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01.20
14:50

MARS: (zu) milde Temperaturen - hohe Auswinterungsgefahr noch nicht gebannt

MARS: Milder Winter verhindert Ausbildung der Frostresistenz – hohes Auswinterungspotenzial in ganz Europa

Die europäische Crop-Monitoring Agenturs Mar erwartet bis Ende Jan 2020 keine Frostereignisse mehr. Damit setzen sich die für einen üblichen Winter viel zu milden Temperaturen vorerst fort. Das hat Folgen.

Zunächst haben sich die Wintersaaten in einigen kritischen Regionen mit zu wenig Niederschlag deutlich erholen können. Insbesondere sind die milden Temperaturen den Spätsaatregionen zugute gekommen.

Allerdings gibt es auch gravierenden Nachteile für diejenigen Standorte, die früher oder später damit rechnen müssen, von Frosttemperaturen überrascht zu werden. Das gilt insbesondere für die nördlichen und östlichen Regionen.

Die Ausbildung einer Frostresistenz bei den Pflanzen erfolgt bei langsam absinkenden Temperaturen unter der Null Grad Grenze. Dabei wird Stärke in den Pflanzenzellen zu Glukose umgewandelt und senkt damit die Eiskristallbildung des Zellsaftes. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Pflanzenzellen patzen und absterben.

In weiten Teilen Europas ist keine Winterhärte bei den Pflanzen festzustellen. Ein plötzlicher Kälteeinbruch könnte also zu großflächigen Auswinterungsschäden führen. Der Monat Februar kann erfahrungsgemäß nochmal zu einer sehr kritischen Wetterphase führen.

Das milde Wetter führt auch dazu, dass die übliche kältebedingte Dezimierung des Schädlingspotenzials unterbleibt. Auf diese Weise ist beim Eintritt der Vegetation mit steigenden Temperaturen mit einem hohen Infektionsdruck zu rechnen.

Über mögliche Auswirkungen des bisherigen Wetterverlaufs auf das Ertragsniveau sind zurzeit keine verlässlichen Aussagen zu treffen.

Darüber hinaus gibt es in einigen Teilen Europas erhebliche Niederschlagsdefizite. Betroffen sind besonders Süditalien, eine wichtige Regionen für Hartweizen; aber auch große Teile von Deutschland, West-Polen und Westtschechien. Niederschlagsdefizite gab es auch in der Balkanregion, in Bulgarien und Rumänien.

In mehreren dieser Regionen herrschten die trockenen Bedingungen schon seit dem Herbst vor. Im Winter besitzt der Niederschlagsmangel großen Einfluss auf die Bodenfeuchte und vor allem auf die Grundwassernachfüllung als Puffer für die Vegetationsperiode mit großem Wasserbedarf.

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