22.
07.19
16:04

MARS kürzt Ertragsprognosen zum Vormonat

MARS reduziert Getreideerträge um 0,5 % gegenüber Vormonat., Raps -1,3 %, Kartoffeln -3,7 %

Das agrarmeteorologische Institut der EU-Kommission (MARS) hat in seiner jüngsten Juli-Ausgabe die Ertragsschätzungen des Vormonats im Durchschnitt leicht nach unten korrigiert. Die Klimadatenauswertung bestätigt eine europaweite Hitzewelle im Juni, gerade in der ertragsentscheidenden Kornbildungsphase.

Die einzelnen Marktfrüchte waren aber unterschiedlich betroffen. Roggen und Triticale hat es mit -1,8 % Ertragsminderung am schlechtesten erwischt, weil die Früchte eher auf ertragsschwachen Standorten angebaut werden. Aber auch der anspruchsvollere Weizen wird mit -1 % ertragsschwächer eingestuft. Dagegen ist die Wintergerste aufgrund ihrer relativen Frühreife gut davon gekommen. Mais soll nach Einschätzung von MARS mit +0,4 % zum Vormonat noch gimpflich abschneiden, aber es steht noch mindestens 1 Monat kritische Kornbildung aus.

Starke Einbußen prognostiziert MARS für Kartoffeln mit -3,7 % und Z.-Rüben mit -2,4 %. Raps wird um -1,3 % schlechter taxiert.

Gemessen am 5 Jahresmittel ist immer noch von überdurchschnittlichen Ergebnissen auszugehen. Der durchschnittliche Flächenertrag bei Getreide wird mit 56 dt/ha um 1,2 % über dem Durchschnitt vorausgesagt. Bei Weizen erwartet mit 58,2 dt/ha rd 2 % über dem Mittelwert. Für Körnermais erwartet MARS mit 80,8 dt/ha sogar um 6,1 % überdurchschnittliche Ergebnisse.

In den einzelnen Regionen hat die Hitzewelle unterschiedliche Auswirkungen gehabt. Eine ausgeprägte Trockenheit hat wieder einmal Spanien erwischt. Die Weizenerträge fallen um -27 % schlechter aus als im Vorjahr; selbst das 5-Jahresmittel wird um -9,4 % verfehlt. Österreich, Tschechien und Slowenien bleiben mit -5,6 % bzw. -3,5 % unter Mehrjahresdurchschnitt. Im negativen Bereich liegen auch die baltischen Staaten Litauen, Estland und Lettland.

Die übrigen EU-Regionen bleiben überwiegend im positiven Bereich. Für Frankreich schätzt MARS einen Weizenertrag mit 5 % über Durchschnitt, in Bulgarien werden +7,3 % und für Rumänien +4,3 % erwartet. In Deutschland geht man allerdings nur von -1,5 % zum Mittel aus; Polen liegt ebenfalls knapp unter Durchschnitt.

Bis auf Mais dürften angesichts der fortgeschrittenen Entwicklung die Ertragsprognosen relativ verläßlich sein. Dennoch können bei den tatsächlichen Druschergebnissen die eine oder andere Überraschung noch versteckt sein.

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