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06.23
09:22

MARS reduziert erneut Erträge für Ernte 23

MARS senkt Ertragsprognosen zur EU-Ernte 2023

Das Agrarmeteorologische Institut der EU-Kommission (MARS) hat in seiner Jun.-2023-Ausgabe die bisherigen Ertragsprognosen 2023 auf der Grundlage der jüngsten Klimadaten nach unten revidiert.

Beim Weizen wird aufgrund der anhaltenden Trockenheit die Ertragsprognose gegenüber dem Vormonat um 2 % gekürzt.  Im Falle der Gerste sollen die Flächenerträge sogar um -3 % kleiner ausfallen als noch im Mai-2023 angenommen wurde. Die Sommergerste trifft es mit einem Ertragsverlust von -4 % noch härter. Im 5-Jahresvergleich schneidet die Sommerfrucht mit -11 % am schlechtesten ab. Dagegen wird für Roggen ein überdurchschnittliches Ergebnis zum 5-Jahr-Mittel vorausgesagt, hat aber zum Vormonat etwas nachgelassen.

Die Rapserträge wurden um 1 % auf rd. 33 dt/ha gekürzt, bleiben aber immer noch über Durchschnitt. Kartoffeln und Z.-Rüben wurden gegenüber der Mai-Schätzung ertraglich um -2 bzw. -1 % zurückgestuft.

Grundlage dieser Ertragsprognosen ist die Klimadatenauswertung vor dem Hintergrund langfristiger Erfahrungswerte des Einflusses der Wetterentwicklungen auf die Ertragsbildung.

Die Trockenheit in weiten Teilen Spaniens, Südfrankreich und Norditalien wurde durch zu spät fallende Niederschläge ohne Auswirkungen auf die Ernte abgelöst. Die Erträge auf der iberischen Halbinsel werden zwischen -38 bis -43 % unter den mehrjährigen Durchschnittswerten angesetzt.

Die teilweise heftigen Niederschläge in Italien sind nicht immer hilfreich gewesen. In den südosteuropäischen Ländern haben jedoch fortgesetzt ausreichende Niederschläge für eine gute Bestandsentwicklung mit der Aussicht auf hohe Erträge gesorgt.

Dagegen hat sich im Mai /Juni ein großflächiges Trockengenbiet in weiten Teilen Deutschlands und Nordosteuropas mit bedeutenden Ertragseinbußen ausgebreitet. Die vorangegangene Regenperiode im Frühjahr wurde dadurch schnell wieder wettgemacht. Die Grundwasserversorgung bleibt nicht nur in 1,80 m Tiefe unzureichend, sondern ist auch in der Oberkrume unzureichend. Betroffen sind spätreifende Sorten und Früchte.

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