten Ertragsaussichten.  

Kartoffelerträge sollen 4,5 % über dem mehrjährigen Durchschnitt abschneiden. Auch Z.-Rüben liegen mit +1 % über dem Durchschnitt. Für die speziellen Anbauregionen für Sonnenblumen wird ein Ertragszuwachs von +6,3 % im Mehrjahresvergleich vorausgesagt.  

Hintergrund für die schwächeren Ertragsprognosen liefern die in weiten Teilen Zentraleuropas fehlende Niederschläge, insbesondere in der Blüh- und Kornbildungsphase. Die jüngsten Regenfälle kommen für die meisten Wintersaaten zu spät. Davon betroffen sind die östlichen Teile Frankreichs, mittlere und nördliche Teile Deutschlands, Westpolen sowie die südosteuropäischen Länder. (siehe Karte) Welche Auswirkungen die späten Nachtfröste auf den Ertrag ausüben werden, konnte bisher nicht hinreichend ermittelt werden.  

Vergleichsweise günstige Klimaverhältnisse waren in den westlichen Teilen Frankreichs, Großbritanniens sowie ganz Spanien anzutreffen. Auch der restliche Teil Polen und ganz Schweden konnte von den regional günstigen Wetterverhältnissen profitieren. In diesen Gebieten erreichten der Regen bis zu 60 mm Niederschlag. Dadurch wird der EU-Durchschnittsertrag spürbar angehoben.  

Für Deutschland im Ganzen werden im Durchschnitt nur mittlere Erträge ermittelt, wobei sich ungünstigere Standorte mit besseren Regionen ausgleichen.  

Die Klimaverhältnisse in der Ukraine waren bisher im Norden mit ausreichenden Niederschlägen bedacht, während der Süden von Trockenheit betroffen war. Die Wintersaatenerträge bei Weizen- und Gerste werden um -4 bis -13 % schlechter zum Vorjahr veranschlagt. Dagegen wird bei Mais und der Sojabohne aufgrund der jüngsten Niederschläge mit Ertragssteigerungen gerechnet. 

In den Ländern an der  nordafrikanischen Mittelmeerküste sind die Niederschlagsverhältnisse ebenfalls zweizuteilen. In Marrokko und den Zentral Magreb-Staaten wird trockenheitsbedingt mit Ertragseinbußen zwischen 22 bis 28 % kalkuliert. An der Mittelmeerküste bis hin nach Ägypten sind gut durchschnittliche Regenmengen mit günstigen Ertragsaussichten festzustellen.  Die nordafrikanischen Länder sind Importstaaten, die in der Regel von der EU beliefert werden.  

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